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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Sekunde, bevor er über das Geländer gestürzt wäre, riss JD ihn hart am Gürtel zurück, wirbelte ihn herum und schleuderte ihn zu Boden. Cora hatte die mit Klebeband gefesselten Hände entsetzt vor den Mund geschlagen. Ricks Gesicht hatte die Farbe von Asche. Seine Brust hob und senkte sich krampfhaft.
    »Hat das jetzt die allgemeine Aufmerksamkeit erregt?«, fragte Mack.
    Baienger war übel von dem schnellen Wechsel von Hitze und Kälte in seinem Magen.
    »Wenn wir euch ein paar simple Anweisungen geben, meint ihr, ihr könnt sie befolgen, ohne uns Arger zu machen?«, fragte JD.
    Rick nickte schwach; Blut tropfte von seiner Nase auf die Windjacke.
    »Okay, das sind die Regeln: Ihr alle steht jetzt langsam auf. Keine schnellen Bewegungen. Nichts, das uns den Eindruck vermitteln könnte, ihr wolltet uns angreifen.« Sie konnten die Hände nicht dazu verwenden, sich vom Boden hochzustemmen; also richteten sie sich auf die Knie auf, schwankten, stellten einen Fuß auf und erhoben sich.
    Baienger verspürte ein Schwindelgefühl, Magen, Seite, Bein und Unterarm schmerzten.
    »Ihr habt von einem Tresor geredet«, sagte Mack. »Angeblich hat ein Gangster ihn eingebaut«, sagte JD. »Gibt nur drei mögliche Gründe für so was. Geld, Waffen oder Drogen.«
    »Sechshundertzehn.« Mack rieb sich über den kahlen Schädel. »Wir haben euch sagen hören, das wäre seine Zimmernummer gewesen. Los jetzt. Wir sehen uns das mal an.«
    Baienger nickte zu dem Professor auf dem Fußboden hinüber. »Wir müssen ihm die Treppe raufhelfen.« »Nein«, sagte Todd. »Der kommt nicht mit.« JD klappte ein Messer auf. »Ja, das ist das schwächste Glied. Das ist der Typ, den wir umbringen, damit ihr uns zuhört.«
    »Wartet!«, sagte Baienger. Seine Muskeln verkrampften sich. »Der Professor hat die gesamte Recherche gemacht. Er ist ein Experte, wenn es um dieses Hotel geht. Er kann euch helfen, in den Tresorraum zu kommen.« Todd, Mack und JD wechselten einen Blick.
    »Wieso bist du so sicher, dass er das kann?«, fragte Mack.
    »Weil er mich deswegen gebeten hat, mit hier reinzukommen.«
    Rick, Cora und Vinnie horchten auf.
    »Du bist also kein Reporter?«, fragte Rick mit einem wütenden Blick.
    Baienger zuckte die Achseln. »Ich hab einmal All the President's Men gesehen.«
    »Du Dreckskerl!«, sagte Cora.
    »Der Professor hat seinen Lehrstuhl verloren. Die Pension hat er noch, die Krankenversicherung nicht. Wie ihr selbst gesehen habt, hat er Herzprobleme. Aber die Pension reicht nie im Leben für die Behandlung. Er ist verzweifelt. Also hat er mich gebeten, mich der Gruppe anzuschließen, rauszufinden, wie man in das Hotel reinkommt, und zuzusehen, wenn der Tresor geöffnet wird. Später sollte ich allein hierher zurückkommen, den gleichen Weg noch mal machen, zum Tresor gehen und rausholen, was drin ist.«
    »Und was genau ist da drin?« Mack trat näher. »Wenn die Informationen des Professors stimmen?« Baienger zögerte. »Goldmünzen.«
    »Gold ...«
    »Der Professor hat mir eine Menge über Geschichte beigebracht. Vor allem über die Goldmünzen der Vereinigten Staaten. Zehn- und Zwanzigdollarstücke, entworfen von ... Moment, lasst mich überlegen. Augustus ...« »Saint-Gaudens«, sagte Vinnie.
    »Ja. Das war er. Die Zehndollarmünzen hießen Eagles. Die Zwanzigdollarmünzen Double Eagles. Bis zur Depressionszeit haben die Leute sie als normale Währung verwendet. Und dann ist der Schwarze Freitag gekommen.«
    »Was, zum Teufel, ist der Schwarze Freitag?«, fragte Todd.
    »Der große Börsenkollaps von 1929«, antwortete Cora. Baiengers Herz hämmerte etwas weniger hektisch. Gut so. Halt sie am Reden.
    »Komm zur Sache.« Mack rieb sich die Brandnarbe auf der Wange.
    »Anfang der dreißiger Jahre«, erklärte Cora, »war die Wirtschaft der Vereinigten Staaten in einem so üblen Zustand, dass die Regierung gefürchtet hat, sie würde ganz zusammenbrechen. Um den Wert des Dollars flexibel zu halten, hat die Regierung den Goldstandard aufgegeben.«
    »Rede verständlich mit mir, Süße.«
    »Vor der Depression hat der Wert des Dollars auf dem Wert des Goldes basiert, das das U.S. Treasury in Reserve hatte«, sagte sie. »Theoretisch konnte man zur Bank gehen, fünfunddreißig Dollar hinlegen und den Gegenwert in Gold verlangen. Eine Unze. Aber während der Depressionszeit wollte die Regierung die Freiheit haben, zu sagen, dass der Dollar wert war, was auch immer die Regierung in diesem Augenblick entschied, dass er wert war.

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