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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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erweisen. Es war ihr ernst mit dem gewesen, was sie Mastroianni gesagt hatte – sie glaubte an das Schicksal.
    Vielleicht war es Henrik Thorvaldsen ja bestimmt, zu einem Teil ihres Geschicks zu werden?
    »Darf ich Ihnen etwas zeigen?«, fragte sie.

    Malone sah, wie der Kellner mit Tafelwasser, Wein und einem Brotkorb zurückkam. Er hatte noch nie viel von französischen Bistros gehalten. Jedes einzelne, das er bisher besucht hatte, war entweder überteuert oder überschätzt gewesen, oder beides.
    »Mögen Sie gebratene Nieren wirklich?«, fragte er Foddrell.
    »Was ist verkehrt daran?«
    Er würde ihm nicht die vielen Gründe erklären, aus denen es schlecht war, ein Organ zu verspeisen, das Urin aus dem Körper ausschied. Stattdessen sagte er: »Erzählen Sie mir vom Pariser Club.«
    »Wissen Sie, woher die Idee stammt?«
    Er sah, dass Foddrell seine Überlegenheit genoss. »Das haben Sie auf Ihrer Website nicht so genau erklärt.«
    »Von Napoleon. Nach der Eroberung Europas wollte er sich eigentlich behaglich zurücklehnen und genießen. Daher versammelte er eine Gruppe von Personen und gründete den Pariser Club, der ihm das Regieren erleichtern sollte. Leider konnte er diese Idee aber niemals nutzen – er hatte zu viel damit zu tun, einen Krieg nach dem anderen zu führen.«
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass er mit dem Kämpfen aufhören wollte?«
    »Das stimmt, aber andere waren anderer Meinung. Dafür zu sorgen, dass Napoleon immer in irgendeinem Krieg stand, war die beste Möglichkeit, zu verhindern, dass er sein Gleichgewicht fand. Es gab Leute, die dafür sorgten, dass er immer eine Schar Feinde vor seiner Tür hatte. Er hat versucht, Frieden mit Russland zu schließen, aber der Zar ließ ihn abblitzen. Also ist er 1812 nach Russland einmarschiert, was ihn schließlich beinahe seine ganze Armee gekostet hat. Danach ging es mit ihm bergab. Drei Jahre später hieß es bye-bye. Er wurde abgesetzt.«
    »Das alles bringt mich nicht weiter.«
    Foddrell starrte aus dem Fenster, als hätte etwas plötzlich seine Aufmerksamkeit erregt.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Malone.
    »Ich schaue nur sicherheitshalber.«
    »Warum sitzen Sie eigentlich direkt beim Fenster, wo alle Sie sehen können?«
    »Sie kapieren wirklich gar nichts, oder?«
    Die Frage verriet Foddrells wachsende Verärgerung darüber, dass seine Erklärungen einfach so abgetan wurden, aber das war Malone vollkommen gleichgültig. »Ich versuche, zu verstehen.«
    »Da Sie die Website gelesen haben, wissen Sie, dass Eliza Larocque einen neuen Pariser Club ins Leben gerufen hat. Es geht um dieselbe Idee. Nur ist es eine andere Zeit und sind es andere Leute. Die Mitglieder treffen sich in einem Gebäude an der Rue l’Araignée. Das weiß ich mit Bestimmtheit. Ich habe sie dort gesehen. Ich kenne jemanden, der für eines der Mitglieder arbeitet. Er hat mich über die Website kontaktiert und mir davon berichtet. Diese Leute schmieden Intrigen. Sie haben dasselbe vor, was die Rothschilds vor zweihundert Jahren gemacht haben. Was Napoleon vorhatte. Das ist alles eine große Verschwörung. Die neue Weltordnung soll den Kinderschuhen entwachsen. Die Waffe dieser Leute ist die Weltwirtschaft.«
    Sam hatte während des Gesprächs schweigend dagesessen. Er würde jetzt wohl begreifen, dachte Malone, dass Jimmy Foddrell Lichtjahre von jedem Realitätsbezug entfernt war. Aber Malone konnte der Versuchung nicht widerstehen. »Für jemanden, der so paranoid ist wie Sie, ist es sonderbar, dass Sie mich nicht einmal nach meinem Namen gefragt haben.«
    »Cotton Malone. Das hat Sam mir in seiner E-Mail mitgeteilt.«
    »Sie wissen nicht das Geringste über mich. Was, wenn ich hier bin, um Sie zu töten? Wie Sie schon sagten, sind diese Leute überall und beobachten Sie. Sie wissen, was Sie sich im Internet anschauen, welche Bücher Sie aus der Bibliothek leihen, sie kennen Ihre Blutgruppe, Ihre gesundheitliche Verfassung. Und Ihre Freunde.«
    Foddrell betrachtete nun das Bistro und die vollbesetzten Tische, als wäre es ein Käfig. »Ich muss los.«
    »Was ist mit Ihren gebratenen Nieren?«
    »Essen Sie die.«
    Foddrell sprang vom Tisch auf und schoss zur Tür.
    »Das hat er verdient«, sagte Sam.
    Malone beobachtete, wie der hirnlose Heini aus dem Restaurant floh, über den Bürgersteig spähte, wo sich die Passanten drängten, und dann loseilte. Auch Malone war zum Aufbruch bereit, hauptsächlich deshalb, weil er gern weg sein wollte, bevor das Essen

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