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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Cloutier
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Abenteuertouristen. Das sind nicht die ersten Unruhen, in denen ich mich befinde." Er zeigte ein joviales Lächeln, so als wollte er hinzufügen "Im Gegenteil, so ruhig wie hier war es bei meinen Reisen selten"
    13832 antwortete verunsichert. "Wieso Unruhen? Das sind nur ein paar Störer, die sich in jeder Demokratie als Perversion der Unzufriedenen herauskristallisieren."
    Christopher klopfte sich mental selbst auf die Schulter. Ein Kollege mit mehr Erfahrung hätte diesen offensichtlich auswendig gelernten Satz variiert. Christopher war sich nun sicher, dass es sich um mehr als nur ein paar Störer handelte. Die friedlichen Demonstranten hier im Bahnhof passten nicht zu den radikalen Beschreibungen in den Zeitungen, aber wahrscheinlich waren damit auch nicht die Demonstranten gemeint.
    Er bedankte sich beiläufig bei dem Polizisten und betrat den verschneiten Bahnhofsvorplatz. Bahnreisende, Demonstranten und Polizisten standen zwischen Straßenlaternen, an denen Wahlplakate für eine unmittelbar bevorstehende Parlamentswahl prangten. Christopher wusste, dass zwei kirchennahe Parteien Cubuyata regierten, den Plakaten nach gab es aber mindestens fünf Parteien, die sich die massenhaft angebrachten, wetterfesten ePaper leisten konnten. Am häufigsten zu sehen war Wahlwerbung der Rothulpartei mit dem Abbild des freundlich lächelnden religiösen Führers Feng, sowie ein stilisierter grüner Kreis mit zwei unterschiedlich dunklen Hälften, darunter in großen Buchstaben MATSUO. Taxis quälten sich zwischen den dichtgedrängten Passanten hindurch, eine Straßenbahn klingelte bei der Abfahrt von der Haltestelle.
    Er wollte gerade einen der Demonstranten ansprechen, als er neben einem kleinen, schwarzen Magnetfahrzeug eine junge Frau sah, die ein Schild mit seinem Namen in Händen hielt. Er winkte und lief über die Straße zu ihr hin. Sie hatte, wie die meisten Menschen auf dem Platz, pechschwarzes Haar und trug über einem geschäftsmäßigen Kostüm einen grauen, knielangen Thermomantel.
    "Christopher Harmon?", fragte sie und strich sich eine kinnlange Haarsträhne hinter die Ohren. Ihre Hände zitterten.
    “Frau Megumi? Vielen Dank, dass sie mich abholen. Ist ja ganz schön was los in ihrer Stadt.”
    Sie nickte zögerlich.
    “Herzlich willkommen in Cubuyata City. Sie haben sich eine... interessante Zeit für ihren Besuch ausgesucht.” Es klang förmlich. Sie stiegen in Jinglei Megumis Fahrzeug. Vor dem Schließen der Tür klopfte sich Christopher den schmutzigen Schnee von den Schuhen.
     
    * * *
     
    Das Innere des Kawashima stellte sich noch genügsamer dar als es das nüchterne Äußere vermuten ließ. Christopher nahm auf dem Beifahrersitz des Kleinwagens Platz und hatte Mühe seine Beine zwischen dem Gewirr an ePapers und Notizblöcken im Fußraum unter zu bekommen. Auf der Erde hatte die vierzig Jahre alte Baureihe des energieintensiven Kawashimas in kaum einem Staat noch eine Verkaufszulassung.
    "Sie müssen entschuldigen. Das ist unser Redaktionswagen. Nicht jeder gibt ihn in dem Zustand zurück, in dem er ihn bekommen hat."
    "Kein Problem. Nach der Bahnfahrt bin ich mit allem zufrieden, bei dem mir niemand auf die Füße tritt."
    Sie nickte flüchtig und setzte den Wagen in Bewegung. Sie fuhren aufgrund der vielen Menschen mit Schrittgeschwindigkeit durch den Schneematsch des Bahnhofsvorplatzes.
    "Hat die Demonstration etwas mit diesem Varlas zu tun?"
    Sie wich kurz für zwei ältere und in grün gekleidete Damen mit hochgehaltenen Flaggen aus, die aufgrund der überfüllten Bordsteine auf der Straße standen.
    "Auch, aber nicht nur. Kommenden Sonntag sind Wahlen, und unabhängigen Umfragen zufolge haben jayun-nahe Arbeiterparteien erstmals realistische Chancen auf eine Regierungsbeteiligung. Die Wiederkehr Varlas gilt vielen liberalen Menschen im Land als Wahlwerbung für die guayun."
    Christopher sah sie ausdruckslos an.
    "Ich bin erstaunt", sagte Jinglei Megumi. "Ich dachte immer, Recherche sei in der Journalistik ein Schlüssel zum Erfolg?"
    Er zeigte eine schuldbewusste Miene.
    "Das ist richtig. Nur war ich gestern noch an einer anderen Story und die breite Öffentlichkeit auf der Erde unterzieht ihren Heimatplaneten nun nicht gerade einer differenzierten Betrachtung."
    "Das ist tragisch."
    Mittlerweile hatten sie den Platz hinter sich gelassen und fuhren mit gleichbleibender Geschwindigkeit, was Christopher trotz der freien Straßen an das Tempo verstopfter Innenstädte in den Vereinigten Staaten

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