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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: corley
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den damaligen Lehrern von Smith und Griffiths gesprochen. Sie konnten sich gut an die beiden erinnern, an Smith besser als an Griffiths. Sie haben gesagt, Smith war intelligent und arrogant und hat gern die kleineren Jungs schikaniert.«
    Er steckte sein Notizbuch weg.
    »Ist das alles?«
    »Ja, Sir.«
    »Und waren die beiden befreundet?«
    »Der Informatiklehrer hält das für möglich. Sie saßen in der Klasse nebeneinander.«
    »Was ist mit der Lehrerin, die die Theatergruppe geleitet hat? Wieso hat sie Smith rausgeschmissen?«
    Knotty hob flehentlich die Hände.
    »Ich hab sie noch nicht gefunden. Es sind Schulferien, und sie war nicht da, als ich bei ihr zu Hause angerufen hab.«
    »Der Arzt?«
    »Steht als Nächster auf meiner Liste.«
    »Und was machen Sie dann noch hier? Ab mit Ihnen.«
    Fenwick sah ihm nach, wie er mit hängenden Schultern und schweren Schritten loszog. Vielleicht hätte er nicht so barsch sein sollen. Knotty tat sein Bestes, und er hatte nur zwei Stunden gehabt. Beim nächsten Mal würde er verständnisvoller mit ihm umgehen.

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    Chief Inspector Cave wollte gerade gehen, als Fenwick zu ihm ins Büro kam. Er war merklich ungehalten, weil Fenwick ihn aufhielt.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?«
    »Danke für Ihre Hilfe heute Morgen. Ich habe mit Siobahn gesprochen.«
    »Dann verlassen Sie uns jetzt wohl.«
    »Ja.«
    Cave wandte sich zum Gehen.
    »Nur noch eins.«
    »Falls es um die Bissspuren geht, das ist geregelt.«
    »Prima. Aber ich dachte, es würde Sie interessieren, dass vor dem Haus der Matthews kein Polizist zu sehen war.«
    »Na und? Wahrscheinlich war gerade Schichtwechsel.«
    »Na ja …« Fenwick spürte den Widerstreit in sich toben, der kluge Diplomat, der zu werden er sich bemühte, rang mit dem direkten, unverblümten Besserwisser, der er in Wirklichkeit war. »Meinen Sie nicht auch, dass das Haus keine Sekunde unbewacht bleiben sollte? Das Mädchen ist sozusagen eine noch offene Rechnung.«
    »Falls es derselbe Täter ist, worauf bisher nichts hindeutet.«
    Cave wollte sich an ihm vorbeidrängen, doch Fenwick trat ihm in den Weg, stand jetzt so dicht vor ihm, dass er schalen Kaffee in Caves Atem riechen konnte.
    »Bitte. Ich weiß, ich hab hier nichts zu sagen, aber was schadet es denn, auf Nummer sicher zu gehen. Ein Beamter mehr kostet nicht die Welt und wäre eine zusätzliche Abschre-ckung. Allmählich komme ich dahinter, wie Smith denkt …«
    »Sie entwickeln da eine fixe Idee. Virginia ist keine Sekunde allein, denn von ihren Eltern ist immer einer bei ihr, wir haben vor dem Haus einen Wagen postiert, wenn nicht gerade Schichtwechsel ist, und es kommt zusätzlich regelmä-

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    ßig eine Streife vorbei. Und das alles, obwohl es absolut keinen Hinweis gibt, dass das Mädchen noch in Gefahr ist.«
    Und damit ging er.
    Wieder zurück in seinem engen Büro rief Fenwick Robyn an, doch sie hatte gerade erst mit der Durchsicht alter Straftaten angefangen und konnte ihm noch nichts sagen. Wenn er sich beeilte, könnte er den nächsten Intercity nach London erwischen und am frühen Nachmittag dort sein.
    Während der Zug vor Euston auf das Signal zur Weiterfahrt wartete, klingelte Fenwicks Handy. Der Chief Inspector, dem es unangenehm war, in dem voll besetzen Abteil zu telefonieren, meldete sich im Flüsterton.
    »Ähm … ja?«
    »Knots hier. Chief Inspector?«
    »Ja.«
    »Alles in Ordnung, Sir?«
    »Ja natürlich.«
    »Aber Sie klingen … eigenartig.«
    »Nein, ich sitze im Zug.«
    »Immer noch? Du Schande, da haben Sie ja Stunden Verspätung.«
    »Stimmt. Was gibt’s denn?«
    »Ach so. Ich sollte Sie auf jeden Fall anrufen, wenn ich was rausgefunden habe, egal w as.«
    »Ja.« Die Betonung in Knottys Stimme machte ihm nicht gerade viel Hoffnung.
    »Über die Schulleiterin konnte ich ein paar Leute aufspü-
    ren, die mit Griffiths zusammen in der Schule waren.«
    »Und die Lehrerin von der Theatergruppe?«
    »Noch immer nicht zu Hause, aber diese Leute …«
    »Die Lehrerin ist wichtig.« Die Frau auf der anderen Seite des Ganges zog die Augenbrauen hoch und schielte verstoh-414

    len zu ihm herüber. Er achtete nicht auf sie. »Was wollten Sie sagen?«
    »Also, diese Leute, das heißt eine davon, Daphne Middle-ton, war in derselben Klasse und erinnert sich ziemlich gut an Griffiths. Sie hat gesagt, dass er sich dauernd bei den Umkleideräumen der Mädchen rumgetrieben hat und dass er irgendwann angefangen hat, ihr von der Schule bis nach Hause nachzulaufen. Das

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