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Creepers - Der Fluch der Hexe

Creepers - Der Fluch der Hexe

Titel: Creepers - Der Fluch der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Dahme
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Herzen, Courtney?«, unterbrach uns Mr. Geyer freundlich lächelnd. »Du siehst aus wie jemand, der dringend eine Frage loswerden will.«
    »Ehrlich?« Er sah zwar ein bisschen sonderbar aus, aber diesem Mann entging einfach nichts. »Also, genau genommen«, gab ich zu, »würde ich Ihnen gern etwas zeigen.« Ich drehte mich um und sah hinüber zum Haus. Der Efeu an seinen Wänden wiegte sich flüsternd im Wind. »Irgendjemand hat Efeu in unsere Kellerwände gemeißelt.«
    Margaret nickte, als wäre das etwas Schönes. »Oh, ja. Den haben wir bereits gesehen. Das war Christian, kurz nachdem er den Efeu auf Prudence’ Grabstein graviert hatte.«
    »Leider ergab sich gestern keine Gelegenheit, es dir zu erzählen. Tut mir leid. Übrigens hat Christian das ganze Haus damit verziert – die Wände, die Geländer –, so als wollte erPrudence einen Weg weisen.« Er sah in die Richtung von Prudence’ Grabstein. »Kurz darauf ist das Haus vollständig abgebrannt. Nur der Keller ist stehen geblieben.«
    »Macht dich der Gedanke nervös, Courtney?« Margaret sah mich mit ihren großen grünen Augen an.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht ein bisschen.« Einen Weg? Einen Weg wohin? »Aber das ist albern«, diskutierte ich mehr mit mir selbst als mit irgendjemandem sonst. »Prudence ist seit fast dreihundert Jahren tot.«
    »Wirklich?«, fragte Margaret beiläufig.
    Mr. Geyer wedelte mit dem Zeigefinger vor ihrer Nase. »Margaret, hör auf, Courtney zu necken.«
    »Aber wir haben schließlich keine Knochen, die das beweisen«, gab sie zurück.
    »Was redet ihr da?«, fragte ich mit lauter werdender Stimme. Der vernünftige Teil von mir wollte kein Wort mehr hören, aber der neugierige Teil sehnte sich geradezu nach mehr Informationen.
    »Bitte, Margaret. Belästige Courtney nicht mit unseren Nachforschungen.«
    »Aber sie will es doch wissen!«, widersprach Margaret. »Oder, Courtney?«
    Ich sah Mr. Geyer an. Winzige Schweißperlen hatten sich über seiner Lippe gebildet.
    »Ja«, flüsterte ich. Ob es mir gefiel oder nicht, Prudencewar jetzt ein Teil meines Lebens. Mir fiel auf, wie still die Welt auf einmal geworden war. Das Einzige, was ich außer meinem klopfenden Herzen hörte, war der ungeduldige Schrei einer Krähe.
    Ich sah Mr. Geyer an, der einen Seufzer ausstieß. »Ja. Es stimmt leider«, gab er traurig zu. »Das Friedhofsgelände wurde im Laufe der Jahrhunderte verändert. Prudence war ursprünglich dort begraben, wo sich jetzt das Maisfeld befindet.« Er hielt sich schützend die Hand über die Augen, während er hinüberblickte. »Die Särge wurden selbstverständlich umgebettet, zumindest hätte es so sein sollen. Aber irgendwann stellten wir fest, dass wer auch immer für die Umbettung verantwortlich war, Prudence offenbar verloren hat. Unter ihrem Grabstein befindet sich kein Sarg.«
    »Und wir vermuten, dass der Efeu immer noch nach Prudence sucht«, fügte Margaret aufgeregt hinzu.
    »Das ist wohl ein Scherz.«
    Die beiden sahen einander flüchtig an, bevor sie den Blick wieder auf mich richteten.
    »Das muss ein Scherz sein!«, betonte ich hartnäckig. Ich starrte in Mr. Geyers clownhafte Augen. »Wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, ihr Grab aufzubuddeln?«, fragte ich ungläubig.
    Mr. Geyer zuckte mit den Schultern, während er den Arm um Margaret legte. »Nun, wir haben nicht wirklich ihr Grabgeöffnet. Man könnte vielleicht sagen, wir haben die entsprechenden Informationen ausgegraben, nachdem Margaret letzten Sommer ihre Vermutung geäußert hat.«
    »Wegen des Efeus«, warf Margaret ein. »Er kam mir vor wie eine Mutter, die ihr verlorenes Kind sucht.«
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir in diesem Moment der Mund offen stehen blieb. Meine Stirn glühte.
    »Wir haben schon zu viel gesagt, Margaret. Courtney wird sicher denken, wir sind verrückt.« Er wirkte besorgt, während er das sagte. Sein Blick wanderte von Margaret zurück zu mir. Ich hatte das Gefühl, er wollte nicht, dass Margaret die Chance verlor, eine wahre Freundin zu finden.
    Genau . Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie sich der Efeu an der Front und an den Seiten unseres Hauses sonnte, so als würde es ihm ganz allein gehören.
    »Kann ich euch vielleicht helfen, sie zu suchen?«, hörte ich mich plötzlich fragen.
    Margaret antwortete mir mit einem wunderschönen Lächeln.
    »Das wäre nett«, erwiderte sie.

    Wir saßen zu dritt an unserem Küchentisch. Ich hatte Mr. Geyer und Margaret eingeladen, ein Glas von Dads

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