Cotton Malone 04 - Antarctica
Radio und Fernsehen kommen. Morgen würde vielleicht ein weiterer Todesfall in Jacksonville, Florida, in den Lokalnachrichten erwähnt werden. Es war viel los, und was McCoy sagte, beunruhigte ihn.
»Es könnte sich auch als problematisch erweisen, dass Cotton Malone in diese Sache verwickelt wurde«, bemerkte McCoy.
»Wie das? Der Mann ist pensioniert. Er will nur über seinen Vater Bescheid wissen.«
»Der Bericht hätte nicht in seine Hände gelangen dürfen.«
Da gab er ihr recht, aber das sollte keine Rolle mehr spielen. Wilkerson und Malone waren inzwischen höchstwahrscheinlich schon tot. »Wir haben diese Dummheit einfach zu unserem Vorteil umgemünzt.«
»Ich habe keine Ahnung, wie das zu unserem Vorteil sein sollte.«
»Lassen Sie sich einfach sagen, dass es so ist.«
»Langford, werde ich das hier noch bereuen?«
»Sie können gerne bis zum Ende von Daniels’ Amtszeit im Dienst bleiben und anschließend für irgendeine Denkfabrik Berichte schreiben, die kein Mensch liest. Ehemalige Angestellte des Weißen Hauses machen sich im Briefkopf großartig, und wie ich hörte, werden sie gut bezahlt. Vielleicht stellt auch eines der Netzwerke Sie ein, um Zehn-Sekunden-Sentenzen darüber abzugeben, was andere Leute tun, um die Welt zu verändern. Wird ebenfalls gut bezahlt, auch wenn man den größten Teil der Zeit wie ein Idiot dasteht.«
»Wie ich eben schon mal gefragt habe, werde ich das hier bereuen?«
»Diane, Macht muss man sich nehmen. Es gibt keine andere Möglichkeit, sie zu erlangen. Aber Sie haben mir noch keine Antwort auf meine Frage gegeben. Wird Daniels mitspielen und mich ernennen?«
»Ich habe den Bericht über die Blazek gelesen«, sagte sie. »Und ich habe mich auch sonst noch kundig gemacht. Sie befanden sich auf der Holden, als das Schiff in die Antarktis fuhr, um nach dem U-Boot zu suchen. Sie und zwei weitere Offiziere. Das Oberkommando hat Ihr Team mit Geheimbefehlen losgeschickt. Tatsächlich ist diese Mission noch immer geheim. Nicht einmal ich kann etwas darüber erfahren. Ich habe herausgefunden, dass Sie dort an Land gegangen sind und einen Bericht über das Vorgefundene erstellt haben, den Sie persönlich dem Oberkommandierenden der Navy übergeben haben. Was der mit der Information machte, weiß keiner.«
»Wir haben nichts gefunden.«
»Sie sind ein Lügner.«
Er überlegte, wie ernst er ihren Angriff nehmen musste. Diese Frau war beeindruckend – eine Vollblutpolitikerin mit ausgezeichneten Instinkten. Sie konnte helfen, und sie konnte schaden. Daher machte er einen Rückzieher. »Sie haben recht. Ich lüge. Aber glauben Sie mir, Sie wollen gar nicht wissen, was wirklich geschehen ist.«
»Stimmt. Aber was auch immer es war, es könnte zurückkommen und Ihnen das Leben schwer machen.«
Dasselbe dachte er jetzt seit achtunddreißig Jahren. »Nicht, wenn ich es verhindern kann.«
Sie schien ihren aufsteigenden Ärger darüber zu unterdrücken, dass er ihren Fragen auswich. »Meine Erfahrung, Langford, ist, dass die Vergangenheit immer wiederkehrt. Wer nicht aus ihr lernt oder wer sie vergisst, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. Jetzt haben Sie einen Exagenten in die Sache hineingezogen – und einen verdammt guten, wie ich hinzufügen könnte –, der persönlich in diese Angelegenheit involviert ist. Und Edwin Davis ist los. Ich habe keine Ahnung, was e r macht …«
Er hatte genug gehört. »Können Sie das mit Daniels erledigen?«
Sie stockte angesichts seines schroffen Tonfalls und sa gte dann langsam: »Ich würde sagen, dass alles von Ihren Freunden im Kapitol abhängt. Daniels braucht deren Hilfe in vielerlei Hinsicht. Er tut das, was jeder Präsident am Ende seiner Amtszeit tut. Er denkt an sein politisches Vermächtnis. Er möchte noch eine Reihe von Gesetzen durchbringen, und das heißt, falls die richtigen Kongressmitglieder Sie im Vereinigten Generalstab sehen wollen, wird er ihnen den Gefallen tun – im Austausch für deren Stimmen natürlich. Die Fragen sind einfach. Wird der Posten überhaupt frei werden und falls ja, können Sie dann die richtigen Kongressmitglieder für sich einspannen?«
Genug geredet. Vor dem Schlafengehen hatte er noch einiges zu erledigen. Daher beendete er das Treffen mit einer Bemerkung, die Diane McCoy nicht vergessen sollte: »Die richtigen Kongressmitglieder werden meine Kandidatur nicht nur billigen, sie werden sogar darauf bestehen.«
24
Kloster Ettal
01.05 Uhr
Malone sah zu, wie Christl Falk die Tür der
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