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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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perfekt.«
    »Aber dem Löffel wird es wohl nicht so gut bekommen sein«, vermutete Chloe grinsend.
    »Nein, doch der Kamin sieht wunderbar aus. Ich werde jetzt bald mit der Treppe anfangen.«
    »Du bist wirklich erstaunlich, Anna«, meinte Chloe.
    »Der Bauingenieur war ebenfalls da. Er schien mit der Statik halbwegs zufrieden zu sein.«
    »Was für eine Erleichterung!«
    »Ich weiß! Ich hatte Angst, dass er den Einzug von Stahlträgern verlangen würde.« Anna war davon überzeugt gewesen, dass der Mann irgendein zusätzliches Problem finden würde, mit dem sie sich dann herumschlagen musste, aber sein Besuch war bemerkenswert glatt verlaufen.
    Chloe, die in diesem Augenblick keine näheren Erklärungen hören wollte, nickte zustimmend.
 
    Schließlich erklärten sie die Arbeit im Gewächshaus für beendet. Erst jetzt wurde Anna bewusst, dass es peinlich werden konnte, zum Haus hinüberzugehen. »Sag du ihr, dass wir fertig sind«, bat sie Chloe. »Ich werde hier warten, bis ich von dir höre, dass die Luft rein ist.«
    »Sie wird uns beide sehen wollen«, beharrte Chloe. »Du kannst dich nicht hier verstecken und einfach verschwinden. Das würde ziemlich kindisch wirken.«
    »Aber genauso fühle ich mich!«, antwortete Anna verdrossen. »Es war schon schlimm genug, als seine Mutter allein war, doch nachdem Max jetzt auch hier ist ...«
    »Vielleicht ist er schon wieder abgefahren.«
    »Sei ein Schatz und geh nachsehen. Ich würde mich sehr viel besser fühlen, wenn er fort wäre. Wir sind in zwei Stunden zum Essen verabredet.«
    »In Ordnung«, seufzte Chloe. »Warte hier.« Mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg und ließ Anna allein im Gewächshaus zurück. Kurze Zeit später tauchte Chloe wieder auf. »Der Wagen steht noch in der Einfahrt«, verkündete sie. Sie blickte auf ihre Armbanduhr. »Ich hoffe, Mike hat daran gedacht, den Jungen zu essen zu geben.«
    »Und Caroline, obwohl sie zurechtkommen wird, bis ich wieder zu Hause bin.«
    Sie sahen einander an, und sie waren sich beide im Klaren darüber, dass sie den schlimmen Augenblick nur hinauszögerten. Irgendwann würden sie Mrs. Gordon gegenübertreten müssen.
    Auf der Hintertreppe zogen sie ihre Stiefel aus, was in Annas Fall ziemlich lange dauerte, da ihre Arbeitsstiefel Schnürsenkel und Stahlkappen hatten, dann gingen beide Frauen in die Spülküche und klopften an die Verbindungstür zum Haus. Sie konnten Stimmen hören. Einen Moment lang wäre Anna am liebsten zu Max gelaufen und hätte sich ihm in die Arme geworfen, aber eben nur einen Moment lang. Später am Abend würde sie das Ganze als witzige Geschichte erzählen können, doch gerade jetzt wollte sie ihm nicht gegenübertreten.
    Sie mussten ziemlich laut klopfen, bevor Mrs. Gordon sie hörte. Als sie schließlich in der Spülküche erschien, wirkte sie verärgert.
    »Oh, Sie sind es«, bemerkte sie mit der Schroffheit, die sie offensichtlich für »das Personal« reserviert hatte. »Sind Sie fertig? Ich komme mit und überzeuge mich davon, dass Sie gute Arbeit geleistet haben.«
    »Mrs. Gordon«, erklärte Chloe, die plötzlich die Würde wiederfand, die ihr zuvor abhanden gekommen war. »Wir haben Ewigkeiten umsonst hart gearbeitet. Sie haben nur den Preis für ein Tombola-Los gezahlt. Außerdem sind wir Erwachsene, keine Pfadfinder. Ich denke nicht, dass es passend wäre, wenn Sie unsere Arbeit nun überprüfen würden, finden Sie nicht auch?« Sie gab Mrs. Gordon keine Chance zu antworten, bevor sie weitersprach. »Wenn Sie uns jedoch ein wenig Anerkennung für unsere Bemühungen entgegenbringen wollen, würde ich Ihnen mit Freuden zeigen, wie Ihr Gewächshaus jetzt aussieht.«
    »Oh.« Mrs. Gordon war es offenbar nicht gewohnt, dass man so mit ihr sprach, und sie runzelte die Stirn. Chloe hatte ihr nicht nur die Stirn geboten, sondern ihr auch vor Augen geführt, wie unhöflich sie gewesen war; vielleicht ärgerte sie Letzteres besonders. »Ja, ich verstehe, was Sie meinen. Dieses Versehen ist mir nur unterlaufen, weil Sie beide so jung wirken.« Sie schenkte ihnen ein falsches Politikerlächeln.
    Was für eine falsche alte Vettel!, dachte Anna. Sie meint, wenn sie ein Kompliment einfließen lässt, werden wir sie mögen. Allerdings war es auch irgendwie schmeichelhaft.
    Chloe neigte den Kopf.
    »Ich würde Ihnen ja eine Tasse Tee anbieten«, fuhr Mrs. Gordon fort, nachdem sie wieder auf ihr hohes Ross gestiegen war, »aber mein Sohn ist zu Besuch gekommen.«
    »Das ist kein

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