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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Ebene hinauf. Die erste Plattform umschloss eine offene Mitte, die einen Blick nach unten auf den Platz gestattete.
    Stephanie lehnte sich gegen das Stahlgeländer. Sam und Meagan traten zu ihr. Alle drei schauten sie auf eine Glaswand und Glastüren auf der gegenüberliegenden Seite, über denen die Aufschrift LA SALLE GUSTAVE EIFFEL prangte.
    »Der Pariser Club trifft sich morgen in diesem Saal«, flüsterte Meagan Stephanie zu.
    »Und woher wissen Sie das nun wirklich?«
    Das gleiche Gespräch hatten sie auch schon gestern geführt. Offensichtlich hielt Stephanie sich an einen alten Leitsatz: »Stelle dieselbe Frage immer wieder und sieh, ob du dieselbe Antwort bekommst.«
    »Schauen Sie, Mrs. Justizministerium«, sagte Meagan. »Ich habe bei Ihren Autoritätsdemonstrationen mitgespielt. Ich habe sogar versucht, Ihnen zu helfen. Aber wenn Sie mir immer noch nicht glauben, was machen wir dann hier?«
    Stephanie ging nicht auf die Herausforderung ein. Sie lehnten weiter am Geländer und hielten den Blick auf die gegenüberliegende Seite gerichtet.
    »Ich weiß, dass sie morgen hier sein werden«, sagte Meagan schließlich. »Es gibt ein großes Tamtam. Der ganze Club kommt an Weihnachten zusammen.«
    »Ein komischer Zeitpunkt für ein Treffen«, sagte Sam.
    »Weihnachten ist hier ein sonderbarer Feiertag. Das weiß ich seit langem. Die Franzosen haben es nicht so mit der Weihnachtsfröhlichkeit. Die meisten verlassen an diesem Tag die Stadt und der Rest geht zum Essen aus. Man verspeist gerne einen bestimmten Kuchen namens bûche de Noël. Sieht aus wie ein Baumstamm und schmeckt wie Holz mit Butterglasur darauf. Da überrascht es mich nicht im Geringsten, dass der Club sich an Weihnachten trifft.«
    »Der Eiffelturm ist morgen auf?«, fragte Sam.
    Meagan nickte. »Ab dreizehn Uhr.«
    »Sagen Sie mir noch einmal, was Sie wissen«, meinte Stephanie.
    Meagan wirkte gereizt, kam der Aufforderung aber nach. »Larocque hat den Gustave-Eiffel-Saal dort drüben gemietet. Die Party steigt um elf und dauert bis sechzehn Uhr. Sie hat sogar fürs Mittagessen gesorgt. Vermutlich denkt sie, in sechzig Metern Höhe könnten sie und ihre Komplizen unbeobachtet bleiben.«
    »Gibt es Sicherheitsvorkehrungen?«, fragte Stephanie.
    »Also bitte, woher soll ich das wissen? Aber ich wette, Sie wissen Bescheid.«
    Stephanie schien ihren Spaß an Meagans bissiger Antwort zu haben. »Der Turm gehört der Stadt, aber betrieben wird er von der Société Nouvelle d’Exploitation de la Tour Eiffel. Diese Gesellschaft hat eine Privatfirma engagiert, die für Sicherheit sorgt, zusammen mit der Pariser Polizei und dem französischen Militär.«
    Sam hatte am südlichen Eingang eine Polizeistation bemerkt und daneben einige ernst dreinblickende Männer in Kampfkleidung, die mit Sturmgewehren bewaffnet waren.
    »Ich habe die Sache überprüft«, erklärte Stephanie. »Morgen ist dieser Saal im von Ihnen genannten Zeitraum durch eine Gruppe belegt, die zusätzliches Sicherheitspersonal angefordert hat. Der Sitzungssaal selbst wird abgeriegelt sein. Der Eiffelturm ist bis dreizehn Uhr geschlossen. Danach sollte es genauso viele Besucher geben wie heute, also eine beträchtliche Zahl.«
    »Wie schon gesagt«, stellte Meagan klar. »Es ist das erste Mal, dass der Club sein Haus im Marais verlässt. Das Haus, das ich Sam gestern gezeigt habe.«
    »Und das erscheint Ihnen wichtig?«, fragte Stephanie Meagan.
    »Das muss es sein. Dieser Club bedeutet Ärger.«

    Malone verließ Le Grand Véfour und nahm vor dem Restaurant ein Taxi für die kurze Fahrt zum Louvre. Er bezahlte den Fahrer und ging unter einem großen Torbogen hindurch in den Cour Napoleon, wo er sofort die auffällige Glaspyramide entdeckte, die als Skylight für den Museumseingang im Untergeschoss diente. Die klassische Fassade des Louvre umschloss den großen Paradeplatz von drei Seiten, während der Arc du Carousel, ein Triumphbogen im römischen Stil mit Rosenmarmorsäulen, auf der freien Ostseite Wache stand.
    Sieben dreieckige Granitbassins umgaben die Glaspyramide. Auf dem Rand des einen saß ein schlanker Mann mit feinen Gesichtszügen und dichtem, sandblondem Haar, das an den Schläfen grau wurde. Er trug einen dunklen Wollmantel und schwarze Handschuhe. Obwohl es jetzt, am Nachmittag, nicht mehr ganz so kalt war wie am Morgen, schätzte Malone die Temperatur auf keine zehn Grad. Thorvaldsen hatte ihm gesagt, der Mann werde ihn hier erwarten, wenn er das Buch in seinen Besitz

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