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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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sich nicht ganz wohlzufühlen. »Wir wollten ihr nur das hier zeigen.«
    Sie gab Linc eine Schallplatte. Auf der Hülle war ein
    Bild von fünf anzüglich grinsenden Musikern. Einer von ihnen kam ihm irgendwie bekannt vor.
    »Kennt Daisy diese Typen?«, fragte Olivia vorsichtig.
    »Daisy kennt jeden.« Linc nahm das Album entgegen. »Warum?«
    »Da ist ein Song drauf«, erklärte Olivia und wurde rot. »Der Text steht im Booklet. Wir müssen jetzt los.« Hastig stand sie auf und rief nach Andrew, und die beiden entfernten sich fluchtartig.
    Neugierig zog Linc das Songheft heraus und überflog die Zeilen, bis er zu einem Lied kam, das Daisy Paradise hieß. Der Text war ziemlich eindeutig. Es ging um Sex mit einer dunkelhaarigen Frau, deren Körper dafür gemacht war, in ihm zu versinken, bis der Sänger vor Befriedigung starb. Linc drehte das Album wieder um. Der Typ, der ihm bekannt vorgekommen war, war Derek. Derek hatte die Platte aufgenommen.
    Linc lehnte sich mit dem Kopf gegen den Verandapfosten. Am liebsten hätte er Daisy erwürgt, doch er kam schnell wieder zur Vernunft. Wenn auch nur eine seiner Exfreundinnen zur Rockmusikerin mutierte, stünde er vor dem gleichen Problem. Außerdem waren solche Überraschungen eine Art Standardnebenwirkung bei einer Beziehung mit Daisy. Wenn er mit ihr zusammenblieb, würde es auch in Zukunft immer wieder Dinge geben, die ihm peinlich waren. Also konnte er entweder Daisy verlassen oder sich besser gleich daran gewöhnen.
    Und sie zu verlassen stand außer Frage.
    Er dachte über Daisy nach: über die Dinge, mit denen sie ihn zu Tode nervte, darüber, was sie an ihm enttäuschend fand, und über alles, was Daisy zu Daisy machte. Dann ging er los, um ein paar Dinge zu verändern.
     
    Als Daisy um elf Uhr nach Hause kam, fiel ihr auf, dass das Nazimobil hinter einem roten Sportwagen mit Allradantrieb geparkt war.
    »Wem gehört das Auto?«, fragte sie, während sie über den Fußweg auf das Haus zulief, doch plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Auf den Verandastufen saß Linc mit Liz, Annie und Jupiter. Jedes der Tiere hatte ein rotes Halsband um. Annie kreischte ihre Begrüßung, Jupiter bellte und fiel von der Treppe, während Liz ein Auge öffnete und es gleich wieder schloss. Passend zu den dreien trug Linc einen roten Pullover.
    »Farbe.« Geblendet von dem knalligen Rot schüttelte Daisy den Kopf.
    »Komm her«, bat Linc und streckte die Arme nach ihr aus.
    Misstrauisch trat Daisy einen Schritt zurück. »Linc, du sitzt auf der Veranda. Die Leute können dich sehen.«
    »Gut. Sollen sie doch.« Er zog Daisy an sich und küsste sie. Erst wurde sie rot, aber dann flammte wieder das alte Feuer in ihr auf, und sie entspannte sich in Lincs Armen und küsste ihn zurück. Als sie wie benommen aufsah, erblickte sie Dr. Banks von gegenüber, der gerade seine Einfahrt hinunterlief. Er winkte, weshalb Daisy noch mehr errötete, aber Linc winkte einfach zurück.
    »Was soll das werden?«, fragte sie, und er antwortete: »Das hier ist der neue Linc.«
    »Hey.« Sie versuchte, ihn wegzuschieben. »Ich mag den alten Linc. Lass ihn in Ruhe.«
    »Er hatte nicht genug Farbe in seinem Leben. Wann zieht Chickie bei uns ein?«
    »Sie zieht nicht bei uns ein. Sie hat sich einen Anwalt genommen, und Crawford zieht aus. Ich habe sie noch nie so glücklich gesehen.«
    »Gut.« Linc roch an ihren Haaren. »Du riechst so gut. Woher kommt das?«
    »Shampoo. Der Pulli steht dir prima. Wem gehört das Auto?«
    »Uns.«
    Wie elektrisiert riss Daisy den Kopf hoch. »Es gehört uns?«
    »Nun, zumindest für die Probefahrt«, erwiderte Linc grinsend. »Wenn es uns danach immer noch gefällt, können wir es behalten und bleiben nie wieder im Schnee stecken.«
    Um besser sehen zu können, stand Daisy auf. »Können wir damit herumfahren und Leuten zuwinken? Ich hatte noch nie ein eigenes Auto.«
    »Später.« Linc zog sie wieder auf seinen Schoß. »Erst muss ich dir eine Geschichte erzählen.«
    »Wirklich?« Gespannt kuschelte Daisy sich in seine Arme. »Bin ich zu schwer für dich?«
    »Nein. Pass auf.« Weil sie so warm war, verschlug es ihm kurz die Sprache, und er hielt sie einfach nur fest. Als sie zu ihm aufsah, fing er an. »Es war einmal ein Prinz, der war gefangen in einem Turm mit Halogenlampen.«
    »Oh, eine wahre Geschichte.«
    »Sei still. Da kam eine lockige Hexe vorbei und befreite ihn. Aber er freute sich nicht, weil er sich vor der Hexe fürchtete.«
    Finster sah Daisy ihn an.

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