Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
Bodens.
    Baienger gestattete sich, sich etwas zu entspannen. »Wieder ein Tier.«
    Die Lichtstrahlen zeigten ihnen einen Kopf, der um die Ecke schaute.
    »Himmeldonnerwetter, noch eine Albinokatze«, sagte Rick.
    Das Vieh entblößte die Zähne und fauchte.
    »Die weicht und wankt nicht«, sagte Vinnie. »Hat nicht mal Angst vor uns. Nichts als Wut, weil wir ihr zu nahe gekommen sind.«
    »Die muss doch zwanzig Pfund wiegen«, sagte Rick. »Hat sich wahrscheinlich an den Ratten im Erdgeschoss gemästet.«
    »Als ich ein Junge war, habe ich die Sommerferien bei meiner Großmutter auf der Farm verbracht«, sagte Vinnie. »Da hat es einen Haufen verwilderte Katzen in einer aufgelassenen Scheune an der Straße gegeben. Sie haben jede Maus, jedes Kaninchen und jedes Waldmurmeltier in der Umgebung gefressen. Die Vögel sind irgendwann weggeblieben. Die Katzen haben sich darauf verlegt, Hühner zu reißen. Dann sind sie zu Ziegen übergegangen und zu -«
    »Danke, Vinnie«, sagte Conklin. »Ich glaube, wir haben's verstanden.«
    »Was ist mit den Katzen passiert?«, fragte Bai enger, während das weiße Vieh wieder fauchte.
    »Ein Farmer hat vergiftetes Fleisch ausgelegt. Hat nicht funktioniert. Die waren zu schlau, um das Zeug anzurühren. Der Typ hat gesagt, er hätte mindestens fünfzig davon gezählt und wäre nur noch froh gewesen, als er sich ins Auto setzen und verschwinden konnte. Eine Frau aus der Nachbarschaft hat gesagt, sie hätten ihr Glück bei ihrem Baby versucht. Also haben sich irgendwann etwa zehn Farmer die Erlaubnis von der Jagdbehörde oder vom Sheriff oder wem auch immer besorgt und sind mit Gewehren hingegangen. Ich weiß noch, dass die Ballerei den ganzen Nachmittag gedauert hat. Meine Großmutter sagt, sie hätte gehört, dass sie über hundert Tiere erschossen haben.«
    »Vinnie«, warnte Cora.
    »Na ja, aber das hier ist bloß eine. Kusch!«, schrie Rick. Er holte die Wasserpistole heraus und spritzte Essig in die Richtung der Katze.
    Der Strahl erreichte sie bei weitem nicht. Trotzdem verschwand die Katze mit einem letzten Fauchen um die Ecke.
    »Siehst du, sie mag uns genauso wenig wie wir sie.« Baienger stellte fest, dass Cora die Ablenkung genutzt hatte, um die Flasche mit dem Urin im Rucksack zu verstauen. Sie schob das Papiertuch in eine Plastiktüte, schloss sie und ließ sie ebenfalls verschwinden. »Alles in Ordnung?«, fragte Rick.
    »Okay.« Sie klang verlegen. »Das Vieh hat mich überrascht, das ist alles.«
    »Vielleicht sollten wir wirklich nicht weitergehen.« »Hey, es war doch nichts.« Vor Verlegenheit straffte sie die Schultern. »Wir haben bei unseren Expeditionen alle schon einen Schreck gekriegt. Das ist doch teilweise der Witz dabei, oder? Der Adrenalinstoß. Bloß weil ich auf der Achterbahn kreische, heißt das ja nicht, dass ich nicht wieder damit fahren will.«
    Aber Baienger kam es so vor, als hätte sie das Hotel gern verlassen.
    »Wenn du wirklich willst«, sagte Rick.
    Auch er selbst klang widerwillig.
    »Gehen wir«, sagte Baienger.
     

24:00 Uhr
     
    Wi e die Dunkelheit, die noch dichter zu werden schien, kam ihm auch die Zeit noch gedrängter vor. Baienger stellte fest, dass Vinnie leicht hinkte. Hatte er gelogen, als er sagte, er sei unverletzt? Dann ging Baienger auf, dass der seltsame Gang auf die unbehaglich nassen Hosen zurückzuführen war.
    Sie wandten sich der Galerie zu.
    »Nötig ist es nicht«, sagte der Professor, »aber vielleicht ist dies der beste Zeitpunkt. Ich will uns später nicht aufhalten.« Er holte ebenfalls eine Plastikflasche aus dem Rucksack. »Wir wissen, dass die ersten drei Zimmer hier ungefährlich sind. Ich gehe in eines von denen.« »Ungefährlich, abgesehen von einem toten Affen in einem Koffer«, sagte Cora.
    »Ich hatte eigentlich eher an das Zimmer mit dem Burberry-Mantel gedacht.«
    »Professor«, saget Vinnie, »einer von uns sollte mitkommen. Bloß als Vorsichtsmaßnahme.«
    »Vorsichtsmaßnahmen können nicht schaden«, stimmte Conklin zu.
    Baienger sah zu, wie sie die Tür öffneten und die Festigkeit des Fußbodens überprüften, obwohl er sie zuvor getragen hatte. Die Lichter verschwanden in der Dunkelheit.
    Er legte eine Hand gegen die Wand der Galerie, und als er sich vergewissert hatte, dass sie stabil war, ließ er sich an ihr hinunterrutschen, bis er mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden saß. Entspannt fühlte er sich immer noch nicht, aber die Illusion, sich auszuruhen, war ihm willkommen.
    Rick und Cora

Weitere Kostenlose Bücher