Cumberland Nash (German Edition)
Aufgewühltheit zu besänftigen.
Nash sah sich orientierungslos um und verzog sich in die Küche.
Obwohl er versuchte keinen Lärm zu machen, schien das Geräusch
der Kaffeemaschine Baker aus dem Schlaf geholt zu haben, denn
dieser erschien gerade, als Nash sich das heiße Getränk eingoss.
Der braunhaarige Dämonenjäger lächelte ihn freundlich an, stellte
sich neben ihn und griff ebenso nach einer Tasse.
Anschließend wuschelte er ihm durch die blonden Haare und fragte
freundlich: „Was ist los, hm? Hast du keinen Nachholbedarf an
allem, jetzt, wo du deinen eigenen Körper wieder hast?“
Nash versuchte seine Gefühle zu verbergen, zuckte nur kurz mit dem
Mundwinkel und blickte dann auf sein Getränk. Baker neigte den
Kopf leicht zur Seite und der Ausdruck im Gesicht des Jägers wurde
nachdenklich. Behutsam schubste er den jungen Mann neben sich
mit dem Ellenbogen an.
„Was ist los Nash. Du bist sonst eine Menge, aber niemals
schweigsam.“
Flemmings Finger griffen die Tasse fester, sodass die Knöchel
bereits weiß hervortraten, dann spürte er Bakers warme Hand auf
seiner nackten Schulter.
„Red mit mir. Du bist wieder ein Mensch und steckst in deinem
eigenen Körper. Eigentlich solltest du hier Freudentänze aufführen,
oder dir die Seele aus dem Leib vögeln“, sagte Baker leise und
besorgt.
Weiterhin auf seine Tasse blickend flüsterte Nash: „Du bringst es auf
den Punkt Ty. Ich habe meinen Körper wieder. Ich bin blond und
nicht schwarzhaarig und gerade Mal fünfundzwanzig, statt
fünfunddreißig.“
In seinem Hals bildete sich nach diesen Worten ein Kloß, der sich
nicht schlucken lassen wollte.
„Oh verdammt, soweit habe ich nicht gedacht“, erwiderte Baker
bedrückt.
Seine Finger glitten sacht über die Schulter des blonden Mannes,
bemüht so ein wenig Trost zu spenden.
„Hey Flemming, du bist in blond und jung aber eine wesentlich
heißere
Version,
als
die
dunkelhaarige
Variante
mit
Fluchtlichtaugen“, versuchte Ty den anderen aufzumuntern.
„Aber wohl nicht für den Passenden“, warf Nash ein und bemerkte
das eigene Beben seiner Unterlippe.
Baker nahm dem ehemaligen Dämon die Tasse aus der Hand und
griff dann nach dessen Fingern. Zaghaft deutete er an, ihn
mitnehmen zu wollen.
„Flemming, ich werde dir zwar nach wie vor nicht meinen Hintern
anbieten, aber eine Umarmung und reden ist für dich jederzeit drin“,
bot der Jäger mit einem Zwinkern an und zog Nash hinter sich her.
Wieder da
Er brummte ungehalten, denn sein Brustkorb schmerzte immer
noch, als wäre er unter einen Zug geraten. Mit einem zischenden
Laut griff er seitlich auf den Ablagetisch und nahm den Becher
Wasser, der dort für ihn stand.
Er war am frühen Morgen in ein anderes Zimmer verlegt worden und
inzwischen war kein Kabelwirrwarr mehr an seinem Körper
angebracht. Er war dankbar dafür, denn die Geräuschkulisse hatte
ihm den letzten Nerv geraubt.
Der Arzt, der ihn untersucht hatte, konnte ihm nicht sagen, warum er
bewusstlos gewesen war und bisher war noch niemand bei ihm
aufgetaucht, den er kannte. Fragen rasten an einer nicht
endenwollenden Kette durch seinen Kopf, doch Antworten boten
sich keine. Ihm fehlte die Präsenz des Dämons in seiner Brust, die
Gegenwart des vorlauten Schattens. Er fühlte sich einsam in seinem
Körper, er misste die Stimme in sich, mit der er sich unterhalten
konnte.
Ein zaghaftes Klopfen an der Tür holte ihn aus seinen zermürbenden
Gedankengängen. Der blonde Schopf Liam Summers schob sich
kurz darauf durch die Öffnung und lächelte ihn an. Cumberlands
Mundwinkel zuckten ebenso nach oben. Er war verdammt froh, ein
bekanntes Gesicht zu sehen.
„Gut, dass du wieder da bist, Rhys“, sagte der blonde Cop zur
Begrüßung und kam langsam auf das Krankenbett zu.
„Ich freu mich dich zu sehen Liam“, antwortete Cumberland ehrlich.
Als Liam direkt vor dem anderen zum Stehen kam, schien dieser
kurz zu zögern, dann fragte er fast verschämt: „Darf ich dich einmal
in den Arm nehmen?“
Rhys zog erstaunt die Brauen hoch und erklärte: „Sicher, nur drück
nicht zu fest zu, ich bin noch ganz schön matsch.“
Summer ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Schneller als
Cumberland ahnen konnte, hatte sein Arbeitskollege die Arme um
ihn geschlossen und drückte zaghaft zu.
„Bring so eine Aktion nicht noch einmal, haben wir uns verstanden
Rhys?“, flüsterte Liam.
Cumberland hörte deutlich, wie bedrückt die Worte klangen.
„Ich weiß noch nicht mal, was passiert ist Liam. Ich
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