Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
Vom Netzwerk:
Jake überflüssigerweise,
»lasst uns gehen.« Kurz stellte er sich vor, wie die
Fahrzeuge vom Weltraum aus betrachtet aussehen mussten: zwei
aneinander hängende Kugeln in der Mitte einer ungeheuer langen
Stange, und jedes Ende dieser Stange wurde von einer schwarzen
Scheibe abgeschlossen. Eine Doppelperle, die rätselhafterweise
zwischen zwei Untertassen gespannt worden war.
    Das andere Schiff war eine genaue Kopie ihres eigenen. Offenbar
hatten die Pelzlinge weder für Designverbesserungen noch
für eine individuelle Note viel übrig. Jake folgte dem Gang
zu der zentralen Kammer, die auf den Pelzlingsschiffen die
Brücke war.
    Das Steuerpult, der Pilotensitz und der Fensterboden waren wie auf
ihrem Schiff. Durch den Boden sah Jake die Scheibe des Schiffes, auf
maximaler Entfernung zum Mannschaftsmodul. Die runde Wand zu seiner
Linken war mit Haaren und einer dicken, bräunlichen
Flüssigkeit verschmiert. Die Körper selbst lagen
übereinander auf dem Boden. Nach ihrem mörderischen
Aufprall hatte die Schwerkraft sie wieder herabfallen lassen, nachdem
Karims Schiff weitergeflogen war.
    Shipley suchte in dem Leichenhaufen nach Pelzlingen, die
möglicherweise mit schweren inneren Verletzungen überlebt
hatten. Jake konnte nicht hinschauen. Stattdessen suchte er
sämtliche anderen kurzen Gänge ab. Sie alle führten in
Räumlichkeiten wie QVV-Kammer, Beiboot-Hangar, einen Raum, der
jenem entsprach, in dem die Menschen gefangen gehalten worden waren,
und einige weitere kleinere Kabinen, deren Zweck er nicht erkennen
konnte. Aber auch die Pelzlinge mussten irgendwo schlafen, oder?
    »Es gibt keine Überlebenden«, berichtete Dr.
Shipley, nachdem Jake zurückgekehrt war. Shipley, Ingrid und
George schauten Jake erwartungsvoll an. Er erkannte, dass sie auf
seine nächsten Befehle warteten.
    »Jetzt zerstören wir die QVV auf diesem Schiff«,
sagte er. »Dann können wir es anderswo hinfliegen, ohne
dass irgendwelche Pelzlinge uns aufspüren können.«
    Er sah, wie Ingrid den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Aber
sie überlegte es sich anders und schwieg.
    »Und danach«, erklärte Jake abschließend,
»finden wir heraus, wie sich die Raumboote hier starten und
fliegen lassen. Und dann geht’s zurück nach
Hause.«
     
    Natürlich war es in Wirklichkeit sehr viel schwieriger.
    Als Jake zu ihrem eigenen Schiff zurückkehrte, wobei die
beiden Schiffe weiterhin miteinander verbunden blieben, hatte Karim
schon damit angefangen, die Funktionsweise der Beiboote zu studieren.
Jake fand ihn im Hangar.
    »Die Ranke hat mir nur das Nötigste erklärt«,
sagte Karim. »Für einige entscheidende Details blieb keine
Zeit. Zum Beispiel, wie man die Hangartore öffnet. Und wenn ich
in das Schwerefeld von Greentrees eintauche, ohne genau zu wissen,
was ich tue…«
    »… siehst du am Ende schlimmer aus als die toten
Pelzlinge nebenan«, vermutete Jake. »Lass dir Zeit, Karim.
Genau genommen will ich sogar, dass du erst mal eine Weile Pause
machst. Du wirkst angespannter als ein Aufzugskabel.«
    »Aber ich…«
    »Das ist ein Befehl«, fügte Jake hinzu. Er war
immer noch leicht überrascht darüber, dass er es war, der
hier die Befehle gab, und warum überhaupt jemand darauf
hörte.
    »Meinetwegen«, sagte Karim. »Jake, ich möchte
diesem Schiff einen Namen geben, wenn es dir recht ist.«
    »Einen Namen? Nun, wenn du willst. Du hast dir gewiss das
Recht darauf erworben. Wie möchtest du es nennen? Die Karim
S. Mahjoub?«
    »Nein. Die Franz Müller.«
    Jake fühlte sich, als hätte man ihn geschlagen. Hastig
erklärte Karim: »Ich weiß, dass er am Ende versucht
hat, dich umzubringen. Aber denk daran, Franz hat vorher Hauptmann
Scherer getötet, um dich zu retten. Er könnte nichts
für seine Paranoia. Nun, okay, vielleicht doch. Aber wir haben
in Mira City ein wenig Zeit zusammen verbracht, und er zeigte mir,
wie man die Gleiter und den Shuttle steuert. Ich bin davon
überzeugt, dass er stets nur zum Besten der Menschen handeln
wollte.«
    »Also gut, Karim«, erwiderte Jake. Er bemerkte selbst,
wie belegt seine Stimme klang. »Dieses Schiff ist die Franz
Müller. Und das andere ist die Ranke Beta.«
    Eine Gruppe Freiwilliger säuberte die Ranke Beta und
setzte die toten Körper der Pelzlinge im Weltraum aus. Als das
erledigt war, kündigte Karim an, dass er jetzt ein Raumboot zum
Planeten lenken konnte. In der Zwischenzeit hatte Jake einen Plan
entwickelt. Er besprach ihn zuerst mit Karim, dem bei diesem Plan die
entscheidende Rolle

Weitere Kostenlose Bücher