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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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kam einfach zu mir und ergriff mit beiden Händen sanft meine Arme. Chalina,
ich bin
Alex.
Während ich meinen Kopf schüttelte merkte ich, wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Nein. Alex hätte mich niemals angelogen! Das glaube ich einfach nicht. Du... du bist ein gottverdammter Lügner!
Mit aller Kraft stieß ich ihn von mir weg, was ihn nicht zu wundern schien, denn wieder nickte er.
Ich weiß, dass dein Vertrauen weg ist, aber wenn du mir einmal zuhören würdest, dann könnte ich dir erklären, dass ich keine andere Wahl gehabt habe. Er bedeckte sich mit einer Hand das Gesicht. Kelly hat draußen ein Blutbad angerichtet und die beiden Wachen vor dem Tor eingeschläfert, um ins Gebäude zu dringen. Sie wusste irgendwoher, dass du mit Largiv nach unten zu Rhys gegangen bist. Deshalb hat sie mir gedroht, alles, was sich unter diesem Gebäude befindet, einstürzen zu lassen. Das konnte ich doch nicht zulassen. Largiv ist nicht so wichtig, aber du bedeutest mir alles. Ohne dich kann ich mir ein Leben gar nicht vorstellen. Außerdem waren auch Susans und Rhys' Leben in Gefahr. Hätte ich ein kleines Kind etwa sterben lassen sollen? Du hättest es doch ebenfalls für deinen Bruder getan, Chalina. Ich bin mir ganz sicher.
Schon wieder musste ich ihm recht geben. Für Rhys würde ich wirklich alles tun - sogar mich selbst opfern. Schließlich war er nur ein kleines Kind, das noch gar nicht wusste, wie die Welt dadraußen wirklich aussah. Er hatte mir erzählt, dass er unsere Eltern furchtbar vermisse, aber trotzdem froh sei, dass ich ihn nicht vergessen habe. Ich erinnerte mich daran, wie merkwürdig es sich angefühlt hatte ihm erzählen zu müssen, dass unsere Eltern in unseren Herzen weiterleben. Mit ihm waren sie immer gut umgegangen. Er wäre wie ein ganz normaler Unsterblicher aufgewachsen, hätte irgendwann aufgehört zu alten und hätte dann ein wundervolles Leben gehabt, wenn Kelly nie existiert hätte.
Ich seufzte ein paar mal, ehe mich etwas nach Luft schnappen ließ und die Wut in mir wieder die Oberhand gewann. He! Hattest du nicht behauptet, Rhys wäre vollkommen sicher im Regierungsgebäude?
Doch. Das stimmte, Chalina, aber Kelly hat nun einmal weitere Kräfte von Hades bekommen, mit denen sie die jeglichen Zauber brechen konnte. Du weißt ganz genau, dass ich niemals freiwillig mit ihr...
Ich verzog das Gesicht.
Warum tat der Gott der Unterwelt so etwas Schreckliches? Wenn er mit Aaran eine Rechnung zu begleichen hatte, dann sollten die zwei es unter sich klären und nicht die ganze Welt da mit hineinziehen! Es war einfach nicht zu fassen.
Nun. Ich weiß zwar nicht, ob du dir das alles ausdenkst, damit ich nicht mehr böse auf dich bin, aber du solltest vielleicht wissen, dass ich dir nie wieder irgendetwas glauben werde. Für mich bist und bleibst du der größte Lügner aller Zeiten!
Er blieb still und rührte sich nicht mehr. Nicht einmal sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Seine Augenbrauen waren zwar zusammengezogen, doch nicht so, als wäre er sauer, sondern so, als ob er innerlich überlegte. Ich starrte ihn bloß an und spürte, wie der Drang ihn zu schlagen mit jeder Sekunde stieg. Nein - Ich wollte ihn so dermaßen verprügeln, dass er sich nicht mehr vor Schmerzen bewegen konnte.
Wie durch Zufall glitt mein Blick zu meinem Flammenwerfer, den ich gleich darauf in meine Hände nahm.
Aarans Körper versteifte sich augenblicklich, als würde er sich auf alles gefasst machen. Das wunderte mich ziemlich, weil er doch behauptet hatte, dass Feuer ihm nichts anhaben könnte. Hatte er mir etwa noch eine weitere Lüge erzählt?
Chalina, wenn du alleine sein willst, dann gehe ich. In ein paar Stunden können wir dann vernünftig weiterreden. Einverstanden?
In seiner Stimme war kein bisschen Hoffnung zu hören. Sie klang jediglich erschöpft und müde. Ich wusste, er will, dass ich ihm verzeihe, aber darauf konnte er lange warten.
Nein. Ich schüttelte meinen Kopf. Wenn du gehst, dann tu es für immer.
Als meine Stimme bei den letzten beiden Wörtern brach blinzelte ich einmal, musste dann jedoch feststellen, dass sich eine einzige Träne aus meinem linken Auge stahl. Ich schluckte, als Aarans Blick darauf fiel und der Träne so lange folgte, bis sie mein Kinn erreicht hatte.
Chalina, was ich getan habe, tut mir unendlich leid. Wirklich. Seine Mundwinkel zuckten nach unten. Ich weiß, dass du mir nicht so schnell vergeben wirst, aber-
Ich werde dir
niemals
vergeben! stieß ich mit

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