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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Cloutier
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erinnerte.
    In der Mitte der Fahrbahn zog sich ein breiter Induktionsstreifen durch den Asphalt, der die Batterie des Fahrzeugs kontinuierlich mit Energie versorgte. Eine altmodische Technik, die auf der Erde nur noch aufstrebende Entwicklungsländer im Nahverkehr einsetzten. Solar in Kombination mit Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis hatte sich nach Jahrhunderten der Reife als die ideale Kombination bei Personenkraftwagen erwiesen. Während seines Hinflugs auf Cubuyata hatte er die gewaltigen Sonnenkollektorenfelder weit vor den Toren der Stadt gesehen. Wie es schien, deckten die Bewohner von Cubuyata ihren Energiehunger zentralisiert über die geschenkten Strahlen der Sonne ab.
    "Haben sie auf dem Flug Zeitung gelesen?", fragte sie. Er nickte. "Die Cubuyata Times nehme ich an. Wahrscheinlich auch der Telegraph? Sie müssen wissen, die Presse auf Cubuyata ist genauso wie die Ressourcen fest in der Hand der Menschen, die mit der ersten Besiedlungswelle auf diesem Planeten landeten."
    "Die guayun?" Er begann, erste Zusammenhänge zu verstehen.
    "Richtig. Als die Chinesen diesen Planet besiedelten, war das großchinesische Reich auf seinem Höhepunkt angelangt. Es hatte zu dieser Zeit die gewaltigste Macht und die größte Ausdehnung, die je ein Imperium hatte."
    Christopher war zumindest diese Information als einem Experten auf dem Gebiet großchinesischer Historie bekannt.
    "Etwas davon ist auch heute noch lebendig. Die guayun sehen sich als die Elite von Cubuyata, und das zu Recht. Auf der guten, alten Erde mag China weltpolitisch heute keine Rolle mehr spielen. Sie müssen Cubuyata wie eine Enklave verstehen, ein aus der Zeit gerissener Ort für die geplagte großchinesische Seele, in denen die alten Allmachtsfantasien noch immer existieren. Und wie in allen abgekapselten Regionen, die weit von ihrer ursprünglichen Kultur entfernt sind, und die sich in ihrem ursprünglichen Geltungsraum weiterentwickelten, klammern sich diese Menschen in der Fremde auf fundamentalistische Weise an Traditionen, die es in der Heimat nicht mehr geben kann. Die guayun sind ausgesprochen konservativ. Und gottesfürchtig. Und sie sind es nicht gewohnt, dass sich jemand gegen sie auflehnt. Die von ihnen gelesenen Zeitungen sind allesamt regierungsnah, was bis heute gleichbedeutend ist mit guayun-nah."
    Villen im großchinesischen Stil des frühen fünfundzwanzigsten Jahrhunderts wechselten sich am Straßenrand mit Parkanlagen ab. Dieses Viertel musste für Mittelständler, falls es etwas entsprechendes hier gab, unbezahlbar sein.
    "Am Bahnhof sah ich viele japanische Menschen. Als ich ihren Namen hörte, dachte ich, dass das eher die Ausnahme sei", sagte Christopher.
    "Bis vor mehr als einhundert Jahren war das auch so. Da las sich das Telefonbuch von Cubuyata noch so wie eines aus Beijing oder Neu Shanghai."
    Christopher bemühte sich trotz beginnender Kopfschmerzen um Kombination. "Der Zusammenbruch des großchinesischen Reichs?" Jinglei nickte.
    "Das ist richtig. Nach den folgenden politischen Tumulten gestattete die damalige Regierung über Jahre hinweg eine zweite Besiedlungswelle."
    "Das fiel zeitlich mit dem Untergang von Hokkaido zusammen?", vermutete Christopher. Damals hatte sich die Nordamerikanische Kontinentalplatte unter die Philippinische geschoben, auf der die südlichen Inseln Japans fussten. Auch weite Teile Honshus, der japanischen Hauptinsel, versanken in den Tiefen des Pazifiks. Von dieser Katastrophe hatte sich das Land erst durch Zukauf ehemaligen großchinesischen Festlands erholen können. Achtzig Jahre waren seit dem vergangen und die japanische Seele litt noch heute darunter, während sich die hiesige Wirtschaft durch Konjunkturpakete der damaligen Regierung nach kurzer Zeit erholt hatte.
    "Ich dachte, dass ich mich in der Zeit nach dem Zusammenbruch gut auskenne. Aber ich habe noch nie etwas von einem Flüchtlingsschiff aus Japan gehört, dass auf Cubuyata flog. Auf Verian, Xiangshu und Datou, klar. Aber das reiche Cubuyata?"
    "Cubuyata war nicht das ursprüngliche Ziel. Fünfundvierzig Besiedlungsschiffe waren nach Xiangshu unterwegs, die Reise dauerte damals acht Jahre. In der Zwischenzeit war dort die liberale Regierung abgewählt worden. Die an die Macht gekommenen Nationalisten lehnten jede Aufnahme ab, nahmen gegen eine gewaltige Summe aber die reichsten Japaner auf."
    "Es wundert mich nicht, dass die regierungsnahen Medien davon international nichts berichteten. Nicht gerade ein selbstloser Akt."

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