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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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das gehört, Willy?«, rief Begay von hinten. »Einer von denen hat eine Motocross-Maschine.«
    »Scheiße«, sagte Becenti. »Den müssen wir abschütteln. Festhalten!«
    Er lenkte sein Pferd aus dem Bachbett hinaus und eine felsige Böschung hoch. Die Hufe der Pferde klapperten über Sandstein. Oben angekommen, rasten sie über ein paar Sanddünen auf eine tiefe Schlucht zu.
    Ein Grollen, und die ganze Mesa erbebte. Dunkle Staubwolken wirbelten hoch und ballten sich vor dem Nachthimmel zusammen. Flammen schossen ein paar hundert Meter rechts von ihnen aus dem Boden. Knackend fing eine Pinyon-Kiefer Feuer, dann eine weitere. Hinter ihnen erklang eine donnernde Explosion nach der anderen, vom östlichen Ende der Mesa her.
    Der Motor der Geländemaschine heulte erneut auf, diesmal viel näher. Der Kerl holte schnell auf.
    »Hiyaah!«,
rief Becenti, als er über den Rand der Schlucht galoppierte und sein Pferd den steilen Abhang hinab auf den Grund zuschlitterte.
    Ford folgte ihm und klammerte sich mit beiden Beinen an das Pferd, während Kate ihn von hinten umschlang.

78

    Sie donnerten über die dunkle Mesa. Fords Pferd zögerte kurz am Rand der Schlucht, stürzte sich dann den sandigen Abhang hinab, verlagerte sein Gewicht nach hinten und gelangte halb rutschend, halb springend nach unten, in einer kleinen Lawine aus Sand.
    Das Knattern des Motorrads war direkt über ihnen. Schüsse krachten, und Ford hörte das scharfe Heulen einer Kugel, die einen Felsen links von ihm traf. Sie erreichten den Grund und galoppierten die Schlucht entlang. Ford konnte das Motocross-Rad über ihnen hören, das am Rand des Canyons entlangraste.
    Becenti zügelte sein Pferd. »Er schneidet uns den Weg ab! Zurück!«
    Die Geländemaschine kam rutschend zum Stehen und sandte einen Sandregen in die Schlucht hinab. Doke stellte beide Beine auf den Boden, zog sein Gewehr aus dem Futteral und legte an.
    Sie ließen die Pferde herumwirbeln, als der erste Schuss krachte und neben Ford eine Sandfontäne hochspritzte. Fürs Erste fanden sie Deckung hinter herabgestürzten Felsen. Ein weiterer Schuss hallte durch die Schlucht, die Kugel prallte mit einem schrillen Laut von der Spitze der Felsen ab. Ford merkte, dass sie in dem Canyon in der Falle saßen. Sie konntenweder vorwärts noch rückwärts, denn der Mann hatte von da oben freies Schussfeld in beide Richtungen. Und der Abhang hinter ihnen war zu steil, um hinauszuklettern.
    Der nächste Schuss ließ hinter ihnen Sand hochspritzen. Von oben war wüstes Lachen zu hören. »Lauft ruhig weg, ihr gottlosen liberalen Arschlöcher, aber vor mir könnt ihr euch nicht verstecken!«
    »Willy!«, sagte Begay. »Das wäre der passende Zeitpunkt, um deine Pistole zu benutzen!«
    »Sie ist … nicht geladen.«
    »Warum zum Teufel?«
    Becenti wirkte verlegen. »Ich wollte doch nicht, dass jemand verletzt wird.«
    Begay warf die Arme hoch.
    »Das ist ja großartig, Willy.« Das Gewehr krachte erneut, die Kugel flog dicht über ihre Köpfe hinweg und schlug im Hang hinter ihnen ein. »Ich komme jetzt runter!«, rief Doke triumphierend.
    »O Scheiße, Mann, was machen wir jetzt?«, fragte Becenti. Sein Pferd tänzelte und schnaubte in der drangvollen Enge.
    Ford konnte hören, wie Doke den Abhang herunterrutschte. Gleich würde er den Grund der Schlucht erreichen und absolut freies Schussfeld haben. Er würde sie vermutlich nicht alle erwischen, aber einige von ihnen würden sterben, ehe sie Deckung hinter der nächsten Biegung fanden.
    »Kate, steig zu Begay aufs Pferd.«
    »Was hast du vor?«, fragte sie.
    »Mach schnell.«
    »Wyman, du kannst nicht reiten …«
    »Verdammt, Kate, würdest du mir dieses eine Mal einfach vertrauen?«
    Kate schwang sich hinter ihm vom Pferd und saß bei Begay auf.
    »Geben Sie mir die Waffe.«
    Becenti warf sie ihm zu. »Viel Glück, Mann.«
    Ford packte die Mähne mit der linken Hand und wickelte sie sich einmal ums Handgelenk. Er wendete sein Pferd in die Richtung, aus der Doke erscheinen würde.
    »Mit den Knien festklammern«, sagte Kate, »und das Gewicht schön tief und in der Mitte halten.«
    In diesem Augenblick erschien Doke, der grunzend den sandigen Steilhang hinabschlitterte. Er erreichte den Grund, und ein triumphierendes Grinsen breitete sich über sein Gesicht.
    Ford trat dem Pferd die Unterschenkel in die Seite.
    Das Tier sprang vorwärts und galoppierte die Schlucht entlang, direkt auf Doke zu. Ford richtete die Waffe auf ihn und

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