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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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gebracht habe. Daher ging er hinüber und setzte sich auf den kalten Beckenrand.
    »Sie müssen Cotton Malone sein«, sagte Professor Murad auf Englisch.
    Wie zuvor Jimmy Foddrell hatte Malone das Buch offen getragen, und nun reichte er es dem Professor. »Frisch aus dem Hôtel des Invalides.«
    »War es leicht, es zu stehlen?«
    »Es hat einfach da gelegen und gewartet, genau wie man es mir gesagt hatte.«
    Er sah zu, wie Murad die brüchigen Seiten durchblätterte. Malone hatte sie bereits während der beiden Taxifahrten studiert und wusste, wo Murad mit dem Blättern innehalten würde. Der erste Stopp kam in der Mitte, wo das Buch in zwei Hälften getrennt war. Auf einer losen Seite, die als Teiler diente, stand:
    CXXXV II CXLII LII LXIII XVII
    II VIII IV VIII IX II

    Auf die Stirn des Professors traten Falten und er verzog unwillig das Gesicht. »Das hatte ich nicht erwartet.«
    Malone wärmte seine nicht von Handschuhen geschützten Hände mit seinem Atem und beobachtete das Gedränge und Geschiebe der Touristen, die zu Hunderten aus dem und in den Louvre strömten.
    »Würden Sie mir das bitte erklären?«
    »Das hier ist ein Maurischer Knoten. Eine Verschlüsselungstechnik, von der man weiß, dass Napoleon sie verwendet hat. Diese römischen Ziffern beziehen sich auf einen ganz bestimmten Text. Es muss sich um Seite und Zeile handeln, da es nur zwei Zahlenreihen gibt. Wir müssten den Text kennen, von dem Napoleon ausgegangen ist, um die einzelnen Wörter zu finden, die die Botschaft bilden. Aber es fehlt die dritte Zahlengruppe. Die Zahlen, die das richtige Wort in der richtigen Zeile benennen.«
    »Woher habe ich nur gewusst, dass das hier nicht einfach werden würde?«
    Murad grinste. »Bei Napoleon war nie etwas einfach. Er liebte die Dramatik. Dieses Museum hier ist das perfekte Beispiel. Er hat von allen eroberten Ländern Tribut eingefordert und seine Beute hierhergebracht, so dass der Louvre zur damaligen Zeit die reichste Sammlung der Welt beherbergte.«
    »Unglückseligerweise haben die Alliierten nach 1815 alles zurückgeholt – zumindest das, was dort zu finden war.«
    »Sie kennen sich in der Geschichte aus, Mr. Malone.«
    »Ich gebe mir Mühe. Und nennen Sie mich bitte Cotton.«
    »Was für ein ungewöhnlicher Name. Wie haben Sie den denn bekommen?«
    »Das ist wie bei Napoleon, die Erklärung wäre zu dramatisch. Wie steht es mit dem Maurischen Knoten? Gibt es eine Möglichkeit, den Code zu knacken?«
    »Nur wenn man weiß, auf welchen Text sich die Zahlen beziehen. Es war so gedacht, dass der Sender und der Empfänger der Botschaft über das gleiche Buch verfügten, in dem sie die Zahlen abgleichen konnten. Und diese fehlende dritte Zahlenreihe könnte sich als echtes Problem erweisen.«
    Thorvaldsen hatte Malone vollständig über Napoleons Testament informiert und ihn darauf aufmerksam gemacht, welchen Stellenwert das Buch in Murads Hand in dessen letztem Willen hatte. Daher wartete Malone ab, während der Professor sich die verbliebenen Seiten ansah.
    »Oho«, sagte Murad, als er zur Umschlagklappe kam. Der ältere Herr blickte zu Malone auf. »Faszinierend.«
    Malone hatte die sonderbare Handschrift in verblasster schwarzer Tinte bereits studiert. Es war dieselbe Tinte, mit der auch die römischen Zahlen niedergeschrieben worden waren.
    »Wissen Sie zufällig, was das ist?«, fragte er. Murad schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung.«

    Sam kam Meagan zu Hilfe. »Offensichtlich braucht sie keine großartigen Beweise vorzubringen. Ich würde sagen, dass Sie überhaupt hier sind, ist mehr als Beweis genug.«
    »Sehr schön«, sagte Stephanie. »Mr. Collins hat endlich angefangen, wie ein Secret-Service-Agent zu denken.«
    Er ärgerte sich über ihre herablassende Art, aber er konnte es sich nicht leisten dagegenzuhalten. Sie hatte ja recht – er musste allmählich anfangen, seinen Kopf zu benutzen. Daher sagte er: »Sie haben Meagans Website überwacht. Und meine auch. Und Gott weiß wie viele andere noch. Es muss hier also irgendetwas vor sich gehen. Etwas, was allgemeine Aufmerksamkeit erregt hat.«
    »Das ist ganz einfach«, antwortete Stephanie. »Wir wollen, dass die Mitglieder dieses Pariser Clubs ins Gefängnis kommen.«
    Er glaubte ihr nicht. »Es ist mehr an der Sache, und das wissen Sie auch.«
    Stephanie Nelle antwortete ihm nicht, was seine Überzeugung nur verstärkte. Aber er konnte ihr keinen Vorwurf machen. Schließlich brauchte man ihm und Meagan nicht mehr zu

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