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CUT

CUT

Titel: CUT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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Horst.
    „Ich war ziemlich müde... weiß noch
einer, wann ich ins Bett gegangen bin?“, antworte ich. Das will ich jetzt
wissen.
    „So gegen elf“, antwortet Timo mir an
dessen Stelle.
    „Ah... habt Ihr irgendetwas mitbekommen?“,
frage ich zurück.
    „Was sollen wir denn mitbekommen haben...
wir sind so gegen halb zwölf allesamt in den Pool zum Feiern“, grinst Horst.
    „Wie, in den Pool... Du etwa auch?“,
frage ich verdutzt zurück.
    „Na sicher“, antwortet mir Heten-Horsti.
Nee, oder?
„War Steven eigentlich von Anfang an unten mit dabei?“, schieße ich
scheinheilig ins Blaue.
    „Nö, der kam so gegen halb vier“,
antwortet Horst.
    „Deswegen frage ich Dich ja, wie es war.“
    „Ähm... gut, danke“, antworte ich, gieße
mir einen Becher Kaffee ein und verlasse die Küche, um mich mal am Set
umzusehen. Dort wird Alex gerade von Kevin gepoppt. Als Alex mich sieht, wirft
er mir einen undefinierbaren Blick und ein Zwinkern zu. Das will ich jetzt aber
wissen. Es dauert fast eine Stunde, bis die beiden fertig sind. Ich suche
Stevens Blick. ‚Guten Morgen, mein Schatz’, denke ich, aber er reagiert nicht,
sondern dirigiert die Kameraleute mit Gesten zu den richtigen Einstellungen,
während Kevin seinen Orgasmus laut herausstöhnt. Als die Szene zu Ende ist,
kommt Alex auf mich zu.
     
    „Hast Du eine Ahnung, ob ich heute laut
Drehplan dran bin?“, frage ich ihn. Alex schüttelt den Kopf.
    „Du hast heute frei“, sagt er mir.
    „Das meiste ist auch schon gelaufen.“
    „Ich glaub, ich habe verschlafen“, gebe
ich zu.
    „Kann ich Dich mal kurz sprechen?“
    „Klar“, meint Alex und folgt mir ein paar
Meter weiter weg.
    „Was meintest Du vorhin mit dem Blick?“,
frage ich ihn.
    „Ich hab Dich nur gegrüßt... ich kann ja
schlecht 'guten Morgen, Olaf' brüllen, während die Kamera läuft“, grinst er.
    „Ah so. Was anderes... der Sascha Becker
kommt heute Abend. Kannst Du Dich ein bisschen um ihn kümmern und ihm das
Business erklären?“, bitte ich Alex.
    „Steven hat mich schon gebrieft... das
kommt davon, wenn man nicht aus den Federn kommt“, zählt Alex mich an. Na
wunderbar.
    „Weißt Du, wann ich gestern ins Bett bin?“,
frage ich Alex.
    „Keine Ahnung, noch vor der Poolparty auf
jeden Fall“, bekomme ich zur Antwort.
    „Du hast echt was verpasst.“
    „Ja? Was denn?“
    „Timo hat Ronny und mich nacheinander auf
dem Sprungbrett rangenommen“, grinst Alex.
    „Und? Hat’s Spaß gemacht?“, frage ich.
    „Das Nachfedern des Brettes war endgeil“,
gibt Alex zu.
    „War Steven eigentlich auch da?“, hake
ich nach.
    „Ja... er kam so gegen halb vier,
wahrscheinlich hat er die halbe Nacht am Schneiden gesessen, denn er scheint
sich nicht umgezogen zu haben“, erklärt Alex mir.
     
    Unten hechte ich in den Pool, während
Anton, Patrick und André die Kameras und die Technik abbauen, und schwimme ein
paar Bahnen. Mein Körper funktioniert wie eh und je, und rasch bin ich in
meinem alten Trainingsprogramm drin. Einhundertfünfzig Bahnen später bin ich
fertig und halte mich am Beckenrand fest. Trevor steht vor mir und schaut auf
mich herab.
    „Glücklich?“, fragt er mich.
    „Gute Frage. Ich denke schon“, antworte
ich.
    „Schon mal über eine Dreierbeziehung
nachgedacht?“, fragt er mich. Ich ziehe die Augenbrauen hoch.
    „Wie meinst Du das?“, frage ich.
    „Dein Timo vögelt in letzter Zeit viel
mit Alex, und der Kleine braucht dringend mal einen liebevollen Freund“,
erklärt Trevor mir, als hätte ich absolut keine Ahnung von nichts. Na gut,
offiziell habe ich das ja auch nicht.
    „Ist doch alles schon in Arbeit“, grinse
ich, während ich mich aus dem Becken hochziehe.
    „Dann ist ja gut“, ruft Trevor mir
hinterher, während ich zum Haus zurückgehe. Hatte ich nicht gestern meinen
roten Jockstring an? Der müsste ja dann noch irgendwo zu finden sein, fällt mir
ein. Also düse ich in mein Zimmer und suche alles nach dem Jockstring ab, der
allerdings nirgendwo zu finden ist. Wahnsinn! Ich suche beide Zimmer und das
Bad ab, finde das Teil aber nicht. Plötzlich tippt mich jemand von hinten an.
Ich erschrecke mich zu Tode, fahre herum und greife in Halshöhe abrupt hinter
mich. Dann lasse ich Steven wieder los, der seine Augen etwas weiter
aufgerissen hat als sonst.
    „Entschuldige, Schatz. Ich habe mich
erschrocken.“
    „Suchst Du was?“, fragt er mich
verdattert.
    „Ja, meinen roten Jockstring. Hast Du den
gesehen?“, frage ich ihn. Steven

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