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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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gemein, wie ich gedacht habe.«
    »Wenn ich gemein wäre, hätte ich Sie sterben lassen.«
    »Und warum haben Sie das nicht getan?«
    Sie griff nach der Fernbedienung und wechselte zu einem anderen Bild. Nun war eine Karte zu sehen.
    »Hier sehen Sie vor sich, was wir erreicht haben. Einen vereinigten asiatischen Staat, dem alle Führer der Bundesstaaten zugestimmt haben.«
    »Sie haben das Volk nicht gefragt.«
    »Wirklich nicht? Die Vereinigung ist jetzt fünfzehn Jahre her, und die wirtschaftliche Situation aller ehemals unabhängigen Nationen hat einen steilen Aufschwung genommen. Wir haben Schulen, Häuser und Straßen gebaut. Die medizinische Versorgung hat sich deutlich verbessert. Unsere Infrastruktur wurde modernisiert. Im Gegensatz zu den Zeiten der sowjetischen Besatzung haben wir heute eine funktionierende Wasser- und Stromversorgung und eine gut geregelte Abwasserentsorgung. Der Raubbau der Sowjets an unserem Land und unseren Ressourcen hat endlich aufgehört. Internationale Firmen haben milliardenschwere Investitionen bei uns getätigt. Der Tourismus ist im Aufwind. Unser Bruttosozialprodukt hat sich verzehnfacht. Das Volk ist glücklich, Enver.«
    »Nicht alle.«
    »Es ist unmöglich, alle glücklich zu machen. Aber wir können eine Mehrheit für uns gewinnen. Das predigt uns doch der Westen andauernd.«
    »Und wie viele Leute haben Sie für diese Mehrheit wie mich unter Druck gesetzt?«
    »Nicht allzu viele. Die meisten sehen selbst, welche Vorteile unsere Politik bringt. Ich teile Wohlstand und Macht mit meinen Freunden. Und Sie können mir glauben, dass ich offen für gute Vorschläge bin. Aber bisher hat niemand überzeugendere Optionen vorgebracht. Die wenigen Oppositionellen, mit denen wir es zu tun haben, wollen – genau wie Sie – einfach nur selbst an die Macht. Mehr nicht.«
    »Mit Ihren Viren, die uns alle das Fürchten lehren, können Sie uns gut an der langen Leine halten.«
    »Ich hätte Sie ohne weiteres sterben lassen können und damit mein Problem gelöst. Aber es wäre dumm, Sie zu töten, Enver. Hitler, Stalin, die römischen Kaiser, die russischen Zaren und so ziemlich alle europäischen Monarchen haben denselben Fehler begangen. Sie haben genau die Leute eliminiert, die ihnen im Notfall hätten zur Seite stehen können.«
    »Vielleicht hatten sie ja recht. Es kann gefährlich sein, seine Feinde am Leben zu lassen.«
    Sie spürte, dass seine Abwehr ein wenig nachließ, und fragte: »Wissen Sie über Alexander den Großen Bescheid?«
    »Er war einer von vielen westlichen Invasoren.«
    »Und in einem Dutzend Jahre hat er uns erobert und außerdem ganz Persien und Kleinasien. Er verfügte über ein größeres Herrschaftsgebiet, als das römische Imperium es sich in tausend Jahren erkämpfen konnte. Und er hat seine Herrschaft nicht durch Gewalt gesichert. Nein, wenn er ein Königreich eroberte, ließ er den ursprünglichen Herrscher an der Macht. Dadurch schuf er sich Freunde, die ihn mit Nachschub an Kriegern und Vorräten versorgten, wenn er diese für seine weiteren Eroberungen brauchte. Außerdem teilte er seinen Reichtum mit anderen. Er war so erfolgreich, weil er wusste, wie man Macht einsetzt.«
    Zovastina konnte nicht beurteilen, ob ihre Argumentation auf den Kasachen Eindruck machte, doch sie wusste, dass er in einem Punkt recht hatte. Sie war wirklich von Feinden umgeben, und der Attentatsversuch lastete ihr durchaus noch auf der Seele. Sie versuchte immer, die Opposition für sich zu gewinnen oder sie zu eliminieren, doch jeden Tag schienen neue Splittergruppen zu entstehen. Alexander war letztendlich Opfer des Verfolgungswahns geworden, den er entwickelt hatte. Diesen Fehler durfte sie nicht machen.
    »Wie sieht es aus, Enver? Schließen Sie sich uns an.«
    Sie beobachtete, wie er über ihr Angebot nachdachte. Er mochte sie nicht, aber sie hatte den Berichten über ihn entnommen, dass dieser von den Sowjets ausgebildete Pilot, der in vielen der törichten Kriege seiner Dienstherren mitgekämpft hatte, andere noch mehr als sie verabscheute.
    Jetzt würde sie sehen, ob die Berichte stimmten.
    Sie ging zum Bildschirm und deutete auf Pakistan, Afghanistan und den Iran: »Die hier sind unser Problem.«
    Es war offensichtlich, dass er ganz ihrer Meinung war.
    »Was haben Sie vor?«, fragte er interessiert.
    »Sie fertigzumachen.«

14
Kopenhagen
8.30 Uhr
    Malone starrte zu dem Haus hinüber. Thorvaldsen, Cassiopeia und er hatten das Antiquariat vor einer halben Stunde verlassen

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