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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Leitung blieb es still. Und das sagte ihm, was er bereits wusste. »Genau das hatte ich mir gedacht. Leben Sie wohl, Stephanie.«
    »Was haben Sie vor?«
    Er reichte Sam das Handy. Der junge Mann und Meagan Morrison hatten still dagestanden und ihn besorgt betrachtet.
    »Wirst du mich ebenfalls verraten?«, fragte er Sam.
    »Nein.«
    Die Antwort kam schnell. Vielleicht zu schnell. Aber dieser eifrige junge Mann wartete nur darauf, zu beweisen, was er konnte.
    »Da vorn geht etwas vor sich«, sagte Meagan.
    Thorvaldsen drehte sich um und blickte über den Boulevard auf das Hotel.
    Ashby tauchte in der Tür auf und sprach mit dem Türsteher, der rasch ein Taxi herbeiwinkte. Thorvaldsen drehte sich von ihm weg und schaute nach hinten auf die Häuserreihe. Ashby durfte sein Gesicht nicht sehen.
    »Er sitzt im Taxi«, sagte Sam.
    »Wink uns auch eins herbei.«

63
    Ashby ging beim Pont de l’Alma an Bord des Ausflugsboots. Im Osten verkündete ein Glockenspiel, dass es fünfzehn Uhr war. Er hatte noch nie eine Bootstour auf der Seine mitgemacht, aber er nahm an, dass die Fahrten recht beliebt waren. Heute füllten nur etwa zwanzig Touristen die Sitze unter einem verrußten Plexiglasverdeck, das Boot war nicht einmal halb voll. Er fragte sich, warum Peter Lyon auf einen so schäbigen Treffpunkt bestand. Ashby hatte vor einer halben Stunde einen Anruf erhalten, und eine barsche Stimme hatte Zeit und Ort genannt. Caroline hatte er gesagt, sie solle an ihrer Entdeckung weiterarbeiten, er sei bald wieder zurück. Er hatte sich überlegt, ob er Lyons Aufforderung einfach ignorieren sollte, wusste es aber besser. Außerdem war ja Lyon derjenige, der versagt hatte, nicht Ashby. Und da war die Sache mit dem bereits bezahlten Honorar und dem Rest der Summe, den Ashby noch schuldig war.
    Er setzte sich auf einen Platz in der hintersten Reihe und wartete zehn Minuten, bis der Motor ansprang und der flache Bootsrumpf in Richtung Île de la Cité in den Fluss glitt. Aus einem Lautsprecher drang eine Frauenstimme, die auf Englisch die Sehenswürdigkeiten erklärte, die zu beiden Seiten des Flusses zu sehen waren. Kameras klickten.
    Jemand lenkte mit einem Schulterklopfen seine Aufmerksamkeit auf sich, und als er sich umdrehte, erblickte er einen weltmännisch aussehenden Mann mit blondem Haar. Er wirkte wie Mitte sechzig. Sein Gesicht erschien abgespannt und war von einem buschigen Bart und einem Schnauzbart verdeckt. Der Mann sah ganz anders aus als das Mal zuvor, doch die Augen waren dieselben, bernsteingelb. Er trug einen Tweedmantel und Cordhosen und hatte wie üblich etwas recht Europäisches an sich.
    Ashby folgte ihm zum Heck, wo sie nicht mehr vom Plexiglasverdeck geschützt waren und in der Kälte standen. Drinnen fesselte die Lautsprecherstimme weiter die Aufmerksamkeit der Touristen.
    »Wie soll ich Sie heute nennen?«, fragte Ashby.
    »Wie wäre es mit Napoleon?« Die Stimme klang rau und kehlig und war diesmal amerikanischer.
    Das Boot fuhr am Grand Palais am rechten Seine-Ufer vorbei.
    »Darf ich Sie fragen, was passiert ist?«
    »Nein, das dürfen Sie nicht«, antwortete Lyon.
    Diese Zurückweisung würde Ashby sich nicht bieten lassen. »Sie sind doch derjenige, der versagt hat. Und nicht nur das, meine Absichten sind aufgeflogen. Die Amerikaner üben Druck aus. Haben Sie eine Ahnung, was für eine Situation Sie geschaffen haben?«
    »Es sind die Amerikaner, die dazwischengefunkt haben.«
    »Und das war eine Überraschung? Sie wussten doch, dass die involviert waren. Ich habe Ihnen das dreifache Honorar bezahlt, um Sie für die Mitwisserschaft der Amerikaner zu entschädigen.« Ashbys Erbitterung war deutlich spürbar, aber das war ihm gleichgültig. »Sie hatten mir ein echtes Highlight versprochen.«
    »Ich weiß noch nicht, wer die Schuld trägt«, entgegnete Lyon. »Meine Planung war präzise.«
    Ashby bemerkte wieder diesen herablassenden Tonfall, den er inzwischen hasste. Da er nicht aufdecken konnte, dass er Lyon dazu hatte benutzen wollen, die Drecksarbeit für ihn zu erledigen, fragte er: »Was kann man tun, um die Situation wieder in Ordnung zu bringen?«
    »Das wird Ihr Problem sein. Ich bin fertig.«
    Er konnte nicht glauben, was er da hörte. »Sie sind …«
    »Ich möchte wissen«, unterbrach Lyon ihn, »was Sie sich von dem Mord an diesen Leuten im Turm erhofft hatten.«
    »Woher wissen Sie, dass ich sie töten wollte?«
    »Auf dieselbe Weise, auf die ich über die Amerikaner Bescheid weiß.«
    Dieser

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