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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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in ein anderes Zimmer und hielt die Stimme gesenkt. »Ihr müsst ihn von mir ablenken. Vinnie, hast du jemals eine Pistole abgefeuert?« »Nein.«
    »Halt sie mit beiden Händen. So.« Baienger legte die Finger von Vinnies rechter Hand um den Griff. Dann drückte er die Finger der Linken an die andere Seite; die Fingerspitzen lagen übereinander. »Du zielst an der Oberseite des Laufs entlang. Halt die Finger fest am Griff. Es gibt einen Rückstoß. Wenn du schießt, darfst du nicht erschrecken und die Waffe fallen lassen.« »Wenn ich schieße?«
    »Geh zurück in die Krankenstation. Zähl bis fünfzig. Dann schaltest du das Funkgerät ein. Dreh die Lautstärke hoch. Leg es auf den Boden und zieh dich zurück. Meine Stimme wird ihn ablenken. Wenn er schießt, schieß zurück. Du wirst ihn nicht treffen, aber das kann uns egal sein. Sorg einfach dafür, dass er dich nicht trifft.«
    »Aber was ist mit -«
    »Ich gehe und versuche die übrigen Nachtsichtbrillen zu holen.«
    Vinnie nickte, aber Baienger war sich nicht sicher, ob es Hoffnung oder Verzweiflung war.
    »Amanda, du musst die Falltür hinter mir verriegeln.« Baienger sprach leise und verzweifelt. »Mach sie erst auf, wenn du mich klopfen hörst - zweimal, dann dreimal, dann einmal. Kannst du dir das merken? Zwei, drei, eins?«
    »Ich werd's mir merken.«
    »Vinnie, fünfzig Sekunden nach deinem ersten Schuss wirfst du irgendwas auf den Boden der Krankenstation. Sorg dafür, dass du ein Stück davon entfernt bist. Versuch ihn dazu zu bringen, dass er wieder schießt. Dann schießt du zurück und gehst in ein anderes Zimmer. Lenk ihn weiter ab. Aber nie mehr als einen Schuss auf einmal. Wir brauchen die Munition. Schaffst du das?« »Bleibt mir wohl keine Wahl.«
    »Wenn ich diese Nachtsichtbrillen finde, dann haben wir mehrere Möglichkeiten.« Baienger hoffte, dass er sich überzeugend anhörte.
    In einiger Entfernung von den Löchern im Boden der Krankenstation konnten sie ungefährdet die Stirnlampen einschalten. Baienger ging leise durch die Küche, die Bibliothek und den Überwachungsraum, bis er wieder im Schlafzimmer stand. Er starrte auf die verriegelte Falltür hinunter. Theoretisch war die Tür zu Danatas Suite noch verbarrikadiert; Ronnie konnte also nicht hineingehen und jeden erschießen, der die Treppe herunterkam.
    Theoretisch.
    Baienger nahm Vinnie die Pistole ab und winkte Amanda, sie sollte die Falltür entriegeln und öffnen. Er zielte, als das Licht seiner Stirnlampe die Dunkelheit des Treppenschachts durchbohrte. Niemand. Er atmete eine Spur leichter, als er Vinnie die Waffe zurückgab. »Jetzt fang an, bis fünfzig zu zählen.« Er stieg hinunter auf die Treppe und winkte Amanda, sie sollte die Falltür schließen. Als er hörte, wie über seinem Kopf der Riegel vorgeschoben wurde, hatte er das entsetzliche Gefühl, in die Hölle hinabzusteigen.
     
    52
     
    De r Kupfergeruch vom Blut des Professors erfüllte den aufgebrochenen Geheimgang und Danatas Wohnzimmer. Baienger zählte die Sekunden, so wie Vinnie es tat: drei, vier, fünf. Im Schein seiner einzigen Lampe und mit dem Gefühl, dass die Dunkelheit sich an ihn herandrängte, schlich Baienger weiter nach unten. Die Möbel waren nach wie vor an der Tür aufgetürmt, was ihn etwas ermutigte. Er hakte den Hammer von seinem Werkzeuggürtel los und stieg vom sechsten Stock weiter abwärts zum fünften und dem Geheimgang, wobei er den Hammer vor sich von einer Seite zur anderen bewegte, um den Natodraht rechtzeitig zu bemerken. Er horchte auf Wasser, das in den Treppenschacht strömte, hörte aber nichts; in diesem Teil des Hotels hielt das Dach offenbar noch.
    Er leuchtete mit der Stirnlampe in die Dunkelheit des Flurs im fünften Stockwerk hinein. Etwas schien dort zu sein, etwas, das reglos dasaß und ihn mit Misstrauen erfüllte, aber er hatte keine Zeit, Nachforschungen anzustellen.
    Er zählte weiter: achtzehn, neunzehn, zwanzig. Die Luft kam ihm kälter vor, als er den vierten Stock erreichte und weiter nach unten stieg.
    Störgeräusch drang knackend aus dem Funkgerät; Ronnie versuchte, ihn herauszufordern. Fraglos hoffte Ronnie, seine Antwort zu hören und den Klang als Ziel verwenden zu können. Aber inzwischen war Baienger zu weit entfernt.
    Er zählte weiter. Fünfundzwanzig. Sechsundzwanzig. Er drückte auf die Taste an seinem Funkgerät. Ronnie würde ein ähnliches Rauschen hören, das wusste er. »Du bist also noch am Leben«, sagte die Stimme. Obwohl Baienger das

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