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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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ausgeatmet. Er hätte mein Blut also doch nur für sich selbst genommen.
So ein... Mir fiel einfach kein passendes Schimpfwort für ihn ein, so entsetzt war ich darüber.
Es gibt noch sehr viele Methoden, Chalina. stöhnte er ein bisschen genervt Muss ich dir jetzt wirklich alle aufzählen? Reichen die, die ich jetzt genannt habe, nicht?
Nein.
Das waren aber die Harmlosesten, im Gegensatz zu den anderen. gab er ernst zu verstehen, doch das war mir egal.
Ich soll doch schreien, oder etwa nicht?
Er schnappte plötzlich nach Luft, hob einen Zeigefinger und schritt wieder zu dem Holzkasten. Anstatt ihn noch einmal zu öffnen, machte er eine ganz kleine Tür, die sich mitten in der Wand befand, auf.
Ich blinzelte ein paar mal, weil sie mir bis vor wenigen Sekunden gar nicht aufgefallen war. Sie erinnerte mich ein kleines bisschen an eine Ofentür. Jedenfalls überdeckte der Gestank von Rauch nun den Geruch des Blutes.
Es ist gut, dass du mich, wenn auch indirekt daran erinnert hast, dass ich den Lüftungsschacht noch öffnen muss. Schließlich sollen diejenigen, die oben darauf warten dich endlich schreien zu hören, nicht enttäuscht werden.
Er steckte kurz seinen halben Oberkörper in den kleinen Raum hinein und klappte womöglich einen Deckel oder so etwas Ähnliches auf,bevor er sich mit einem breiten Lächeln wieder zu mir gesellte.
Das heißt, dass uns hier unten jetzt alle hören können?
Ja. Kaum hatte er das gesagt, da hielt er auch schon inne, ehe sein Blick zu einem leer stehenden, dunkelbraunen Tisch glitt, der sich direkt hinter der Streckbank befand. Sein Augen brannten sich förmlich in das Holz, woraufhin ich schloss, dass er nachdachte. Mir wollte jedoch nicht einfallen, was es sein könnte, dass ihn gerade so zu beschäftigen schien, dass er nicht einmal bemerkte, wie ich begann mit meiner Hand vor seiner Nase herumzufuchteln. Stattdessen schob er mich plötzlich zu meinem Überdruss zur Seite und ging einmal um den Tisch herum, um dann den Staub wegzupusten. Sie flogen zuerst in schnellen und danach langsam werdenden Kreisen durch die Lüfte. Fasziniert betrachtete ich sie für einen Augenblick, doch dann richtete sich Aaran auf einmal wieder auf.
Komm her.
Es hatte nicht wie eine Bitte, sondern eher wie ein Befehl geklungen, was in mir ein unwohles Gefühl aufsteigen ließ. Ich rang kurz mit mir selbst. Was hatte vor? Er schien den Tisch für irgendetwas Bestimmtes vorbereitet zu haben.
Aaran...
Komm her. widerholte er bloß, dieses mal jedoch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Das beruhigte mich aber nicht. Mein Körper blieb angespannt. Ich wusste nicht, ob mir die gleich kommende Strafe, die er sich anscheinend gerade selbst ausgedacht hat, gefallen würde.
Trotzdem tat mein Körper nicht das, was ich verlangte. Ich wollte mich nicht vom Fleck rühren, aber meine verräterischen Beine bewegten sich einfach auf den Tisch zu, so, als würde ich mit einem Seil herangezogen werden.
Aaran stand nun auf der gegenüberliegenden Seite und schaute mich mit glänzenden Augen an, während ich ihn bloß misstrauisch betrachtete.
Und nun?
Gib mir deine Hände, Schönheit.
Ohne groß nachzudenken tat ich es, was ein fataler Fehler gewesen war, denn er legte sie einmal über Kreuz und band sie dann in übermenschlicher Geschwindigkeit jeweils links und rechts mit den Eisenfesseln, die irgendwie an dem Holz kleben blieben, als er meine Hände darauf drückte, fest.
Das bemerkte ich leider erst zu spät.
Ein lautes Aufkreischen entrang meiner Kehle. Bist du wahnsinnig? Was soll der Mist? Mach mich sofort los!
Anstatt es zu tun lachte er plötzlich laut. Er bekam wirklich einen Lachkrampf und hörte ein paar Minuten nicht auf sich über mich lustig zu machen.
Oh man! Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du sofort tun würdest, was ich will. Ich dachte eigentlich, du würdest dich wehren und... ha ha ha! Es war zu leicht dich zu fesseln! Du hättest es mir ein bisschen schwieriger machen sollen, Chalina.
Ich begann meine gesamte Kraft beim Zerren der Eisenfesseln aufzuwenden, doch es brachte einfach nichts. Sie rührten sich nicht einmal von der Stelle! Deshalb beschloss ich meinen Atem anzuhalten, hätte mich jedoch fast an meiner eigenen Spucke verschluckt, als Aaran plötzlich seinen Kopf ein wenig senkte und mich dann mit so einem gierigen Blick anschaute, der mir bewusst werden ließ, dass ich in einer ganz unangenehmen Haltung war. Mein Oberkörper war über den Tisch gebeugt und ich hatte aufgrund

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