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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Christus!«, sagte Doke und stand ebenfalls auf. »Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Gelobt sei Jesus Christus!«, rief Willy wieder. »Wir sind Brüder im Geiste! Will mich euch anschließen!«
    Die Pferde waren nervös, sie tänzelten und rollten mit den Augen, und die Leute wichen ängstlich vor ihnen zurück. Hinter den Pferden ragte nun eine weitere Gestalt vor dem dunkelroten Feuerschein auf; diese saß zu Pferde und trieb die Tiere von hinten an. Ford erkannte Nelson Begay, den Medizinmann.
    Becenti ließ die nervösen Pferde direkt vor der Gruppe Wissenschaftler anhalten; die Tiere drängten sich gegeneinander und warfen mit rollenden Augen die Köpfe hoch, als würden sie jeden Moment durchgehen.
    Die Menge wich nervös noch weiter zurück. »Was wollen Sie denn mit diesen Pferden hier?«, rief Eddy ärgerlich und trat ebenfalls zurück.
    »Wir wollen uns euch anschließen!« Becenti starrte ihn an, als sei er schwer von Begriff, und ließ scheinbar versehentlich den Führstrick fallen. Das vorderste Pferd wollte sofort zurückweichen, und Willy trat schwer mit einem Fuß auf den Strick, um es aufzuhalten. »
Hoo
, du Mistvieh!«, kreischte Becenti. Er bückte sich nach dem Strick. In dieser raschen Bewegung, weit vorgebeugt, flüsterte er dem Grüppchen Wissenschaftler kaum hörbar zu: »Auf mein Kommando steigt ihr auf, und dann nichts wie weg.«
    Doke trat in die Lücke, die sich vor Eddy und Ford gebildet hatte. »Also schön, Kumpel, du sagst mir jetzt, wer du bist und was du gerade zu den Gefangenen gesagt hast.«
    »Du hast mich doch gehört, Mann«, jammerte Becenti mit schriller, weinerlicher Stimme. »Ich bin ein Freund in Jesus Christus! Dachte, ihr könntet ein paar Pferde gebrauchen.«
    »Du unterbrichst eine sehr wichtige Angelegenheit, du Idiot. Schaff die Gäule hier weg.«
    »Klar, Mann, tut mir leid, wollt euch ja nur helfen.« Becenti drehte sich um. »Ruhig, ihr Pferde!«, brüllte er und wedelte wild mit den Armen. »Beruhigt euch! He! Ganz ruhig!«
    Sein Gebrüll schien die Tiere nur noch mehr aufzuregen. Becenti packte die beiden ersten am Halfter und drehte sie um, als wollte er sie wegführen, schien aber nun mit den Tieren nicht mehr zurechtzukommen. Als sie sich gegen ihn stemmten und er daraufhin ein zusammengerolltes Lasso durch die Luft schwenkte, wichen sie plötzlich scharf zur Seite aus, so dass Doke und Eddy hastig zurückweichen mussten – nun drängten sich die Pferde vor die Gefangenen.
    »Schaff die Pferde aus dem Weg!«, kreischte Doke und versuchte, sie selbst wegzuschubsen.
    »Gelobt seien Jesus und alle Heiligen!« Becenti schüttelte wieder die Pistole über seinem Kopf und schrie:
»Jetzt!«
    Ford packte Kate und schwang sie auf einen Rotschimmel, während Becenti Chen über ein geflecktes Indianerpony warf, dann auf einen Falben sprang und Cecchini hinter sich hochzog. Innes sprang allein auf einen Fuchs, und keine zehn Sekunden später saßen alle auf Pferden, teilweise zu zweit.
    Doke versuchte, sich einen Weg durch panische Menschen und Pferde zu bahnen, und kreischte: »Haltet sie auf!« Er griff nach seinem Gewehr und zerrte es aus dem Futteral, das er auf dem Rücken trug.
    Eddy hatte die Waffe schon wieder hochgerissen. Er zielte auf Ford.
    »Gelobt sei der Herr!«, brüllte Becenti. Er ließ sein Pferd herumwirbeln, das mit fliegenden Hufen Eddy rammte. Der Mann schoss, verfehlte Ford und ging dann zu Boden; als Nächsten ritt der Indianer Doke über den Haufen, der sein Gewehr fallen ließ und in den Staub hechtete. Becenti hob seinzusammengerolltes Lasso, wirbelte es durch die Luft und schrie:
»Hiiyaahh!«
    Die ohnehin schon höchst nervösen Pferde brauchten keine weitere Ermunterung. Sie donnerten durch die Menge und zerstreuten sie. Sobald sie Platz hatten, bog Becenti scharf nach rechts ab und führte sie in vollem Galopp in die Deckung eines versandeten Bachbetts. Hinter ihnen krachten Schüsse, die Leute feuerten blind in die Dunkelheit, doch alle Pferde hatten schon den Schutz der Vertiefung erreicht, und die Kugeln zischten über ihre Köpfe hinweg.
    »Hiiiyahhh!«,
kreischte Becenti.
    Die Pferde rasten die sandige kleine Schlucht entlang, folgten ihren unzähligen Windungen, bis die Schüsse nur noch als schwaches Popp-popp in der Ferne zu hören waren und die Schreie und Rufe der Menge sie kaum mehr erreichten. Sie zügelten die Pferde zu einem flotten Trab.
    Hinter ihnen, in der Ferne, hörte Ford ein Motorrad aufjaulen.
    »Hast du

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