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CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)

CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)

Titel: CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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der Schwelle zur Kneipe, die ebenso nicht nach Leben aussah. Eine düstere Spelunke wie aus jenen Horrorfilmen, in die die Reisenden einkehrten, bevor sie wieder in die Nacht gejagt wurden, um dann von einem Monster angefallen zu werden.
    Larissa beschleunigte ihren Schritt und holte die Zwei ein, die beinahe ehrfürchtig vor der Tür zur Kneipe stehengeblieben waren.
    »Was ist hier los?«, fragte Jakob.
    »Nicht viel«, antwortete Martin, »das sieht mir kaum nach Party aus.«
    Er ging zuerst hinein, in eine Dunkelheit, die trotz des Tages und trotz der Fenster im Gebäude, das Innere vom Äußeren trennte. Kaum waren sie zu dritt in der Kneipe, war es noch kühler als draußen und es roch weder nach Alkohol noch nach Rauch. Kein typischer Duft für so einen Ort. Steril.
    Larissa rümpfte die Nase und meinte: »Hier ist keiner.«
    »Hallo!«, rief Jakob, der mittlerweile zum Tresen gegangen war. Seltsam leer das Ganze, obwohl die Tische und Stühle einen gesellschaftlichen Eindruck vermitteln sollten.
    »Das ist hier echt wie ausgestorben«, stellte Martin fest.
    »Hallo!«, rief Jakob noch einmal, aber es kam keine Antwort. Ein Mal nur knackte es über ihnen und Larissa glaubte, Schritte zu hören. Wahrscheinlich bildete sie es sich ein.
    »Hier muss doch jemand sein«, sagte Jakob. »Hat Franka nicht was von einem Mann erzählt?«
    Larissa legte Jakob und Martin je eine Hand auf die Schultern. Die Dunkelheit machte ihr Angst und wenn sie nicht mit den beiden hier gewesen wäre, sie wäre schon längst wieder draußen. Larissa verstand Frankas Reaktion, warum sie den Mann nicht intensiv befragt hatte. Hier war alles irgendwie unheimlich.
    »Was haltet ihr davon?«, sagte sie. »Wir fahren jetzt weiter durch das ganze Dorf und wenn hier nichts ist, dann geht’s einfach weiter.«
    Jakob nickte. Martin schnaufte und klopfte Jakob auf die Schulter, dann verließ er als Erster die Kneipe.
    »Was ist hier los?«, fragte Larissa ihren Bruder. Aber er zuckte nur mit den Schultern.
    »So wie es aussieht, nichts.«
    Als sie gemeinsam hinaustraten und Larissa das Gefühl hatte, endlich wieder zu atmen, sah sie Martin, wie er die hintere Wagentür geöffnet hatte und kopfschüttelnd in das Innere blickte. Sanft legte sie ihm eine Hand an den Rücken. Aber er schien es nicht zu merken.
    »Das gibt’s nicht«, sagte er, noch immer in den Wagen blickend, »das gibt’s nicht.«
    »Was ist?«, fragte Larissa und in demselben Augenblick fiel es ihr auf. Es hätte ihr schon vorher auffallen müssen, aber Sarah war die meiste Zeit so still. Wie eine Person, die einfach verschwinden wollte. Und jetzt war sie es tatsächlich. Der Wagen war leer. Als Larissa ihren Blick in beide Richtungen der Straße schweifen ließ, fand sich nichts außer der Häuser und ihrer Gärten. Kein Mensch weit und breit. Obwohl sie höchstens fünf Minuten in der Kneipe gewesen waren, schien Sarah vom Dorf verschluckt worden zu sein.
    »Sarah ist weg«, sagte Martin und richtete sich auf, drehte sich um und sah das Geschwisterpaar an. Jakob lachte kurz auf. Seine Gelassenheit hätte Larissa jetzt gerne.
    »Sie ist bestimmt alleine los«, sagte er, »du kennst sie doch. Du weißt nie, was sie als Nächstes macht. Ich glaube, die hält uns alle für bescheuert und hat sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Horror House gemacht. Warum ist sie eigentlich nicht mit rein?«
    »Sie sagte, sie hasst Kneipen«, antwortete Larissa.
    »Siehst du, Martin, sie hält uns für bescheuert. Und du merkst es nicht einmal.«
    Wieder schüttelte Martin den Kopf, doch er schien sich zu entspannen. Einen sarkastischen Menschen konnte wohl nichts so leicht aus der Ruhe bringen.
    »Sie ist schon ein bisschen verrückt, oder?«, fragte er, »aber so ist sie nun mal. Ich meine, ich liebe meine Schwester, aber ...«
    »Wir wissen, was du meinst. Lass' uns erstmal weiterfahren. Ich wette mit dir um eine Million Euro, dass wir sie gleich auf der Straße sehen, sobald wir um die Kurve sind.«
    »Oder sie ist zu Fuß zu Madlen und dieser Franka zurück.«
    »Was auch immer«, sagte Martin und stieg wieder auf der Beifahrerseite ein. Larissa setzte sich hinter ihn und hielt den Mund. Bevor sie die Tür schloss, schaute sie noch einmal zur Kneipe. Das Innere lag wieder in Dunkelheit. Die oberen Fenster starrten genauso verhangen wie die von allen Häusern in dieser Straße.
    In diesem Dorf, dachte sie. Dann ließ Jakob den Motor an und fuhr weiter. Die kleine Straße entlang bis

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