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Crash

Crash

Titel: Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. G. Ballard
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Frau aus dem Wagen getan hatten, als sie sie aus ihrem Auto befreit hatten.
    Während die Walzen über unseren Köpfen dröhnten, sah Catherine mich in einem Augenblick völliger Klarheit an. Ihr Gesichtsausdruck zeigte Ironie und Hingabe, gleichzeitig aber auch das Verständnis einer sexuellen Logik, die wir beide erkannt und auf die wir uns vorbereitet hatten. Ich saß still hinter dem Steuer, während die Seifenlauge wie flüssiger Gazestoff über alle Fenster rann. Hinter mir schimmerte Vaughans Samen auf Magen und Brüsten meiner Frau. Die Zylinder der Walzen dröhnten und ratterten an dem nun fast makellosen Wagen, Lauge rann über das Blech der Karosserie. Jedesmal, wenn die Maschine mit einem Arbeitsgang fertig war, kurbelte ich das Fenster hinunter und warf weitere Münzen ein. Die Angestellten beobachteten uns aus ihrer Kabine, ich konnte die leise Radiomusik hören, während die Walzen wieder in ihre Ausgangsposition glitten.
    Catherine schrie auf, ein Schmerzensschrei, den Vaughan mit einer Handbewegung erstickte. Er saß zurückgelehnt, ihre Beine über seinen Hüften, und schlug sie mit einer Hand, während die andere seinen schlaffen Penis in ihre Vagina zwängte. Sein Gesicht war zu einer Grimasse von Zorn und Ungeduld verzerrt. Schweiß rann ihm von Stirn und Brust und verfärbte das Schweißband seiner Hosen. Die Schläge seiner Hand hinterließen dunkle Schwellungen auf Catherines Armen und Hüften. Erschöpft von Vaughan, ließ sich Catherine in den Sitz zurücksinken. Nachdem sein Penis vergeblich in ihre geschwollene Vagina eingedrungen war, sank Vaughan ebenfalls gegen den Sitz zurück. Er hatte bereits das Interesse an dieser wimmernden jungen Frau verloren, die ihre Kleidung anzog. Seine narbigen Hände erkundeten die abgewetzte Beschaffenheit des Sitzbezuges, auf den er mit seinem Samen ein kryptisches Zeichen malte - eine Art astrologisches Symbol, möglicherweise auch eine Straßenkreuzung.
    Während wir von der Waschanlage wegfuhren, tröpfelten die Rollwalzen lautlos in der Dunkelheit. Um das Auto herum versickerte ein beachtlicher Teich weißer Blasen im feuchten Beton.

    Kapitel Achtzehn

    Auf den Straßen herrschte kein Verkehr. Zum ersten Mal seit meiner Entlassung aus dem Krankenhaus waren die Straßen verlassen, und es war, als hätten die erschöpften Geschlechtsakte zwischen Vaughan und meiner Frau auf ewig alle Fahrzeuge verbannt. Während ich zu unserem Wohnhaus am Drayton Park fuhr, erhellten die Straßenlaternen Vaughans schlafendes Gesicht auf dem Rücksitz des Autos, sein narbiger Mund stand offen wie der eines Kindes. Er hatte ihn gegen das verschwitzte Sitzpolster gedrückt. Sein Gesicht war ohne jegliche Aggresivität, als hätte der Samen, den er in Catherines Vagina entleert hatte, all sein Gespür für die Krise mit sich fortgespült.
    Catherine setzte sich nach vorne und befreite sich von Vaughan. Sie berührte meine Schulter mit einer Geste häuslicher Beruhigung. Im Rückspiegel sah ich die Blutergüsse auf ihren Wangen und im Nacken, ebenso den geschwollenen Mund, den sie zu einem nervösen Lächeln verzerrt hatte. Diese Entstellungen waren für mich Hinweise auf ihre wahre Schönheit.
    Vaughan schlief immer noch, als wir das Wohnhaus erreichten. Catherine und ich standen in der Dunkelheit neben dem makellosen Wagen, dessen polierte Motorhaube wie ein schwarzer Schild glänzte. Ich nahm Catherines Hand, um sie zu stützen und griff nach ihrer Tasche. Während wir über den Kies zum Eingang gingen, erhob sich Vaughan vom Rücksitz. Er kletterte ohne weiter auf uns zu achten mit unsicheren Bewegungen hinter das Lenkrad. Ich erwartete, daß er einen geräuschvollen Kavalierstart hinlegen würde, doch er ließ den Motor an und fuhr leise davon.
    Im Fahrstuhl preßte ich Catherine dicht an mich und liebte sie wegen der Schläge, die Vaughan ihr versetzt hatte. Später in jener Nacht erkundete ich die Schwellungen und Blutergüsse ihres Körpers und fühlte sie sanft mit Wangen und Zunge, wobei ich in der geschwollenen Haut ihrer Magengegend die fordernde Geometrie von Vaughans kräftiger Physis erkannte Mein Penis ertastete die verunstaltenden Male, die seine Hände und sein Mund auf dem Körper meiner Frau hinterlassen hatten. Ich kniete über ihr, während sie diagonal auf dem Bett lag, ihr kleiner Fuß ruhte auf meinem Kissen, mit einer Hand hielt sie die rechte Brust. Sie betrachtete mich mit ruhigem und hingebungsvollem Blick, während ich ihren Körper mit der

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