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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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einen Waffenstillstand versprachen ihm die Skythen den Trank, mit dem sie schon seit langem ihre Krankheiten heilten. Nur Alexander, Hephaistion und Glaukias wussten davon, aber Glaukias hatte die erstaunliche Arznei einmal seinem Assistenten verabreicht. Der Mann hatte solche Knoten am Hals gehabt, dass er kaum noch schlucken konnte, so als hätte er Kieselsteine im Hals, und beim Ausatmen war ihm jedes Mal Sekret aus dem Mund geflossen. Sein ganzer Körper war von Geschwüren bedeckt gewesen, und seine Muskeln waren vollkommen kraftlos. Jeder Atemzug war eine Qual für den Mann. Glaukias verabreichte ihm den Heiltrank, und am nächsten Tag war der Mann gesund. Glaukias erzählte seinem Assistenten, dass er das Heilmittel schon mehrfach dem König verabreicht habe, einmal sei dieser sogar schon todkrank gewesen, und der König sei jedes Mal wieder gesund geworden. Der Assistent verdankte Glaukias sein Leben, doch er konnte nichts tun, um diesen vor Alexanders Zorn zu retten. Von den Mauern Babylons aus musste er hilflos mit ansehen, wie die Bäume seinen Lebensretter zerrissen. Als Alexander von der Hinrichtungsstätte zurückkehrte, ließ er den Assistenten kommen und fragte ihn, ob er von dem Heiltrank wisse. Nachdem dieser Glaukias so schrecklich hatte sterben sehen, traute er sich nicht zu lügen. Der König verbot ihm, jemandem von dem Trank zu erzählen. Zehn Tage später lag Alexander vor Fieber glühend auf dem Totenbett, so entkräftet wie zuvor Hephaistion. Am letzten Tag seines Lebens, als seine Gefährten und Generäle schon um Führung beteten, flüsterte Alexander, dass er das Heilmittel wolle. Der Assistent dachte an Glaukias, nahm all seinen Mut zusammen und ließ Alexander wissen, dass er ihm das Mittel nicht geben werde. Ein Lächeln trat auf die Lippen des Königs. Wohl wissend, dass er Alexander hätte retten können, sah der Assistent voller Befriedigung zu, wie der König starb.

    »Dieser Bericht stammt vom Hofgeschichtsschreiber, der ebenfalls einen teuren Freund verloren hatte, als Alexander vier Jahre zuvor die Hinrichtung des Kallisthenes befahl«, erzählte Cassiopeia. »Kallisthenes war Aristoteles’ Neffe, der bis zum Frühjahr 327 v. Chr. Hofgerichtsschreiber gewesen war. Dann wurde er in einen Attentatsplan verstrickt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Alexanders Paranoia schon gefährliche Ausmaße angenommen, und er befahl Kallisthenes’ Hinrichtung. Es heißt, dass Aristoteles dies Alexander niemals verziehen hat.«
    Malone nickte. »Manche glauben sogar, dass Aristoteles das Gift geschickt hat, an dem Alexander nach ihrer Meinung gestorben sein soll.«
    Thorvaldsen tat die Bemerkung ab. »Der König wurde nicht vergiftet. Das beweist das Manuskript. Alexander ist an einer Infektion gestorben. Wahrscheinlich war es Malaria, denn ein paar Wochen zuvor war er durch Sümpfe gewatet. Aber sicher weiß man das nicht. Und dieser Heiltrank hatte sowohl ihn als auch den Assistenten früher schon gesund gemacht.«
    »Habt ihr auf die Symptome geachtet?«, fragte Cassiopeia. »Fieber, Knoten am Hals, Schleimabsonderungen, Erschöpfung und Hautgeschwüre. Das hört sich nach einem Virus an. Und doch hat der Trank den Assistenten vollkommen gesund gemacht.«
    Malone war nicht weiter beeindruckt. »Auf den Wahrheitsgehalt eines mehr als zweitausend Jahre alten Manuskripts kann man nicht bauen. Ihr wisst ja nicht einmal, ob es echt ist.«
    »Doch, das ist es«, entgegnete Cassiopeia.
    Malone wartete auf eine Erklärung.
    »Dieser Freund von mir war ein Experte. Die Methode, mit der er die Schrift entdeckt hat, entspricht dem neuesten Stand der Technik und schließt jegliche Fälschung aus. Immerhin geht es hier um Schriftzeichen, die auf molekularer Ebene gelesen werden.«
    »Cotton«, sagte Thorvaldsen. »Alexander wusste, dass um seinen Leichnam ein Kampf entbrennen würde. Es ist überliefert, dass er in seinen letzten Tagen gesagt hat, nach seinem Hinscheiden würden seine berühmten Freunde einander in ausgedehnten Bestattungsspielen bekämpfen. Das hört sich seltsam an, aber wir beginnen, es zu verstehen.«
    Malone, dem etwas aufgefallen war, fragte Cassiopeia: »Du sagtest, dein Freund im Museum sei ein Experte gewesen. Warum sprichst du von ihm in der Vergangenheitsform?«
    »Er ist tot.«
    Jetzt kannte er den Grund für ihren Schmerz. »Habt ihr euch nahe gestanden?«
    Cassiopeia antwortete nicht.
    »Du hättest es sagen können«, meinte er.
    »Nein, hätte ich nicht.«
    Ihre Worte taten

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