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Cthulhu-Geistergeschichten

Cthulhu-Geistergeschichten

Titel: Cthulhu-Geistergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cthulhu-Geistergeschichten
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gelernt«, hieß es. »Den ich nicht mag, weil die Antwort von dem Hügel kommt und nicht aus der Luft. Das Ding oben ist mir mehr voraus, als ich geglaubt hätte, und es sieht nicht so aus, als besäße es viel menschliches Gehirn.
    Elam Hutchins Collie Jack erschossen, als er mich beißen wollte. Elam hat gesagt, er würde mich töten, wenn ich es wagte. Ich wette, er wird es nicht tun. Großvater ließ mich letzte Nacht die Dho-Formel aufsagen, und ich habe, glaube ich, die innere Stadt mit den zwei magnetischen Polen gesehen. Ich werde diese Pole aufsuchen, wenn die Erde befreit ist und ich nicht mit der Dho-Hna-Formel durchkommen kann. Die aus der Luft haben mir am Sabbat gesagt, es werde noch Jahre dauern, bevor ich die Erde befreien kann, und ich wette, Großvater wird dann tot sein; so muß ich alle Winkel der Ebenen und alle Formeln zwischen dem Yr und dem Nhhngr auswendig lernen. Die von draußen werden mir helfen, aber sie können nicht ohne menschliches Blut Form annehmen. Das Ding oben sieht aus, als würde es die richtige Gestalt bekommen. Ich kann es schon erkennen; wenn ich das Voorish-Zeichen mache oder das Pulver des Ibn Ghazi darüberblase, dann schaut es beinahe aus wie Sie auf dem Hügel zu May Eve.
    Das andere Gesicht wird sich vielleicht noch abnutzen. Ich wüßte zu gerne, wie ich aussehen werde, wenn die Erde befreit ist und es keine menschlichen Wesen mehr darauf gibt. Der mit Aklo Sabaoth kam, sagt, ich bekomme vielleicht eine andere Gestalt.«
    Der Morgen fand Dr. Armitage in kaltem Angstschweiß und dem Wahnsinn überwacher Konzentration. Er war die ganze Nacht nicht von dem Manuskript gewichen, sondern hatte an seinem Tisch unter dem elektrischen Licht mit zitternden Fingern Seite um Seite gewendet, und, so schnell er nur konnte, den kryptischen Text entziffert. Nervös hatte er seiner Frau telefoniert, er käme diese Nacht nicht heim, und als sie ihm von zu Hause ein Frühstück brachte, konnte er kaum einen Bissen herunterbringen. Den ganzen Tag hindurch las er, unterbrach sich nur dann und wann, wenn eine andere Anwendung des Schlüssels notwendig war. Man brachte ihm Lunch und Dinner, aber er stocherte daran nur herum. Gegen Mitternacht nickte er vor Erschöpfung ein, erwachte aber bald aus einem Gewirr von Nachtmahren, die beinahe so schauderhaft wie die Realität und die Bedrohungen der menschlichen Existenz waren, die er aufgedeckt hatte. Am Morgen des 4. September bestanden Professor Rice und Dr. Morgan darauf, ihn zu sprechen, und aschgrau und zitternd verließen sie ihn.
    Diese Nacht legte er sich nieder, schlief aber nur unruhig. Am nächsten Tag — einem Mittwoch — war er schon wieder über dem Manuskript und machte sich Notizen über den entzifferten wie über den noch nicht entschlüsselten Text. In den frühen Morgenstunden dieser Nacht schlief er ein bißchen in seinem Arbeitsstuhl, machte sich aber noch vor dem Morgengrauen wieder an die Arbeit. Kurz vor Mittag kam sein Arzt, Dr. Hartwell vorbei, und bestand darauf, daß er aufhöre und sich ausruhe; er wies das weit von sich und gab ihm zu verstehen, daß es für ihn von äußerster Wichtigkeit war, das Tagebuch bis zum Ende zu lesen; er würde ihm später die Gründe dafür erklären.
    Noch an diesem Abend, als die Dämmerung anbrach, beendete er seine furchtbare Lektüre und sank erschöpft in den Stuhl zurück. Seine Frau, die ihm sein Dinner brachte, fand ihn in halbkomatischem Zustand; aber er war noch genug bei klarem Bewußtsein, sie mit einem Schrei zu warnen, als er sah, daß ihre Blicke auf seine Notizen fielen. Mühsam erhob er sich, sammelte die beschriebenen Blätter und steckte sie in einen großen Umschlag, den er sogleich in seiner inneren Jackentasche verbarg.
    Er hatte noch genügend Kräfte, nach Hause zu wanken, bedurfte aber offensichtlich sofortiger ärztlicher Hilfe, daß nach Dr. Hartwell gerufen wurde. Als der Arzt ihn zu Bett brachte, murmelte er nur immer wieder vor sich hin. »Aber was, um Himmels willen, können wir nur tun?«
    Dr. Armitage schlief, befand sich aber am nächsten Tag teilweise im Delirium. Er gab Hartwell keinerlei Erklärung, sagte aber in ruhigeren Augenblicken, er müsse dringend mit Rice und Morgan sprechen. Seine wilden Phantasien waren in der Tat erschreckend; sie handelten von einem Wesen in einem vernagelten Farmgebäude, das um jeden Preis vernichtet werden müsse, und von irgendeinem Plan, nach dem die ganze menschliche Rasse mitsamt allem tierischen und

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