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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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hatte.«
    »Blite wird die Geschichte bestätigen müssen.«
    »Was bleibt ihm anderes übrig? Er ist nicht gerade in einer starken Position, oder?«
    »Und Harper-Brown?«
    »Rufen Sie ihn an. Sagen Sie ihm, ich sei noch mitten in der Arbeit gewesen und Sie hätten vorgehabt, ihn bei der nächsten Lagebesprechung zu informieren, aber dann sei der Mord passiert.«
    Der Superintendent wandte sich ihm wieder zu und blickte Fenwick aus müden Augen an.
    »Na schön. Aber ich werde nicht den Ruhm für Ihre Eigeninitiative einheimsen. Sie sind der Verbindung zwischen den Fällen nachgegangen, ohne mich hinzuzuziehen, und genau das werde ich sagen. Ich rufe Harper-Brown jetzt an. Sie reden mit den Kollegen in London und kommen anschließend wieder zu mir. Ich will wissen, was die als Nächstes vorhaben.«
    Fenwick war schon fast aus der Tür, als Quinlan hinter ihm herrief: »Haben Sie sich wirklich so gelangweilt?«
    Offenheit und Diplomatie kämpften in Fenwick gegeneinander. Ausnahmsweise gewann die Diplomatie.
    »Ich hatte nur eine Glückssträhne, mehr nicht.«
    MacIntyre war erleichtert, als Fenwick, dessen Alibis inzwischen in London angekommen waren, ihn anrief, und er begann sofort mit der Schilderung des Falles. Lucinda Hamilton war vierundzwanzig gewesen und hatte in Knightsbridge gewohnt. Sie war die mittlere Tochter des Geschäftsführers eines der größten Unternehmen in Großbritannien, der noch dazu eng mit dem Innenminister befreundet war. Der Fall hatte höchste Priorität.
    Lucinda war am Morgen um zwanzig nach zehn von einer Kollegin tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Sie war geschlagen, vergewaltigt, gewürgt und erstochen worden, und ihr war ein Zeigefinger abgeschnitten worden. Man hatte bislang noch keine Spuren des Täters sichern können. Er hatte die Leiche gewaschen und in der Wohnung den reinsten Frühjahrsputz veranstaltet. MacIntyre hoffte, dass in den Abflussrohren Spuren zu finden wären, aber Fenwick hatte seine Zweifel. Auch in den Harlden-Fällen hatte der Täter keinerlei Spuren hinterlassen.
    Fenwick schickte seine Analyse der vorherigen Fälle nach London und ging wieder zu Quinlan, der sein Telefonat mit Harper-Brown beendet hatte und entspannter wirkte.
    »Wir sollen die Londoner Kollegen unterstützen, wenn wir dafür nicht zu viele Leute abstellen müssen. Harper-Brown ist einverstanden, dass Sie die Zusammenarbeit mit London koordinieren, weil Sie da ja schon gearbeitet haben.«
    Als MacIntyre anrief, beschrieb Fenwick die mögliche Amtshilfe der Harldener Polizei bei der anstehenden Ermittlungsarbeit. Er formulierte sehr vorsichtig und betonte wohlweislich, dass MacIntyre selbstverständlich bei allen Dingen, die mit dem Mord in Knightsbridge zu tun hatten, absolute Weisungsbefugnis habe. Er hatte sich während seines Intermezzos in London Takt angeeignet, der seine typische Schroffheit mäßigte, jetzt jedoch vergeblich war: Harper-Brown hatte die Londoner Kollegen bereits angerufen, und ein gereizter Unterton in MacIntyres Stimme warnte Fenwick, behutsam vorzugehen.
    »Ich wollte Ihnen vorschlagen, dass ich heute und morgen die hiesigen Fälle noch einmal durchsehe und erneut mit den Opfern spreche, falls sie dazu bereit sind. Außerdem werde ich Ihnen eine Akte mit Fotos zusammenstellen, damit Sie die Verletzungen mit denen von Lucinda Hamilton vergleichen können.«
    MacIntyre nahm das Friedensangebot an.
    »In Ordnung. Wir brauchen außerdem Phantombilder von dem Verdächtigen. Zeugen haben gesehen, wie Lucinda am Freitagabend zusammen mit einem Mann, der in der Gegend unbekannt war, einen Pub verlassen hat.«
    Eine halbe Stunde später brachte Anne ihm einen Briefumschlag aus dem Gefängnis.
    »Die Fotokopie von Griffiths’ Brief ist gekommen.«
    Sie zeigte ein ungewöhnliches Interesse an diesem Schreiben und errötete, als Fenwick sie anblickte.
    »Möchten Sie mir irgendwas sagen, Anne?«
    Sie wich seinem Blick aus und starrte weiter auf den Brief.
    »Was halten Sie von Graphologie?«
    »Ich weiß gar nicht genau, was das ist.«
    »Handschriftendeutung.« Sie sprach rasch weiter, bevor er etwas sagen konnte. »Ich mache gerade einen Kurs darin. Ich bin zwar noch Anfängerin, aber meine Lehrerin ist fantastisch. Sie könnte sich den Brief doch mal ansehen.«
    »Nein, nein. Ich möchte nicht, dass Außenstehende das lesen. Ich bezweifle, dass sie uns helfen könnte.«
    »Sie könnte Ihnen sicher mehr über Griffiths’ Charakter erzählen. Ich weiß, es ist eine

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