Crush Gier
bedauere, dass unsere Affäre zu Ende gehen muss.«
»Wir hatten nie eine Affäre, Lozada. Und begriffen habe ich nur eines â dass du die Frauen in Todesangst versetzen musst, damit sie dich überhaupt wahrnehmen.«
Er zog sie an seinen Leib und presste sein Geschlecht gegen ihren Hintern. »Spürst du das? Das nehmen die Frauen wahr. Viele Frauen.«
Sie schwieg.
»Sag bitte, bitte, Rennie.« Er lieà seine Zunge an ihrem Hals entlanggleiten. »Sag bitte, bitte, dann darfst du ihn vielleicht noch einmal blasen, bevor ich dich umbringe.«
»O Lo-za-da.«
Rennie spürte deutlich, wie er hinter ihrem Rücken erstarrte, als er Wicks Singsang hörte.
»O ja, ganz recht. Das in deinem Ohr ist der Lauf meines Dreisiebenundfünfzigers. Ein Blinzeln, und du bist Geschichte.«
»Blinzle doch mal, Lozada. Bitte, bitte«, war Oren Wesley von
der Küchentür aus zu hören. Sein Revolver zielte direkt auf Lozadas Kopf.
»Lass das Messer fallen!«, befahl Wick.
Lozada lachte leise und setzte die Klinge wieder an Rennies Kehle. »Drück doch ab, Threadgill. Wenn du sehen willst, wie ihr Blut spritzt, dann drück ruhig ab.«
»Das sieht dir ähnlich, du hasenherziger Hurensohn. Eine Frau zu bedrohen, um deinen Arsch zu retten. Indem du sie von hinten angreifst. Ein weiterer deiner â wie hast du das ausgedrückt? â leidigen Charakterzüge.
Aber wenn du es unbedingt so willst, Ricky Roy, dann soll es so sein«, fuhr er leichthin fort. »Sobald ich feuere, wird Oren auch schieÃen. Wir haben den ganzen Tag trainiert, musst du wissen. Seit wir unser kleines Drama für deinen Freund Weenie aufgeführt haben. Eine echte Sauerei, mit all dem Ochsenblut, aber eindeutig überzeugend.
Also, lass dir erklären, was passieren wird. Unsere Kugeln werden in deinen Schädel eindringen. Seine wird vielleicht eine tausendstel Sekunde später auftreffen als meine. Aber mehr oder weniger gleichzeitig, meinst du nicht auch, Oren?«
»Würde ich auch so sehen.«
»Möglicherweise treffen sie sich sogar, Ricky Roy, aber auf jeden Fall wird dir das Hirn aus dem Schädel spritzen wie die ScheiÃe aus einer Gans mit Dünnpfiff.«
»Nur dass sie dann ebenfalls tot sein wird«, sagte Lozada.
»Lass sie los, Lozada.«
»Auf keinen Fall.«
»Was meinst du, Oren?«, fragte Wick. »Hast du diese ScheiÃe hier satt?«
»Ich hab die ScheiÃe gründlich satt.«
»Ich auch.« Und im selben Moment setzte Wick mit der Linken eine kleine Pistole auf Lozadas Ellbogen und feuerte sie ab. Knochen zersplitterten. Nerven und Adern wurden durchtrennt. Die Klinge fiel aus den gelähmten Fingern. Rennie lieà sich zu
Boden fallen, so wie sie es eingeübt hatten. Lozada wirbelte herum, die Linke hoch erhoben, den Daumen vorgereckt und auf Wicks Auge zielend. Wick schoss ihm mit der 357er genau in die Brust.
Lozadas Augen weiteten sich erstaunt. Dann sagte Wick: »Und das ist für Joe« und feuerte ein zweites Mal.
Lozada kippte rückwärts auf den Boden.
Rennie krabbelte zu ihm hinüber und suchte sofort an seinem Hals nach dem Puls.
»Sein Herz schlägt noch.« Sie riss sein Hemd auf.
»Lass ihn.«
Sie sah zu Wick auf. »Das kann ich nicht.«
Dann beugte sie sich wieder über Lozada und versuchte, ihn am Leben zu erhalten.
34
Erst um acht Uhr Früh am folgenden Tag verlieà Rennie das Krankenhaus. Wick wartete drauÃen mit laufendem Motor in seinem Pick-up. Er beugte sich zur Seite und öffnete ihr die Beifahrertür.
Sie hatten Rennies Abfahrt so gelegt, dass sie genau mit Orens Pressekonferenz zusammenfiel, damit die Reporter abgelenkt waren und sie unerkannt verschwinden konnte. Als sie aus dem Krankenhausgelände auf die StraÃe bogen, sahen sie die Ãbertragungswagen am StraÃenrand stehen und eine Schar von Reportern und Kameraleuten, die sich vor dem Eingang zur Lobby versammelt hatten.
»Was wird er ihnen erzählen?«, fragte sie.
»Dass das FWPD in Kooperation mit einigen Angestellten des Tarrant General Hospital einen fehlerfreien Einsatz durchgeführt hat. Dabei ist einer der berüchtigtsten Schwerverbrecher
unserer Stadt zu Tode gekommen, ein gewisser Ricky Roy Lozada, an einer Schussverletzung, die er sich zugezogen hat, als er sich der Verhaftung widersetzte.«
Ehe sie ihn den Sanitätern übergab,
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