Cruel World
lassen? Besaß ich denn gar keine Privatsphäre mehr?
Aaran versteifte sich auf einmal und räusperte sich einmal verlegen. Ähm... das ist jetzt egal. Weißt du was? Du hättest einfach nur deinen Mund halten sollen, CHalina.
Ich weiß...
Draußen haben sich ein paar Personen versammelt.
Was
? Mit geweiteten Augen lief ich an ihm vorbei - direkt auf das Fenster zu. Mein Herz begann laut und wild zu rasen, als ich die Menge an Vampiren vor dem Gebäude stehen sah. W-Warum sind die hier? Haben sie nichts Besseres zu tun?
Hmmm... Er verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und kam mit gesenktem Kopf in meine Richtung, blieb jedoch weit genug entfernt stehen, sodass man ihn von draußen nicht sehen konnte, was ich ziemlich gut verstehen konnte. Was hatte er dann aber vorhin bei dem Fenster gemacht?
Komm zu mir. sagte er plötzlich.
Wie bitte?
Ich schaute auf seine ausgebreiteten Arme, in die ich mich sofort strahlend hineingeworfen hätte, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich gleich womöglich sehr hart bestraft werden würde.
Laut schluckend trat ich also von dem Fenster weg, weil dies offensichtlich sein indirekter Wunsch gewesen ist.
Vielen Dank, Schönheit. Selbstgefällig und besitzergreifend zog er mich an sich. Ich wagte es nicht dies zu verhindern. Du warst zwar nur eine Nacht weg, doch es hat sich für mich angefühlt wie unendliche Wochen.
Beinahe wäre ich geschmeichelt dahingeschmolzen. Seine Liebesbeweise bereiteten mir immer ein wohliges Gefühl, genauso wie die Tatsache, dass mein Kopf an seiner Schulter ruhte. Seine feste, aber dennoch weiche Brust strahlte eine Wärme aus, die mich zum Schwitzen brachte. Ich spürte, wie sich einzelne Schweißperlen an meiner Stirn bildeten. Vielleicht entstanden sie jedoch auch aus Angst vor dem, was mich gleich erwarteten wird.
Sie wollen dich schreien hören. antwortete er nach einigen Augenblicken der Stille mit seiner rauen Stimme, die mir mal wieder Gänsehaut bereitete.
Ich wusste nicht mehr, was ich tun soll. Eigentlich hatte ich es doch schon geahnt. Wieso also schockierte mich die Tatsache, dass ausgerechnet er mir Schmerzen zufügen würde, so sehr? Das war absurd!
Aaran... Ich bemerkte erst, dass ich schluchzte, als er mit den Händen beruhigend über meinen Rücken strich. Dabei murmelte er ein paar unverständliche Dinge und aus irgendeinem Grund war ich sogar froh, diese nicht gehört zu haben. Vielleicht hätten sie mir nicht gefallen. Vielleicht hatte er behauptet, dass ich Schmerzen verdient hätte.
Ich habe gesagt, dass ich dir zeigen würden was ich mit Frauen mache, die sich mir widersetzen. Erinnerst du dich daran?
Mein Verstand war der Meinung, dass es falsch wäre zu nicken, und trotzdem tat ich es einfach. Aarans wunderschönes Lachen drang in meine Ohren, was seine Brust zum Vibrieren brachte.
Ja.
Heute jedoch bin ich einmal besonders gnädig. Sei froh, dass du mir so viel bedeutest, Chalina.
Kaum hatte er dies gesagt, da entspannte ich mich auch schon. Ein Teil von mir wusste nun, dass er mich wenigstens nicht schlagen würde. Davor hatte ich mich am meisten gefürchtet, doch das war jetzt nicht mehr nötig. Was könnte denn schon schlimmer sein? Beschimpfungen? Eine lebensgefährliche Aufgabe? Ich hoffte bloß, dass er nicht verlangen würde, dass ich Rhys nie wiedersehen durfte. Das würde ich ihm niemals verzeihen.
Deshalb stelle ich dich vor die Wahl. sprach er weiter und ließ mich auf einmal los, um sich von mir zu entfernen. Sein Gesichtsausdruck blieb ernst, aber in seinen Augen erkannte ich nun Belustigung. Dies hieß, gleich würde etwas aus seinem Mund kommen, dass mir garantiert nicht gefallen und ihn somit erfreuen wird. Meine Panik stieg wieder an. Ich unterdrückte mir ein weiteres Aufschluchzen und auch die Tränen, die hochkommen und meine Angst verraten wollten. Aaran sollte auf keinen Fall denken, dass ich ein Feigling bin.
Also reckte ich mein Kinn nach vorne und holte tief Luft. Schieß los.
Wirklich, Chalina? Du willst, dass ich die Strafen ausspreche? Dieses mal verteilte sich das Grinsen auf seinem ganzen Gesicht.
Worauf wartest du noch?
Na schön. Er hob eine Augenbraue und zuckte dann die Schultern. Natürlich würden ihm sicherlich all seine Strafen recht sein. Das stand außer Frage. Ich überlegte, ob er sich diese schon vorher ausgedacht hatte. Hat er etwa schon damit gerechnet, dass ich vorhatte anderen von seinem wahren Charakter zu erzählen?
Weißt du, wir haben unter dem Regierungsgebäude einen
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