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Crashkurs

Crashkurs

Titel: Crashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Müller
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werthaltig ist, investiert werden. Es ist unbedingt notwendig, die Märkte äußerst aufmerksam zu verfolgen.
    Diese Gedanken sind natürlich höchst spekulativ, und ich kann nicht sagen, ob es am Ende so kommt. Aber es sei erlaubt, in diese Richtung zu spekulieren.

    *

    Ende Oktober, Anfang November 2008 setzt trotz schlechter Meldungen und dem drohenden Staatsbankrott einiger osteuropäischer Länder wie Ungarn oder der Ukraine eine deutliche Erholung an den Finanzmärkten ein. Erneut sehen viele Experten das Ende der Krise und drastisch steigende Kurse voraus. Ich befürchte, dass sie auch hier wieder irren. Nach den deutlichen Kursverlusten der vorangegangenen Monate ist eine Erholungswelle fast zwangsläufig notwendig. Hinzu kommt, dass die Banken trommeln mit Sätzen wie: »Aktien sind billig! Denken Sie an die Abgeltungssteuer! Billiger wird’s nimmer!«, denn sie wollen ja zum Jahresende noch mal ordentliche Provisionserträge sehen. Viele Banken und Investmentfirmen haben darüber hinaus traditionell ein großes Interesse, die Aktienkurse zum Jahresende deutlich nach oben zu ziehen. Warum? Weil am 31.12. Bilanz gezogen wird. Die Aktien im eigenen Bestand der Fonds und Banken werden zu diesem Termin bewertet und veröffentlicht. Das ist die alles entscheidende Zahl, die besagt, ob der Fonds im abgelaufenen Jahr erfolgreich war oder nicht. Diese Zahl entscheidet, ob die Anleger künftig diesen Fonds kaufen oder nicht. Diese Zahl entscheidet, ob der Manager, Händler oder Vorstand einen Bonus bekommt oder nicht. Was glauben Sie also, wer da alles Interesse an einem hohen Schlusskurs am 31.12. hat! Diese Leute verfügen über ausreichende finanzielle Möglichkeiten, um die Märkte kurzfristig nach oben zu treiben. Und genau die sind es auch, die dann im Januar die ersten Gelegenheiten nutzen, um sich zu diesen künstlich hochgezogenen Kursen von ihren Beständen zu trennen. Schauen Sie sich den Kursverlauf Ende 2007, Anfang 2008 an, und Sie wissen, was ich meine. Daxstand 27.11.2007: 7500, Daxstand 27.12.2007: 8000 (ein Plus von 500 Punkten), Daxstand 23.1.2008: 6400 (ein Minus von 1600 Punkten).
    Ich befürchte, dass sich diese Entwicklung in ähnlicher Form, eventuell mit kleiner Zeitverzögerung, Anfang 2009 wiederholen wird, wenn die Fonds und Banken wieder Bestände abbauen und die mutigen Neuanleger vom Jahresende plötzlich entsetzt erkennen, dass die Horrorparty doch noch nicht zu Ende ist.
    Im Übrigen sollten wir hoffen, dass es diesen Plan B tatsächlich gibt, denn er würde einen Neuanfang und eine optimistische Zukunft bedeuten. Wenn es diesen Plan B nicht gibt, müssen wir uns auf einige Jahre übler Inflation gefasst machen. Was glauben Sie, was passiert, wenn all die Hunderte von Milliarden Euro, Dollar, Yen und Pfund an neuen Schulden, die in diesen Monaten in die Weltmärkte gepumpt werden, Wirkung zeigen? Eine schrumpfende Menge an Waren und Dienstleistungen trifft auf eine explosionsartig wachsende Geldmenge. Die Folge wäre eine ungeheure reale Inflation und ein noch lauteres Platzen dieser Giga-Blase in der Zukunft. Ob diese Zukunft dann in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren liegt, lässt sich nicht sagen, aber es wird passieren.
    Wie auch immer die Geschichte ausgeht: Solange die Krise sich zuspitzt, brauchen Sie Bargeld. Aber am unteren Wendepunkt der Entwicklung brauchen Sie eines: Aktien! Es wird unmöglich sein, diesen unteren Umkehrpunkt exakt zu erwischen, aber ich werde die Situation für Sie weiterhin genau beobachten und Sie über die Lage informieren. Besuchen Sie mich auf der Internetseite [ www.misterdax.de ] . Auch hier gilt: Ich kann Ihnen keine Kristallkugel und keine absolute Garantie anbieten. Aber ich kann Ihnen etwas in diesen Zeiten besonders Wertvolles offerieren: eine ehrliche Einschätzung.

    *

    Ich hoffe, ich konnte ein paar Nebelkerzen für Sie aus dem Weg räumen, um Ihnen eine klarere Sicht auf die Finanzmärkte zu ermöglichen. Sie haben jetzt viele erschreckende und erstaunliche Hintergründe und Wahrheiten über unser Finanzsystem gelesen. Viele Fakten, viel Interpretation und eine gehörige Portion gesunder Menschenverstand waren dabei. Manche Dinge mögen Sie erheitert haben, andere wiederum haben Ihnen Sorge oder Aufregung bereitet. Doch es liegt jetzt ganz allein in Ihrer Hand, was Sie daraus machen. Sie haben mit diesem Wissen ein mächtiges Werkzeug erworben.
    Warum sollen wir über all die Dinge jammern, die ich Ihnen geschildert habe? Das wäre der

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