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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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womöglich sogar seine Liebe nur vorgespielt hat. Wenn er wirklich etwas für mich empfunden hätte, dann hätte er doch niemals mit Kelly...
Ich presste die Lippen fest zusammen und atmete, nachdem mein Kiefer sich gelockert hatte, einmal tief durch.
>> Ah, du bist wach.<< drang plötzlich die tiefe, raue Stimme in meine Ohren, die mein Herz höher schlagen ließ. Dafür hätte ich es mir am liebsten herausgerissen.
Erschrocken zog ich mich an der Wand hinter mir hoch und schrie ihn an. >> Verschwinde, du Dreckskerl!!! Ich will dich nie wieder sehen!<<
Noch mehr Sand fiel auf meine Haare. Es war ganz und gar nicht gut, dass sie irgendwie nass geworden sind, weil es schwer werden würde, alles wieder herauszuwaschen. Allerdings war dies im Moment nicht wichtig.
>> Chalina, bitte.<< Mit gehobenen Händen und schuldbewusstem Blick trat er einen Schritt vor, woraufhin ich heftig zusammenzuckte.
>> Stop! Bleib stehen.<<
Natürlich hörte er nicht auf mich, sondern kam noch näher. Uns trennten jetzt nur noch knappe fünf Meter voneinander. Das war ganz und gar nicht akzeptabel, doch ich hatte keine Möglichkeit zurückzuweichen, weil ich bereits am Ende der Höhle stand.
>> Chalina...<<
Das Letzte, was ich wollte war, dass er mich berührt oder auch nur auf irgendeine Art und weise anfasst, denn sonst könnte ich ihm womöglich verzeihen. Das durfte auf keinen Fall passieren. Ich musste jetzt stark sein.
>> Höre mir doch bitte zu.<< flehte Aaran mich an, aber ich schüttelte stur meinen Kopf und versuchte meinen keuchenden Atem unter Kontrolle zu halten. Ich wollte so schnell wie möglich weg von diesem Ort. Die Schmerzen verlangten geradezu danach mich zu zerfressen.
>> Ich will nicht und deswegen werde ich jetzt gehen. Wie lange bräuchte ich nach Sydney, hattest du einmal gesagt? Zwei bis drei Tage?<<
Entsetzt starrte er mich an. >> Wie bitte? Spinnst du? Das könntest du niemals schaffen!<<
>> Wenn du das glaubst, dann irrst du dich aber gewaltig. Ich bin viel stärker, als du denkst, Aaran.<< Es gelang mir zu meinem großen Glück, wenigstens ein schwaches, wenn auch unechtes Lächeln zustande zu bringen. >> Siehst du? Ich trauere dir nicht einmal hinterher.<<
Leider musste ich trotzdem zugeben, dass mein Herz zerbrochen ist. Es tat schrecklich weh und ließ augenblicklich all die Qualen heraus, die sich blitzschnell in meinem gesamten Körper verteilten und sofort begannen mich innerlich zu ermorden. Ich empfand nichts weiter als puren Hass in diesem Moment.
>> Das stimmt nicht, Chalina.<< Entschlossen schüttelte Aaran seinen Kopf. >> Du bist viel zu stolz, als dass du es zugeben würdest. Ich kenne dich. Mich kannst du nicht täuschen.<<
Langsam wand ich meinen Blick ab, damit er mich mit seinem schmerzerfüllten Blick nicht doch noch berühren konnte.
>> Lass es mich bitte erklären. Ich flehe dich an! Gib mir nur eine einzige Minute.<<
>> Nein!<< widersprach ich sauer >> Das, was ich gesehen habe, reicht mir vollkommen, ukm zu wissen, dass du ein verlogener Mistkerl bist!<<
Einen Augenblick lang herrschte Stille. Abgesehen von den Wassertropfen an der Wand und dem Wasserfall, der in den Bach fiel, war nicht außer unser Atem zu hören. Wir sahen uns lange in die Augen, bevor Aaran wieder das Wort ergriff.
>> Also bedeute ich dir doch etwas.<<
>> Tzz! Das hättest du wohl gerne!<< Ich stampfte einmal mit dem Fuß auf. >> Ich hasse dich. Ich hasse dich!
Ich hasse dich!

Ach ja? Er hob eine Augenbraue. Wenn ich dir so egal wäre, dann würde dir das, was du gesehen hast, ganz bestimmt nicht so viel ausmachen. Lass mich raten. Du möchtest mir jetzt am liebsten den Kopf abreißen, richtig?
Ich hielt den Atem an, weil er eigentlich recht hatte. Ich war wütend, weil ich enttäuscht bin. Enttäuscht darüber, dass er mich so viele Monate lang angelogen hatte, indem er sich als eine Person ausgab, die niemals existiert hat, und entsetzt, weil ein Teil in mir nicht wahrhaben wollte, dass er sich mit einer anderen Frau vergnügt hat.
Ich wusste es.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ausdruckslos zu Boden starrte und hob deshalb blinzelnd meinen Blick.
Hm? Äh...
Was sollte ich jetzt bloß sagen? Ein falscher Satz und er würde denken, er hätte gewonnen.
Innerlich gab ich mir einen harten Ruck. Nein. Ich liebe nur Alex. Er ist der liebevollste Mann, der mir je begegnet ist. Ich liebe den Mann, der mich immer, kurz bevor ich gestorben wäre, gerettet und sich danach mit voller Leidenschaft um mich gekümmert hatte.
Aaran

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