Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Creepers - Der Fluch der Hexe

Creepers - Der Fluch der Hexe

Titel: Creepers - Der Fluch der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Dahme
Vom Netzwerk:
setzen. »Vielleicht sollten wir den Keller einfach zu einem meiner nächsten Projekte erklären. Wir könnten ihn renovieren und einen Hobbyraum oder so was Ähnliches daraus machen. Was hältst du davon? Nur weil dieses Haus sehr alt ist, heißt das noch lange nicht, dass wir nichts verändern dürfen, natürlich vorausgesetzt, deine Mutter hat nichts dagegen.« Er lachte.
    Ich schenkte ihm ein knappes, unaufrichtiges Lächeln. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass es Christian oder Prudence gefallen würde, ihren Raum mit einer Stereoanlage und einer Tischtennisplatte zu teilen. Mit einem Mal hatte ich das Gefühl, dass dieser Raum ihnen ganz allein gehörte.
    »Dad, was weißt du über Hexen?«, platzte ich heraus.
    Er runzelte die Stirn. »Hexen? Hmmm, ich wusste ja gleich, dass es keine gute Idee war, bei diesem Wetter auf den Friedhof zu gehen.«
    »Du denkst wohl eher an Geister«, erwiderte ich ungeduldig, obwohl mir der Gedanke ebenfalls gekommen war.
    »Oh«, sagte er. »Also gut …« Sein Gesicht hellte sich auf, als er anfing, Möhren- und Selleriestreifen in die Salatschüssel zu schnippeln. Ich konnte ihm ansehen, dass er sich entschlossen hatte, das Thema herunterzuspielen. Er war ziemlich leicht zu durchschauen. »Ich weiß, dass sie sich ganz in Schwarz kleiden und lange spitze Nasen mit einer Warze drauf haben. Und sie reiten auf fliegenden Besen. Richtig?«, fragte er stolz.
    »Vergiss es«, sagte ich abfällig. »Ich werde Mom fragen, wenn sie nach Hause kommt, oder Mr. Geyer, wenn ich ihn morgen sehe.« Ich schnappte mir eine der ungeschnipselten Möhren und fing an, daran zu knabbern. Vielleicht war das alles nur ein seltsamer Zufall, sagte ich mir. Dad war sowieso nicht der Richtige, um über solche Dinge zu reden. Er nahm so was einfach nicht ernst.
    »Dieser Efeu ist einfach unglaublich«, verkündete Dad. Ich blickte überrascht zu ihm auf und stellte fest, dass er aus dem Erkerfenster starrte. Der Efeu bedeckte die gesamte Scheibe, und es sah aus, als wolle er sich daran festhalten, während der Regen versuchte, ihn abzuwaschen. Wie ich den Efeu so anstarrte, hatte ich fast das Gefühl, die Blätter würden uns flehentlich ihre Gesichter zuwenden. Ich stellte mir vor, wie sie bettelten: Lasst uns rein .
    »Ich habe den Efeu letzte Woche erst von dieser Wand heruntergerissen.« Dad stieß einen leisen Pfiff aus. »Das kann man echt nicht glauben, wenn man sich dieses Gewirr vor unserem Fenster ansieht.«
    Mehr musste ich nicht hören. Ich sprang auf und riss an der Kordel, um die Vorhänge schwungvoll zuzuziehen.
    »Courtney, was ist denn los mit dir? Du kommst mir heute so nervös vor. Ich wette, du hast Hunger«, sagte er, während er aufstand und seinen Stuhl zurückschob. Er schenkte mir einen langen besorgten Blick, bevor er zum Herd ging.
    »Mir geht’s gut, Dad. Wie du schon sagtest, ich habe nur Hunger.« Ich versuchte, durch die Vorhänge hindurchzuspähen, da diese nicht ganz blickdicht waren. Ich konnte immer noch schwache Schatten erkennen, Schatten, die im Regen zitterten. In diesem Moment schwor ich mir, gleich morgen mit Mr. Geyer und Margaret über die Efeugravuren an unseren Kellerwänden zu sprechen. Waren die Gravuren womöglich ein Schlüssel zu dem Rätsel um Prudence – jenem Rätsel, über das ich bisher nicht das Geringste wusste?



Kapitel 3
    I ch bin abends nicht mehr dazu gekommen, mit Mom zu reden. Sie kam später nach Hause als erwartet. Als sie am nächsten Morgen in mein Zimmer sprang, um mir noch schnell einen Kuss zu geben, entschuldigte sie sich bei mir. Ich lag noch im Bett und blinzelte die geschlossenen Vorhänge an, um nach einem Hinweis auf Sonnenschein zu suchen. Anscheinend hatte Moms neue Freundin Angela ihr eine Teilzeitstelle bei der Zeitung besorgt, daher musste sie heute schon um sieben Uhr aus dem Haus. Ich würde Mr. Geyer und Margaret ausfindig machen müssen, um sie wegen des Efeus in unserem Keller zu befragen, überlegte ich mir, während ich von dem morgendlichen Energieschub meiner Mutter noch ganz benommen war.
    Ich zog mir ein T-Shirt und kakifarbene Shorts an und wankte die Treppe hinunter. Da ich kein Morgenmensch bin, murmelte ich Dad nur irgendwas Unverständliches zu. Er saß gemütlich am Küchentisch und schlürfte seinen Kaffee, bevor er sich auf den Weg zur Arbeit machte.
    »Morgen, Courtney. Ich nehme an, du hast Moms gute Nachrichten schon gehört?«, fragte er, während er die Zeitung zusammenfaltete. Seine Hand

Weitere Kostenlose Bücher