CRAVING (German Edition)
flüchten ließ,tat er das was von
ihm verlangt wurde. Er zweifelte nicht daran dass sie ihm ohne zu Zögern
und ohne Rücksicht auf sich selbst die Schädeldecke weg schießen würde.
Genauso wenig zweifelte er daran dass das klobige Ding in ihrer Hand
kein Spielzeug war.
Lena war überrascht. Der großkotzige Typ schien überhaupt nicht zu
reagieren. Er saß einfach da und fuhr .Jeder andere hätte zumindest über
die Tatsache dass eine Waffe auf ihn gerichtet war etwas auszusetzen
gehabt. Der typ war anders .Suspekt. Verwirrt zielte Lena weiter auf
seinen Brustkorb ,beobachtete ihn und wartete auf eine Reaktion.
Eine Viertelstunde später erreichte der alte Mercedes den Parkplatz und
wurde neben einem ebenso alten Opel angehalten. Lena stieg aus und sah
sich um als würde sie jemandem suchen. Als sie sicher war dass niemand
sie beobachten würde lotste sie Dirk aus dem Wagen und dirigierte ihn mit
der Waffe fuchtelnd zu dem Opel. Ohne zu sprechen deutete sie ihm die
Heckklappe zu öffnen.
>>Hinsetzen!<< Befahl Lena knapp und griff mit der freien Hand in den
Wagen. Dirk bemerkte den Elektroschocker erst als er die beiden Kontakte
schon am Hals hatte und wie vom Blitz getroffen nach hinten in den
Laderaum des Kombis fiel. Lena beachtete seine unkontrollierten
Zuckungen nicht und zog eine Spritze aus der selben Tasche , aus der sie
vorher den Elektroschocker genommen hatte. Sie stieß die Spritze durch
die Jeans in Dirks Oberschenkel und warf dann eine Decke über ihn.
Kurze Zeit später reihte sie sich unauffällig in den Verkehr auf der A7 ein
und fuhr in gemäßigtem Tempo Richtung Norden.
Die Fesseln waren kein Problem,schon vor Stunden hatte er den
stümperhaften Knoten gelöst und das Seil irgendwo ins Dunkel geworfen.
Er spürte,wie jedes höher entwickelte Wesen ,dass er nicht alleine war und
vermutlich beobachtet wurde. Jegliche Versuche mit dem Wesen im
Keller zu kommunizieren scheiterten und das diffuse Licht reichte nicht
aus um irgendetwas zu erkennen. Somit hatte sich auch die nonverbale
Möglichkeit der Verständigung erledigt ,und ihm blieb nur auf das
stumpfe Atmen zu hören das mal aus der einen Ecke zu kommen schien
und dann wieder aus einer anderen.
Trotzdem von Riegen sein Gesicht dem Boden zugewandt hatte,kniff er
die Augen zusammen als die Luke aufgerissen wurde. Er hielt sich die
Hand über die Brauen und blinzelte noch oben. Polternd fiel etwas die
Leiter herunter und brachte krachend eine der Sprossen zum bersten. Von
Riegen ließ sich vom Schneidersitz in eine seitlich liegende Position fallen
um von dem Ding nicht getroffen zu werden und blieb so liegen. Die Luke
wurde wieder zugeworfen und von Riegen sah überhaupt nichts mehr. Er
hörte wie sich oben Schritte in Richtung der Tür bewegten und dann
verstummten. Es folgte ein schlurfendes Geräusch in die andere Richtung.
Von Riegen rührte sich nicht bis er nichts mehr hörte und sich seine Augen
an den Lichtstrahl der durch das Loch in der Decke fiel wieder gewöhnt
hatten. Langsam begann er auf das merkwürdige Gebilde vor der Leiter zu
zu kriechen um es zu untersuchen. Als vonRiegen erkannte worum es sich
handelte war er nicht mehr so sicher dass es eine Leitersprosse war, die er
eben brechen hörte. Es könnte genauso gut das Genick des etwa
vierzigjährigen Mannes gewesen sein der regungslos vor ihm lag. Mit zwei
Fingern taste er nach dem Halsschlagaderpuls des Mannes als sich mit
einem gewaltigen Atemzug deutlich machte dass der Mann noch lebte.
Seine Hände fuchtelten wild in der Luft umher als versuchte er Fliegen zu
verjagen,dann krümmte sich der Mann zusammen und rollte sich auf die
Seite. Von Riegen bemerkte dass sich hinter ihm noch etwas bewegte und
drehte sich um. Ein völlig nackter Mann hockte in der Ecke und zog sich
sofort wieder ins Dunkel zurück als er von Riegens Gesicht sah. Was ist hier bloß los? Dachte von Riegen und wandte sich wieder dem
Mann am Boden zu der inzwischen versuchte sich auf die Ellenbogen zu
stützen. Von Riegen packte ihn unter den Achseln und drehte ihn so hin
dass er ihn an der Leiter aufsetzen konnte. Der Mann ließ den Kopf nach
vorne hängen begann zu würgen,übergab sich aber nicht,und schnappte
dann wie ein Karpfen auf dem trockenen nach Luft.
>>Ich hab´ einen Schädel als hätte ich eine Woche durch gesoffen!<<
Raunte Dirk mehr zu sich selbst sprechend und rieb sich mit beiden
Händen sein Gesicht.
>>Kein Wunder,so wie sie auf die Leiter geknallt sind!<Riegen
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