Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
die Sache hineingezogen?«
    Weil er ihn für einen Freund gehalten hatte. Für jemanden, der für ihn da sein würde. So wie er selbst für Malone da gewesen war.
    »Was war auf diesem Boot los?«, fragte er.
    Stephanie schüttelte den Kopf. »Als wenn ich Ihnen das erklären würde. Und Sie«, fügte sie auf Meagan deutend hinzu. »Wollten Sie etwa zulassen, dass er einfach einen Menschen tötet?«
    »Ich arbeite nicht für Sie.«
    »Da haben Sie recht.« Sie zeigte auf einen der französischen Polizisten, die neben ihrem Wagen standen. »Schaffen Sie sie hier weg.«
    »Das wird nicht nötig sein«, stellte Thorvaldsen klar. »Wir gehen zusammen hier weg.«
    »Sie kommen mit mir.«
    Diese Antwort hatte er bereits erwartet, und deswegen hatte er die rechte Hand in die Manteltasche zurückgesteckt und wieder den Griff seiner Waffe umklammert.
    Jetzt zog er sie heraus.
    »Was haben Sie vor? Wollen Sie mich erschießen?«, fragte Stephanie ruhig.
    »Ich würde Ihnen nicht empfehlen, mich dazu zu drängen. Im Moment scheine ich einfach nur ganz brav bei meiner eigenen Demütigung mitzumachen, aber die Sache ist mein Problem, Stephanie, nicht Ihres, und ich habe die Absicht, zu Ende zu bringen, was ich begonnen habe.«
    Sie erwiderte nichts.
    »Besorgen Sie uns ein Taxi«, forderte er Meagan auf.
    Sie eilte zum Ende der Brücke und winkte das erste Taxi heran, das auf dem verkehrsreichen Boulevard vorbeikam. Stephanie schwieg, aber er sah, was in ihren Augen stand. Eine nach innen blickende und doch wache Abwehr. Und noch etwas anderes. Sie hatte nicht die Absicht, ihn aufzuhalten.
    Er handelte impulsiv, mehr von Panik getrieben als absichtsvoll, und sie schien in seiner Notlage Mitgefühl mit ihm zu haben. Diese erfahrene und vorsichtige Frau konnte ihm nicht helfen, aber sie brachte es auch nicht über sich, ihn aufzuhalten.
    »Gehen Sie einfach«, flüsterte sie.
    Er hastete zu dem wartenden Taxi, so schnell sein verkrümmtes Rückgrat es zuließ. Als er drinnen saß, forderte er Meagan auf: »Ihr Handy.«
    Sie reichte es ihm.
    Er machte das Fenster auf und warf es hinaus.

    Ashby war außer sich vor Angst.
    Das Motorboot flüchtete an der Île de la Cité vorbei und umfuhr dabei rasch andere Boote, die ihnen in die Quere kamen.
    Alles war so schnell passiert.
    Er hatte sich mit Peter Lyon unterhalten, und plötzlich war um ihn herum eine Rauchwolke hochgequollen. Der Mann im grünen Mantel hielt nun eine Pistole in der Hand, die er gezogen hatte, sobald er vom Ausflugsboot heruntergesprungen war. Wer war das? Einer der Amerikaner?
    »Sie sind wirklich ein Dummkopf«, sagte der Mann zu ihm.
    »Wer sind Sie?«
    Die Waffe richtete sich auf ihn.
    Dann sah er die bernsteingelben Augen.
    »Der Mann, dem Sie eine Menge Geld schulden.«
    Malone zupfte das verbliebene Haar und den Klebstoff vom Gesicht. Er hielt sich die Lider auf und nahm bernsteingelbe Kontaktlinsen aus den Augen.
    Das Ausflugsboot hatte an der nächsten Haltestelle angelegt und die verängstigten Fahrgäste aussteigen lassen. Malone und Sam verließen das Boot als Letzte. Sie wurden am Ende einer Steintreppe auf Straßenhöhe von Stephanie erwartet.
    »Was war denn das?«, fragte sie.
    »Ein fantastischer Schlamassel«, sagte Malone. »Es ist nicht wie geplant gelaufen.«
    Sam wirkte verwirrt.
    »Wir mussten Ashby in die Enge treiben«, erklärte Malone. »Daher habe ich ihn als Lyon angerufen und ein Treffen vereinbart.«
    »Und die Verkleidung?«
    »Damit haben uns die Franzosen geholfen. Ihr Nachrichtendienst hat uns einen Maskenbildner gestellt. Außerdem war ich mit einem Abhörgerät ausgestattet und habe Ashbys Eingeständnis aufgenommen. Peter Lyon hatte allerdings andere Vorstellungen.«
    »War er das?«, fragte Sam. »Der Mann im grünen Mantel?«
    Malone nickte. »Offensichtlich wollte er Ashby ebenfalls in seine Gewalt bringen. Übrigens, das war gute Arbeit, als Sie die Rauchbombe über Bord geworfen haben.«
    »Henrik war hier«, sagte Stephanie.
    »Wie sauer ist er?«
    »Er ist verletzt, Cotton. Er denkt nicht klar.«
    Ja, er sollte mit seinem Freund reden, aber den ganzen Tag war kein einziger freier Moment gewesen. Seufzend nahm er sein Handy, das er vor dem Besteigen des Ausflugsboots auf stumm geschaltet hatte, und entdeckte weitere Anrufe von Henrik und drei von einer Nummer, die er kannte.
    Dr. Joseph Murad.
    Er drückte auf ANRUFEN. Der Professor nahm beim ersten Läuten ab.
    »Ich habe es geschafft«, sagte Murad. »Ich habe es

Weitere Kostenlose Bücher