CROMM - Das Dorf findet dich

ihm den Cruach anlegen, auf dass er wieder gereinigt wurde. Der Cruach würde schon wissen, woran es ihm mangelte. Und er würde sich ihm hingeben.
    Jakob wechselte die Straßenseite, darauf bedacht, den Wagen auszuweichen, die sich lärmend an ihm vorbeischoben. Er achtete darauf, keinem Menschen auf seinem Weg zu nahe zu kommen. Nicht weil er sie nicht berühren durfte. Er wollte nicht, dass sie es spürten, das, was an ihm so anders, so rein war. Sie würden ihm folgen wollen. Etwas Grundsätzliches in ihnen würde auf seinen Körper ansprechen und sie würden an nichts anderes mehr denken können. Er wollte sie nicht in Versuchung bringen.
    Er blieb vor den großen Schaufenstern eines Ladens stehen, der nicht wirklich etwas verkaufte, nur eine Dienstleistung, die ab und an gewartet wurde. Er hatte diesen Laden schon von Weitem gesehen und wusste aus Erinnerung, dass er hier fündig werden würde. Und er wurde nicht enttäuscht. Während ein älterer, einsamer Mann hinaustrat, dessen Traurigkeit in Jakob ein leichtes Zittern auslöste, sah er das junge Pärchen an einem der Waschautomaten stehen und Wäsche herausnehmen.
    Als er hinein schritt, wurde er nicht beachtet. Jakob hatte keinen Duft, machte kein Geräusch. Es gab nichts mehr, das auf einen dieser Menschen hinweisen konnte.
    Ich bin rein , dachte er wieder, so rein, dass sie mich nicht beachten.
    Die beiden waren so vertieft in ihr Gespräch und ihr Genecke, dass sie auch das Rascheln des Papiers nicht vernahmen, als Jakob den Zettel aus seiner Jackentasche zog, ihn glattstrich und schließlich auf den Holztisch legte, auf dem Unzählige schon ihre Wäsche zusammengelegt hatten.
    Er hinterließ die Einladung zum Horror House , ohne sich noch einmal umzudrehen, ob die beiden sie entdeckten. Er wusste es einfach. Und er wusste, dass sie darauf reagieren würden, so wie er es vor einem Jahr getan hatte. Er fragte sich nur, wie viele sie mitbrachten und wer davon brauchbar sein würde.
    Erwartungsvoll überquerte er wieder die Straße und stieg in seinen Wagen. Bevor er losfuhr, sah er noch einmal zu den Schaufenstern hinüber und wurde bestätigt in seinen Vermutungen. Der junge Mann hielt den Zettel in der Hand und zeigte ihn seiner Freundin. Beide lachten. Die Entscheidung war gefallen. Das Dorf hatte sie gefunden, so wie es Jakob gefunden hatte. Und erhobenen Hauptes würde er nun dahin zurückkehren. Freude ergriff sein Gemüt. Jakob ließ den Motor an und verließ die Stadt wie ein Geist, dessen Anliegen erledigt war.
     

Verehrter Leser!
     
    Ihnen hat dieses Buch gefallen? Das ist schön, denn die Geschichte um CROMM ist noch nicht beendet. Freuen Sie sich auf den nächsten Teil und erfahren Sie mehr über ein Dorf, von dem man sich besser fernhalten sollte ...
     

 
     
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