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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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machen?«
    Störgeräusche ertönten knackend aus den Funkgeräten. »Er versucht, mich zum Reden zu bewegen.« Baienger sprach sehr leise. »Er hofft, er wird meine Stimme hören, damit er etwas hat, auf das er schießen kann.« »Das könnte aber auch anders herum funktionieren«, murmelte Amanda. »Wenn du ihn reden hörst, kannst du auf ihn schießen.«
    Baienger kämpfte mit sich. »Erzähl mir mehr von diesem Dreckskerl. Hat er gelogen, als er ...«
    »Er hat mich nie angerührt.« Amanda schauderte. »Er hat mich immer mit einer entsetzlichen Höflichkeit behandelt. Ich hatte das Gefühl, dass etwas sich in ihm aufstaut und dass er dagegen ankämpft. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, als er mir das Nachthemd gebracht hat - da war er nicht mehr höflich. Er hat gebrüllt. Er hat mit Gegenständen geworfen und hat mich eine Schlampe und Hure genannt. Es war, als ob er mich dafür hasste, dass er erregt war.«
    Das Rauschen aus dem Funkgerät schien Baienger zu verhöhnen.
    Er schaltete Vinnies Gerät aus, drehte die Lautstärke an seinem eigenen herunter, hob es an die Lippen und drückte auf die Sendetaste. Er hielt die Stimme gesenkt. »Ich verstehe nicht ganz, warum du unterschiedliche Namen verwendest, Ronnie. Warum nennst du dich >Walter    Rauschen.
    »Ist dein Familienname wirklich Harrigan?« Baienger wagte nicht, allzu lang an ein und demselben Ort zu bleiben. Er ging ins Esszimmer. Dort flüsterte er in das Funkgerät: »Ronnie, wie heißt du mit Familiennamen?« Keine Antwort.
    »Wie heißt du mit -«
    »Carlisle«, sagte die Stimme.
    Amanda und Vinnie gingen in die Hocke und versuchten herauszufinden, wo genau die Stimme unter ihnen war.
    »Das ist nicht wahr«, flüsterte Baienger. »Carlisle hatte keine Kinder.«
    »Er ist mein Vater.«
    Baienger blieb in Bewegung; er ging leise weiter in den Trainingsraum, wo die Hanteln immer noch die Tür des Aufzugs offen hielten.
    »Nein«, sagte Baienger. »Er ist nicht dein Vater.« »Er hat wie einer gehandelt.«
    »Das ist nicht das Gleiche.«
    »Manchmal ist es alles, was man hat.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte Baienger. »Hast du dich wie ein guter Sohn verhalten?«
    Baienger schaltete die Stirnlampe aus, bevor er in die von Kerzen erleuchtete Krankenstation weiterging. Amanda und Vinnie taten das Gleiche. Hätten sie es nicht getan, hätte man das Licht durch die Löcher im Boden sehen können. Beim Anblick der beiden Leichen wurde ihm kalt.
    »Du bewegst dich vorsichtig«, sagte die Stimme, »aber die Kerzenflammen reagieren auf den Luftzug, den du verursachst. Ich kann sie durch die Löcher flackern sehen.«
    Schlagartig wurde Baienger klar, dass Ronnie unmittelbar unter ihm stand. Er hatte kaum noch Zeit, zurückzutreten, bevor die Gewehrsalve den Boden an der Stelle auseinander riss, an der er gestanden hatte.
    Baienger zielte auf das neu entstandene Loch und war im Begriff zu schießen, entschied aber im letzten Augenblick, dass Ronnie genau das wollte - er sollte seine Munition an ein unsichtbares Ziel verschwenden. »Hast du die Sprengladungen da oben entschärft?«, fragte die Stimme aus dem Funkgerät. »Ich gehe davon aus, dass ein ehemaliger Ranger dazu in der Lage ist.« Baienger war fassungslos.
    »Fragst du dich jetzt, woher ich deinen Hintergrund kenne?«, fragte die Stimme. »Gleich beim ersten Mal, als du in meinem Büro aufgetaucht bist und Fragen gestellt hast, habe ich gewusst, du würdest mir Schwierigkeiten machen. Als du das nächste Mal gekommen bist, hatte ich einen ganzen Stoß Material über dich. Wirklich ein Jammer mit diesem Golfkriegssyndrom. Aber wenigstens hattest du jemanden, der sich um dich gekümmert hat. Deine Frau hat gezeigt, wie viel ihr an dir gelegen hat.«
    Dianes Erwähnung traf Baienger wie ein Schlag in die Magengrube und zog ihn nach vorn. Blitzartig trat blinde Wut an die Stelle von Kummer und Verlust. Er zielte auf die Stelle, von der die Stimme unter ihm zu kommen schien. Mit jeder Faser wollte er schießen. Nein!, warnte er sich selbst. Nicht, bevor du dir sicher sein kannst. Lass dich nicht von dem Dreckskerl dazu verleiten, Fehler zu machen.
    Verzweiflung beschlich ihn. Unsere Lichter, dachte er. Wir haben sie ausgeschaltet, damit Ronnie sie durch die Löcher im Boden nicht sehen kann. Aber wir kommen hier nicht raus, ohne sie zu verwenden. Und er hat ein Nachtsichtgerät.
    Widerwillig wurde er sich klar darüber, was er zu tun hatte. Was er nicht tun wollte.
    Er zog Amanda und Vinnie

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