Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
wolle mit dem Senator sprechen, andernfalls werde sie den Nachrichtensender Fox News anrufen, der anscheinend nie etwas Gutes über Kane zu berichten habe. Der gute Ruf. Der sei zerbrechlicher als edles Glas.
    »Sie haben Sylvian umgebracht?«, fragte Kane.
    »Was glauben Sie?«
    Kane betrachtete Ramsey mit unverhüllter Verachtung. Doch er war so nervös und so jämmerlich manipulierbar, dass sein Widerstand sofort in sich zusammenfiel. »Okay, ich denke, ich kann für die Ernennung sorgen. Daniels braucht mich.«
    Ramseys Gesicht verzog sich zu einem beruhigenden Lächeln. »Wusste ich’s doch. Und jetzt lassen Sie uns die andere Angelegenheit besprechen.«
    In seinem Blick lag weder Humor noch Sympathie.
    »Welche andere Angelegenheit?«
    »Ich werde Ihr Vizepräsidentschaftskandidat sein.«
    Kane lachte. »Sie sind verrückt.«
    »Das bin ich durchaus nicht. Der Ausgang des nächsten Präsidentschaftswahlkampfs ist nicht schwer vorherzusehen. Es gibt drei, vielleicht auch vier Kandidaten, aber keiner spielt in Ihrer Liga. Die Vorwahlen werden nicht ganz leicht sein, aber Sie sind zu geschickt und haben zu viele Ressourcen, als dass Ihnen jemand wirklich das Wasser reichen könnte. Jetzt könnten Sie natürlich versuchen, die Parteiflügel dadurch zu versöhnen, dass Sie den stärksten Verlierer zu Ihrem Stellvertreter wählen, oder aber einen, der Ihnen nicht schadet, aber keine der beiden Entscheidungen ergibt Sinn. Der erste Kandidat ist verbittert, und der zweite bringt Ihnen nichts. Sie könnten versuchen, jemanden zu finden, der Ihnen ein bestimmtes Segment der Wählerschaft zuführt, aber das würde voraussetzen, dass die Wähler den Präsidenten um seines Vizes willen wählen, was Unsinn ist, wie die Geschichte erwiesen hat. Realistischer wäre es schon, Ihren Stellvertreter in einem Bundesstaat zu suchen, in dem er Ihnen Wählerstimmen einbringen könnte. A ber auch das ist Unsinn. John Kerry hat sich 2004 für John Edwards entschieden, North Carolina aber trotzdem verloren. Er hat sogar Edwards’ e igenen Wahlkreis verloren.«
    Kane lächelte überheblich.
    »Ihre größte Schwäche ist Ihre außenpolitische Unerfahrenheit. Senatoren bekommen auf diesem Feld selten Gelegenheit, sich zu profilieren, es sei denn, sie mischen sich aktiv ein, was Sie klugerweise all die Jahre vermieden haben. Ich kann Sie auf diesem Feld ergänzen. Außenpolitik ist meine starke Seite. Während Sie nicht beim Militär waren, habe ich vierzig Jahre gedient.«
    »Und Sie sind schwarz.«
    Ramsey lächelte. »Das ist Ihnen aufgefallen? Ihnen entgeht aber auch gar nichts.«
    Kane musterte ihn aufmerksam. »Vizepräsident Langford Ramsey, nur einen Herzschlag entfernt von …«
    Ramsey stoppte ihn mit erhobener Hand. »Denken wir nicht an so etwas. Ich möchte einfach nur acht Jahre als Vizepräsident dienen.«
    Kane lächelte. »Beide Amtszeiten?«
    »Natürlich.«
    »Sie haben all das unternommen, um sich dieses Amt zu sichern?«
    »Was ist verkehrt daran? Ist das nicht auch Ihr Ziel? Gerade Sie können doch verstehen, was das bedeutet. Ich könnte niemals zum Präsidenten gewählt werden. Ich bin ein Admiral ohne politische Basis. Aber ich habe eine Chance auf den Platz des Stellvertreters. Dafür brauche ich nur einen einzigen Menschen zu beeindrucken. Sie.«
    Er ließ seine Worte wirken.
    »Sie sehen doch gewiss die Vorteile dieser Abmachung, Aatos. Ich kann ein wertvoller Verbündeter für Sie sein. Falls Sie aber beschließen, gegen unsere Abmachung zu verstoßen, kann ich ein gefährlicher Gegner werden.«
    Er beobachtete Kane dabei, wie er die Lage einschätzte. Er kannte diesen Menschen gut. Er war ein herzloser, gewissenloser Heuchler, der sein Leben in öffentlichen Ämtern damit zugebracht hatte, sich einen Ruf aufzubauen, den er jetzt benutzen wollte, um den Aufstieg zur Präsidentschaft zu schaffen.
    Dem schien nichts im Weg zu stehen.
    Und so würde es auch bleiben, vorausgesetzt …
    »Einverstanden, Langford. Ich werde Ihnen Ihren Platz in der Geschichte verschaffen.«
    Endlich redete Kane ihn mit Vornamen an. Vielleicht kamen sie nun allmählich weiter.
    »Ich habe noch etwas anderes zu bieten«, sagte Ramsey. »Nennen Sie es eine Geste des guten Willens, um Ihnen zu zeigen, dass ich nicht der Teufel bin, für den Sie mich halten.«
    Er entdeckte Misstrauen in Kanes wachsamem Blick.
    »Wie ich hörte, wird Ihr Hauptgegner bei den Vorwahlen der Gouverneur von South Carolina sein. Sie beide verstehen sich nicht,

Weitere Kostenlose Bücher