Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
noch ums Entkommen.
    Daher duckte er sich und schlich durchs südliche Querschiff auf das offene Portal zu.

    Malone schnallte sich an, als der Hubschrauber von der Straße abhob. Die Dämmerung senkte sich nieder, nur noch wenige schräge Lichtstrahlen sickerten durch die Regenwolken.
    Stephanie setzte sich neben ihn.
    Beide machten sich große Sorgen.
    Ein verbitterter, wütender Vater und ein junger, unerfahrener Agent waren nicht das Duo, das einem Mann wie Peter Lyon entgegentreten sollte. Der eine dachte nicht nach und der andere hatte noch nicht gelernt, nachzudenken. Da die ganze Zeit über so viel passiert war, hatte Malone noch keine Zeit gehabt, sich über die Kluft Gedanken zu machen, die sich zwischen ihm und Thorvaldsen aufgetan hatte. Er hatte getan, was er für richtig gehalten hatte, aber diese Entscheidung hatte einen Freund verletzt. Nie zuvor hatten Thorvaldsen und er miteinander gestritten. Kleinere Missklänge oder Enttäuschungen hatte es gegeben, ja, aber niemals echte Erbitterung.
    Er musste mit Henrik reden und die Sache in Ordnung bringen.
    Er warf einen Blick auf Stephanie und wusste, dass sie sich Vorwürfe machte, weil sie Sam geschickt hatte. Vorhin war das die richtige Entscheidung gewesen.
    Jetzt allerdings mochte es sich als verhängnisvoll erweisen.

    Sam war froh, dass Lyon gezögert und nicht seinen Vorteil ausgenutzt und sich zu der Treppe gestürzt hatte, die zum Chorumgang hinaufführte. Sams linker Arm tat höllisch weh, und seine rechte Hand war noch immer auf die blutende Wunde gepresst.
    Denk nach.
    Er traf eine weitere Entscheidung.
    »Henrik«, rief er. »Dieser Mann mit der Waffe ist ein gesuchter Terrorist. Nagele ihn fest, bis Hilfe eintrifft.«

    Thorvaldsen freute sich, als er hörte, dass Sam wohlauf war.
    »Er heißt Peter Lyon«, rief Meagan.
    »Wie schön, dass mich hier jeder kennt«, sagte Lyon.
    »Sie können uns nicht alle umbringen«, rief Sam.
    »Aber ein oder zwei von Ihnen kann ich erwischen.«
    Thorvaldsen wusste, dass diese Einschätzung richtig war, umso mehr, als er neben Lyon der einzige zu sein schien, der bewaffnet war.
    Eine Bewegung lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Nicht von Lyon, sondern von einer Stelle zu seiner Rechten, nahe der Flügeltür, die nach draußen führte. Dort sah er eine einzelne Gestalt, die direkt zum Ausgang huschte. Im ersten Moment dachte Thorvaldsen, es sei Caroline Dodd, aber dann bemerkte er, dass es sich um einen Mann handelte.
    Ashby!
    Der hatte offensichtlich die Verwirrung ausgenutzt und war vom anderen Ende des Hauptschiffs vorsichtig bis hierher geschlichen. Thorvaldsen wandte sich von Lyon ab und hastete zum Portal. Er war ihm näher als Ashby und kam als Erster dort an. Wieder versteckte er sich hinter dem Monument von König François und wartete darauf, dass der Brite sich durch die Dunkelheit näherte.
    Der Marmorboden war vom Regen klatschnass.
    Ohne Mantel war Thorvaldsen kalt.
    Er hörte, wie Ashby auf der anderen Seite des Monuments stehen blieb.
    Wahrscheinlich vergewisserte er sich, dass er die letzten zehn Meter schaffen konnte, ohne dass jemand ihn sah.
    Thorvaldsen spähte um die Ecke.
    Ashby legte los.
    Thorvaldsen tauchte hinter der Schmalseite des Monuments auf und streckte Ashby die Waffe ins Gesicht.
    »Sie gehen hier nicht weg.«
    Ashby, eindeutig überrumpelt, rutschte auf dem nassen Boden aus, rollte sich ab und blickte der Bedrohung ins Auge.
75
    Ashby war verblüfft. »Thorvaldsen?«
    »Stehen Sie auf«, befahl der Däne.
    Ashby erhob sich. Die Waffe blieb auf ihn gerichtet.
    »Waren Sie es, der auf Lyon geschossen hat?«, fragte Ashby.
    »Ich wollte nicht, dass er das erledigt, weswegen ich selbst hier bin.«
    »Und was ist das?«
    »Sie töten.«

    Sam hörte Stimmen in dreißig Meter Entfernung beim Ausgang. Aber der Sturm und der Hall im Kirchenschiff machten es schwierig, einzelne Worte zu verstehen. Thorvaldsen war dort, so viel wusste Sam. Ashby war geflohen, und so nahm Sam an, dass Henrik den Briten am Entkommen gehindert und ihn gezwungen hatte, seiner Nemesis in die Augen zu sehen.
    Aber Lyon war immer noch da.
    Vielleicht hatte Lyon bereits herausgefunden, dass nur einer seiner drei Gegner bewaffnet war, da keiner der beiden anderen auf ihn geschossen hatte.
    Sam verfolgte, wie Lyon sein Versteck verließ und unter der Deckung des Altars und der darum herumstehenden Monumente quer durchs Hauptschiff huschte und direkt auf die Stelle zueilte, von der die Stimmen zu kommen

Weitere Kostenlose Bücher