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CRASH - Ins falsche Leben: Roman (German Edition)

CRASH - Ins falsche Leben: Roman (German Edition)

Titel: CRASH - Ins falsche Leben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martyn Bedford
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Nach einer kurzen Pause: »Bist du satt?«
    Alex reichte ihm die Pizzaschachtel und Rob brachte den Müll zu einer Abfalltonne. Er verschwand in der Dunkelheit. Nach einer Weile hörte Alex ihn pinkeln. Als er wiederkam, rauchte er eine Zigarette. Sie blieben im Heck sitzen, tranken und unterhielten sich.
    »Sollen wir das Bett aufschlagen?«, fragte Rob schließlich.
    Trotz der zusammengeschobenen Sitze war es ziemlich eng. Alex bekam Robs Schlafsack, Rob rollte sich unter einer Decke zusammen. Er hatte sich bis auf die Unterhose ausgezogen, aber Alex ließ T-Shirt und Jeans an, obwohl er auch nicht wusste, weshalb er sich vor seinem Freund genierte, wo sie doch schon zusammen in Unterwäsche im Meer gebadet hatten. Irgendwie hatte die intime Enge in dem Camper etwas damit zu tun. Als hätte er Alex’ Unbehagen gespürt, sagte Rob: »Keine Angst, Chris und Rob sind beide hetero.«
    Alex lachte übertrieben laut über die Bemerkung, aber seine Anspannung ließ nach. Als das Licht aus war, lagen sie nebeneinander und quatschten wie Brüder, die sich im Urlaub ein Bett teilen. Alex war angesäuselt, aber nicht betrunken. Ein angenehmes Gefühl. Wenn er Robs Stimme hörte, und auch seine eigene, wenn er von Cherry, Beagle und Jack erzählte, und vor allem von Mum und Dad, dann kamen ihm die Ereignisse des Tages auf einmal nicht mehr so bedrückend vor. Als wären sie jemand anderem passiert.
    Draußen rauschten die Bäume. »Mein Dad ist oft mit mir zelten gegangen«, sagte Alex. »Früher. Wenn er könnte, würde er es heute immer noch tun.«
    »Meiner auch«, erwiderte Rob, und Alex hörte heraus, dass er in sich hineinlächelte. »Rauf nach Morecambe oder an die Seen.«
    »Hast du dir deswegen den V W-Bus gekauft?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht.« Er setzte im gleichen in sich hineinlächelnden Tonfall hinzu: »Kann schon sein. Der Bus ist wie ein Zelt, das man im Regen nicht extra aufbauen muss. Oder wenn man knülle ist.«
    Sie verstummten und genossen das einträchtige Schweigen zweier Menschen, die nicht unbedingt reden müssen.
    »Ich   … ich muss mich selber sehen, Rob«, sagte Alex nach einer Weile. Aus irgendeinem Grund flüsterte er. Rob antwortete nicht sofort, nur der gleichmäßige Rhythmus seines Atems war zu hören. Alex fragte sich, ob er nicht schon längst eingeschlafen war, doch dann machte Rob schließlich: »Mhmm.«
    »Meinen Körper, verstehst du? Ich muss ihn sehen, in natura. Als ich den Artikel gelesen habe   …«
    »Die werden dich daran hindern. Eine Krankenschwester, ein Arzt oder sonst wer. Das ist dir hoffentlich klar. Die lassen dich nicht einfach auf die Intensivstation.«
    Alex erwiderte nichts. Über die genauere Umsetzung seines Plans hatte er noch nicht nachgedacht.
    »Oder mal angenommen, deine Eltern sind gerade da«, fuhr Rob fort. »Die kennen dich doch noch. Die rufen sofort den Sicherheitsdienst und der nimmt dich fest.«
    Diesmal war das Schweigen nicht so einträchtig. Rob hörte sich gereizt an, eher wie ein Vater als ein cooler älterer Bruder oder Cousin.
    »Ich wollte schon hin, als ich letztes Mal in Crokeham Hill war. Ins Krankenhaus. Aber das hat ja nicht geklappt.«
    »Wenn du wieder geschnappt wirst, Alex, dann sitzt du ganz schön in der   …«
    »Ich dachte eigentlich, dass du mir hilfst.«
    »Ich helfe dir doch.«
    »Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie das ist?«, fragte Alex seinerseits gereizt. Warum stellte sich Rob so an? »Von sich selbst getrennt zu sein, von seinem eigenen Fleisch und Blut? Du weißt, wo dein Körper ist, aber du darfst nicht hin. Darfst ihn nicht anfassen, nicht anschauen. Ich will einfach nur bei ihm sein, verstehst du das nicht?«
    Das Bett wackelte. Es machte »Klick« und das Licht ging an. Rob saß aufrecht da und sah ihn an. »Du fragst mich im Ernst, ob ich weiß, wie es ist, wenn man von seinem Körper ge…«
    »Weil du es nicht weißt! Dein Körper war nämlich tot. Meiner lebt noch.« Es kam ihm blöd vor, sich mit Rob im Liegen zu streiten, aber die Sache war ihm wichtig. »Meiner ist noch am Leben«, wiederholte er. »Du weißt ’ne ganze Menge, Rob, aber du
kannst
nicht wissen, wie sich das anfühlt.«
    Rob starrte ihn an. Dann machte er das Licht wieder aus und legte sich hin.
    »Rob   …«
    »Lass gut sein, ja?«
    »Du willst nicht, dass ich hinfahre. Nach London.«
    »Alex, wir sind müde, wir haben getrunken. Lass uns morgen weiterreden.«
    »Du kommst nicht damit klar, dass ich mich, meinen eigenen

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