CRAVING (German Edition)
verquollene Masse die an einen Igel
erinnerte der das überqueren einer Straße nicht überlebt hatte. Tot!dachte
Klaus. Er hatte in seinem Leben genug Leichen gesehen ,das brachte sein
Beruf als Feuerwehrmann,den er jetzt schon über zehn Jahre nicht mehr
ausübte, so mit sich. Aus dem gleichen Grund hatte Klaus auch keine
Skrupel in das etwa hüfttiefe Wasser zu gehen und den leblosen Körper zu
bergen bevor er in die einen Kilometer entfernte Stadt getrieben wurde. Er
packte den Körper und schleppte ihn an die Uferböschung. Augen und
Nase waren ein einziger Klumpen rosa Gewebe in dem es sich Entenflott
und anderes Grünzeug aus der Au bequem gemacht hatte. Das was wohl
mal eine Wange war hatte die Form eines geplatzten Sofakissens,durch
ein faustgroßes Loch waren die Backenzähne des ober und Unterkiefers zu
sehen .Diese Tatsache vergrößerte die gesamte Mundpartie um hundert
Prozent. Das was Klaus für ein Ohr hielt war die Zunge ,die die seitlich
aus der Wunde hing. Genau aus diesem Loch was ehemals
zur
Nahrungsaufnahme und zum sprechen diente drang ein Laut. Klaus ,der
auch diese Situation kannte suchte im Wasser kniend einen Puls. Es
überraschte ihn als er nach einigen versuchen ein schwaches Pochen an der
Halsschlagader fand. Er sicherte den Mann am Ufer in dem er ihn den
Rucksack abnahm und in Hüfthöhe im Rücken verkeilte,dann über streckte
er den Kopf des Mannes nach hinten und winkelte einen Arm so an das der
Kopf diese Haltung nicht verändern konnte. Den anderen Arm nach hinten
abzuspreizen war aussichtslos den aus einem Loch im Ärmel des nassen
Pullovers lugten Elle und Speiche des Unterarms wie faulige Zähne aus
dem Zahnfleisch.
All diese Vorkommnisse an diesem frühen Morgen ließen Klaus sein Alter
vergessen,mit einem erstaunlichem Tempo lief er zur nahen
Rheumaklinik .Dort gab es das nächste Telefon
Nach
dreihundert
zurück
gelegten
Metern
in
erstaunlichem
Tempo,schnappte Klaus nach Luft wie ein Karpfen auf dem Trockenen.
Der schmale Pfad am Ufer entlang war nicht wirklich geeignet für einen
neunundsechzig jährigen Mann der versuchte hundert Meter unter zehn
Sekunden zu laufen. Seine voll gelaufenen Gummistiefel waren einem
rasanten Sprint nicht gerade zuträglich,und die Brennsesseln taten ihr
bestes um Klaus an einem Weltrekord im Crosslauf zu hindern. Als er die
kleine geschwungene Fußgängerbrücke aus Beton erreichte und sich für
ein paar Sekunden am Eisengitter festhielt um zu verschnaufen,überlegte
er was schlimmer war,seine Seitenstiche oder die Tatsache das er noch ein
ganzes Stück vor sich hatte. Egal,dachte er und rannte wieder los. Vorbei
an dem Schild mit dem Namen der Brücke Fritz-Neumann - Brücke im
Moment würde ich sie lieber in -Hastbrücke-umbenennen,schoss es ihm
trotz fortschreitender Atemnot durch den Kopf,dann Halblinks über den
Parkplatz unter der alten Esche hindurch,hastete weiter über den Parkplatz
wo ein paar Wohnmobile verbotener weise übernachtet hatten,als er rechts
zur Straße hoch lief ,tanzten Sterne in den herrlichsten Farben vor seinen
Augen. Trotzdem zwang er sich weiter zu rennen ,überquerte die Straße
ohne auf Verkehr zu achten was morgens um sechs in dieser Gegend auch
nicht nötig war und erreichte das „ Theater am Kurhaus “ nur noch
trabend .An der freien Fläche auf der im Sommer immer die Strandkörbe
standen, versuchte er auf sich aufmerksam zu machen indem er so laut wie
möglich schrie und mit den Armen fuchtelte. Noch fünfzig Meter bis zur
Glastür,der
Eingangstür
zur
Rheumaklinik
die
neunzehnhunderteinundreißig eröffnet wurde. Eigentlich hätten die
Pförtner ihn schon lange sehen müssen. Doch nichts tat sich. Erst als Klaus
mit beiden Händen an die Glasschiebetüren trommelte, wurden die beiden
Wachleute aufmerksam.
>>Eh,Reinhold<Jahrmarktsboxer,sieh dir den Blödmann an!
>>Was soll dass denn jetzt<Empfangstresen gekreuzt.>>Das ist irgend so ein Klappskalli aus der
psychosomatischen Klinik der sich verlaufen hat ,wahrscheinlich suchen
die den schon die ganze Nacht<>>Quatsch ,Mann!Dann hätte die schon lange angerufen!<riesiger Typ in einer schwarzen Bomberjacke,löste sich von dem Tresen
und marschierte in Richtung Tür.
>>Wat is`n los,Opi?<>>Hol die Polizei!Schrie Klaus,der kurzerhand zum Großvater gemacht
wurde obwohl er weder Kinder infolge dessen auch keine Enkel
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