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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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nie irgendwas getrunken, das so gut geschmeckt hat.«
    »Was ist passiert?« Rick schob sich vorsichtig näher an das Loch heran. Er griff nach Coras Hand, um einen Halt zu haben, wenn es weiter aufbrechen sollte, und zielte mit der Taschenlampe in den Krater hinein. »Da unten ist ein schwaches Licht.«
    »Meine Lampe«, sagte Vinnie. »Ich hab sie fallen lassen.«
    »Jedes einzelne Stockwerk ist eingebrochen«, sagte Rick. »Die Möbel liegen in einem Haufen ganz unten. Riecht reichlich feucht.«
    Er bückte sich und riss ein Bretterstück vom Rand des Lochs los; dann trat er zurück und schloss sich den anderen wieder an. »Das Holz ist weich und schwammig.« Er hob es an die Nase. »Riecht wie ein alter Keller.« »Verfault«, sagte der Professor. »Das Dach muss ein Loch haben. Wenn es regnet oder schneit, sickert das Wasser durch diese Räume nach unten. Nach über dreißig Jahren hat es nur noch einen falschen Schritt von Vinnie gebraucht, um alles zusammenbrechen zu lassen.«
    »Vielleicht ist es ganz gut, dass wir nicht in das abgeschlossene Zimmer hineinkönnen«, sagte Cora. »Es liegt nebenan. Vielleicht ist der Boden dort auch durchgefault.«
    »Ihr habt den Schlüssel nicht gefunden?« Baienger stemmte sich in die Hocke hoch und stand dann auf. Seine Arme, Schultern und Beine schmerzten.
    »Kein Schlüssel«, sagte Cora.
    »Dich dabei zu haben, ist wirklich praktisch«, sagte Rick zu Baienger. »Du kannst mit Schlössern umgehen ...« »Eigentlich nicht«, wollte Baienger sagen, aber Rick sprach weiter.
    »Du reagierst schnell. Die Höhe hat dir nichts ausgemacht.«
    »Weil ich nicht bis nach unten sehen konnte. Außerdem, als Teenager bin ich viel geklettert.«
    »Ich auch! Wo warst du?«
    »Wyoming.«
    »Die Tetons?«
    Warum stellt er eigentlich so viele Fragen?, dachte Baienger. Hat er den Verdacht, dass ich ihnen nicht die Wahrheit gesagt habe? »Die sind mir zu schwierig. Vor allem der Grand macht mir eine Höllenangst. Nein, ich hab mal einen Kurs bei einer Survival-Schule gemacht. Sie ist in Lander, in der Nähe der Wind-RiverBerge.«
    »Tut mir leid, Leute.« Vinnie kämpfte sich auf die Füße.
    »Was tut dir leid?« Baienger war froh, das Thema wechseln zu können. »Du hast schließlich nicht wissen können, dass der Boden durchgefault war.«
    »Was ich meine, ist...«
    Die Lampen zeigten ihnen einen großen dunklen Fleck auf seinen Jeans; er reichte vom Schritt bis zum linken Knöchel. Er hatte sich in die Hosen gemacht. Vinnie versuchte verlegen, wenigstens Cora nicht anzusehen.
    »In deiner Situation hätte ich das auch gemacht«, sagte der Professor.
    Vinnie sah auf den Boden.
    »Wenn wir's gerade von dem Problem haben ...« Baienger holte die leere Flasche aus dem Rucksack. »Mir wäre das auch beinahe passiert. Wenn ihr einen Moment auf mich verzichten könnt, ich gehe mir einen ruhigen Ort in dem Gang da suchen.«
    »Aber nicht zu weit«, sagte Conklin. »Wir haben unsere Lektion über das Aufteilen gelernt. Bleib so nah bei uns, dass wir deine Lichter sehen können.«
    »Wenn du fertig bist, sollten wir alle vielleicht das Gleiche tun«, sagte Rick.
    Baienger hob seinen Helm auf, stellte die Stirnlampe daran richtig ein und setzte ihn auf. Er ging zur Gangmündung, leuchtete ihn mit der Taschenlampe ab und ging vorsichtig weiter, wobei er den Boden mit dem Fuß abtastete. Vorbei an einer fleckigen Aufzugtür und einem staubigen Tisch mit einer von Spinnweben überzogenen Vase darauf; dann blieb er in der Dunkelheit stehen und schob sich die Taschenlampe in den Gürtel. Im Licht der Stirnlampe schraubte er den Deckel der Flasche ab und pinkelte hinein. Er wusste genau, dass das Echo im Gang das Geräusch bis zu den anderen tragen würde, aber es kümmerte ihn nicht weiter. Als er den Deckel wieder festschraubte, hörte er die leise Unterhaltung um die Ecke. Dann einen schwachen Knall aus der anderen Richtung. Er richtete die Stirnlampe in die Dunkelheit am Ende des Flurs. Reihen von Türen zogen sich auf jeder Seite entlang. Die Schatten, die der Lichtstrahl erzeugte, erweckten den Eindruck, als ständen alle Türen einen Spalt weit offen. Er setzte die Flasche mit der linken Hand ab und zog mit der Rechten den Reißverschluss seiner Windjacke nach unten. Er griff ins Innere und tastete nach der Heckler & Koch-Pistole Kaliber 40 in ihrem Schulterholster.
     
    20
     
    Nein, nicht die Kontrolle verlieren, sagte Baienger sich. Du lässt dich von diesem verdammten Laden nervös machen.

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