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CUT

CUT

Titel: CUT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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lächelt fein.
    „Weißt Du eigentlich, was ich zwischen
halb zwölf und halb vier heute Nacht gemacht habe?“
    „Ja“, antwortet er.
    „Was denn?“
    „An was erinnerst Du Dich denn?“, hakt
Steven ein.
    „Gute Frage. Ich weiß nicht, ob ich etwas
geträumt oder phantasiert habe... ich hatte gestern den geilsten Sex meines
Lebens mit Dir, aber die Spuren davon - zumindest die, an die ich mich erinnern
kann, und die da sein müssten, sind spurlos verschwunden“, erkläre ich.
    „War es schön?“ Stevens Lächeln ist
unergründlich.
    „Vor allem anstrengend... aber ja, es war
schön. Du hast mich genau an der Grenze zwischen Lust und Liebe spazieren
geführt und wir habe Grenzen ausgelotet, die ich nie für möglich gehalten
hätte.“
    „Ist es dann wichtig, ob es real oder ein
Traum war?“
    „Für mich schon. Ich fürchte mich
förmlich davor, dass es nur ein Traum war. In der Realität wüsste ich jetzt,
was mir gefallen hat und was nicht. Wenn es nur ein Traum war, weiß ich das
nicht mit Bestimmtheit... und das macht mir Angst.“
    „Du weißt, dass das Blödsinn ist?“, fragt
Steven mich.
    „Ist es das? Ich weiß es nicht. Ich weiß
nur, dass mich irgendetwas aus der letzten Nacht anzieht.“
    „Solange es Dich nicht auszieht...“,
grinst Steven und lässt mich stehen, meine Gedanken außer Kontrolle.
     
    Auf dem Weg nach unten treffe ich
ausgerechnet auf Mark, der mich schief angrinst.
    „Wann machen wir denn noch mal
Probeaufnahmen?“, fragt er mich. Bitte?
„Die haben wir doch schon mal gemacht“, wundere ich mich.
    „Ja, schon, aber wir sollten vielleicht
ein paar Dinge an Deiner Taktik üben“, windet sich Mark. Also, ich bin mir
ziemlich sicher, dass er irgendetwas anderes will als Probeaufnahmen.
    „Gut, aber dann nur kurz, ich muss
nämlich noch mit Stevie reden“, erkläre ich und folge ihm auf sein Zimmer. Da
wird mir dann schnell klar, was er wirklich will: Sex. Er macht mir nämlich
klar, dass er die Möglichkeit hätte, mich gut zu vermarkten und meine Fotos
dementsprechend zu verkaufen, was mir eine Menge Geld einbringen würde. Dafür müsste
ich allerdings ein bisschen nett zu ihm sein, und außerdem soll ich mich nicht
so haben, jeder der Jungs würde mit ihm schlafen, wenn er mit dem Finger
schnippen würde. Ich lächele.
    „Ich hab nix dagegen... aber das sollten
wir in Frankfurt machen, wenn wir richtige Aufnahmen in Deinem Studio gemacht
haben, findest Du nicht auch?“, rede ich ihm ein.
„Aber grundsätzlich... gerne“, lächele ich verführerisch und werfe ihm beim
Gehen eine Kusshand zu. Dann mache ich mich auf die Suche nach Steven, Timo und
Horst.
     
    Ich finde sie auf der Kellertreppe, wo
sie scheinbar eine Lagebesprechung halten. Zuerst verstummen sie, aber Horst
winkt mich dann herbei.
    „Wusstest Du, dass Mark alle Jungs, die
mit ihm einen Vertrag haben, zum Sex nötigt?“, frage ich Steven.
    „Nö, das ist mir neu“, antwortet er.
    „Dann weißte es jetzt... er meinte, ich
solle mit ihm schlafen, dann würde er mich zum Star machen“, grinse ich schief.
    „Außerdem meinte er, jeder Deiner Models
würde mit ihm schlafen, wenn er mit dem Finger schnippen würde.“
    „Wer schläft denn im Moment mit ihm?“,
fragt Horst.
    „Vorgestern Nacht hat Raffael mit ihm gevögelt“, berichte ich.
    „Heute sollte ich daran glauben. Jeremy,
Tristan und Charles entfallen ja nun“, stelle ich fest.
    „Alex! Personalakten, schnell!“, brüllt
Steven durchs Haus.
    „Sollen wir nicht vielleicht auf unser
Zimmer oder in die 'Linde' gehen“, schlägt Timo vor.
    „Ich hab Euch nämlich auch noch was zu
erzählen, was Euch nicht gefallen wird.“
    „Lass mich nur in der Akte was
überprüfen, dann gehen wir alle zusammen in die Sauna... die Kameras sind
abgebaut, aber die ist schalldicht“, schlägt Steven vor. Alex kommt mit dem
Ordner angesaust und drückt ihn Steven in die Hand. Der blättert schnell in dem
Ordner und schlägt ihn dann wieder zu. Sein Blick ist nachdenklich.
     
    Dann gehen wir alle zusammen gepflegt in
die Sauna.
    „Na, was sagt die Akte?“, frage ich
gespannt.
    „Alle drei Toten waren bei Mark unter
Vertrag, plus Raffael“, gibt Steven zur Antwort. Dann lässt Timo die Bombe des
Tages platzen.
    „Ich war mit Horst vorhin in Frankreich
Zigaretten kaufen. Bei der Gelegenheit habe ich den Kollegen in der Pathologie
in Saarbrücken besucht und die Obduktionsberichte im Todesfall Philipp Stern
alias Jeremy Sweet und Rudolf Oliver

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