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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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ausgereicht. Er ist schon immer gnadenlos gewesen. Ich wurde von Schlangen gefesselt und in einen Sack mit ekelerregenden Käfern darin gesteckt, bevor man mich in die Unterwelt geschleift hat. Ihre Stimme brach genau in dem Moment, als die Tränen in ihren Augen überliefen. Hades wollte mich zuerst sofort zu den anderen Hoffnungslosen bringen, doch dann hat er in mein Herz geschaut und festgestellt, dass ich Rache will. Er fand mich gleich symphatisch.
Und, was habe ich damit zu tun? fragte ich und versuchte aufzustehen, was mir aber nicht gelang. Es war, als wäre mein Hintern auf dem nassen, matschigen Boden festgeklebt. Stöhnend ergriff ich meinen Regenschirm, obwohl er eigentlich nicht mehr nötig war. Ich hustete bereits, also würde ich ganz bestimmt bald krank werden.
Sehr viel. Sie atmete einmal tief durch. Schließlich bist du die Ehefrau desjenigen, der schon recht bald seine verdiente Strafe bekommen wird.
Mein Herz zog sich augenblicklich so schmerzhaft fest zusammen, dass ich hörbar ausatmen musste. Warum wollte sie Rache an Aaran nehmen? Hatte er sie etwa damals einfach sterben lassen, obwohl er die Möglichkeit gehabt hat, sie zu retten?
D-Darf ich deinen Namen erfahren, Mädchen? fragte ich heiser Was hat Aaran dir angetan?
Gequält schloss sie ihre Augen und verzog das Gesicht. Ich erkannte den reinen Schmerz in ihrem Ausdruck, der sie innerlich zu töten schien.
Chalina-Anastasia Joy. Mein Name ist Olivia Elizabeth Samantha Grant. Ich bin die jüngere Schwester deines Ehemannes, was bedeutet, dass wir Schwägerinnen sind.
Ich erstarrte, weil ich meinen Ohren nicht traute. Du... du bist... oh man! Wie ist das bloß möglich?
Ich wollte noch mehr sagen, doch dann konnte ich nicht mehr weitersprechen. Ich wusste nicht, wieso. In meinem Hals befand sich weder ein Kloß, noch irgendetwas anderes.
Träumte ich? Olivia, Aarans kleine Schwester, stand doch nicht wirklich vor mir, oder? Ich fühlte mich komisch. Wenn meine Augen mich nicht täuschten und ich mich nicht verhört hatte, dann stand tatsächlich ein Engel vor mir! Das, was ich empfand konte also nur pure Ehrfurcht sein.
Als mir auffiel, dass ich sie bloß mit offenem Mund anstarrte, da gab ich mir innerlich einen harten Ruck, um wieder zur Besinnung zu kommen.
Nun... Aaran hat mir wirklich einmal von dir erzählt. Du bist als Mensch geboren worden und deshalb solltest du verwandelt oder getötet werden, richtig?
Olivia nickte traurig. So ist es. Unsere Eltern haben mich nie so akzeptiert, wie ich bin. Ich wollte immer nur ein gewöhnliches Wesen bleiben.
Du Ärmste. sagte ich bemitleidend, weil ich ihren innerlichen Schmerz irgendwie nachvollziehen konnte. Meine Eltern hatten mich auch immer nur wie ein Stück Dreck behandelt und mich schließlich einfach mit irgendjemandem verheiratet, nur, weil dieser ihnen meine Sicherheit bei ihm garantiert hat. Das stimmte jedoch gar nicht. Aaran hatte sie angelogen. Ich war nirgendwo auf der Welt sicher. Kelly wusste bestimmt sogar jetzt, wo ich mich gerade befand. Vielleicht beobachtete sie uns sogar.
Ich brauche kein Mitleid mehr. Hades hat mich zur Kriegerin der dunklen Engel ausgebildet.
Sie klang plötzlich so verbittert, dass ich Angst um mein Leben bekam. Zwei blaue Blitze schossen genau in diesem Moment nur wenige Meter neben mir in die Erde. Matsch spritzte mir entgegen und der Boden fing, wie eben gerade schon, an zu beben.
Olivia, hör bitte auf! Du machst mir Angst. Ich habe dir doch gar nichts getan.
Ein böses Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Aaran wird es noch bereuen, dir nicht deine Unsterblichkeit wiedergegeben zu haben. Du bist schwach, Chalina. Ich könnte dich mit der Macht, die ich nun besitze, wie ein kleines Insekt zertreten.
Was habe ich mit deiner Rache an Aaran zu tun? Ich habe damals doch noch gar nicht gelebt! Müde und erschöpft verzog ich das Gesicht. Wegen mir waren schon so viele schreckliche Dinge geschehen. Ich hatte bereits so viel durchgemacht! Was wollte dieses Mädchen mir noch unter die Schuhe schieben?
Ich dachte immer, für Aaran wäre ich das Wichtigste auf dieser Welt. schluchzte sie plötzlich, woraufhin der Boden wieder ruhig wurde.
Erleichtert atmete ich auf.
Aber ich habe mich geirrt. Er hat mich nie vor unseren Eltern beschützt. Er wollte sein eigenes Leben nicht riskieren. Aaran wusste besser als jede andere Person, dass ich Angst um mein menschliches Leben hatte, und trotzdem hat er mich nicht gesucht und gefunden. Er hätte wissen müssen, dass

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