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CUT

CUT

Titel: CUT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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großen Teil davon nicht wirklich
freiwillig“, erwidere ich.
    „Ich dachte mir fast so was. Er hat
manchmal so einen gehetzten Blick“, stellt Sascha fest.
    „Ich glaube, er braucht einfach nur
Kontinuität. Den wirtschaftlichen Teil deckt Steven Scott ab, den
freundschaftlichen Teil wir alle. Der Rest fehlt ihm halt, aber wir können eben
nicht zaubern“, gebe ich zu.
    „Alex ist Single?“ Sascha scheint
überrascht.
    „Ja“, gebe ich zurück.
    „Das wundert mich, er ist super-süß,
intelligent, ne Granate im Bett... warum ist er noch Single?“
    „Es hat bisher niemand mehr gewollt als
Sex. Beziehungsweise die, die das wollten, waren nur scharf darauf, mit einem
Pornodarsteller in die Kiste zu gehen oder ihn auszunutzen.“
    „Pah... das kenn ich“, brummt Sascha.
Aha? Das verwundert mich jetzt.
    „Woher kennst DU denn so was?“, frage ich
erstaunt.
    „Na ja, in den Clubs in Saarbrücken und
Umgebung bin ich sehr beliebt, weil jeder davon ausgeht, dass wenn der Sohn
eines der höchstrangigen Polizeibeamten Saarbrückens im Club ist, auch keine
Razzia stattfindet. Schließlich ist mein Vater sehr bedacht darauf, meine
Homosexualität in Polizeikreisen geheim zu halten“, erklärt Sascha.
    „Ich hab irgendwie das Gefühl, dass Dein
Vater gerade andere Probleme als Deine Homosexualität hat“, kommentiere ich
leise.
    „Ach, mein Vater hat seinen Kopf schon
öfter aus der Schlinge gezogen“, seufzt Sascha bitter.
    „Meine Familie besteht aus Politikern,
Beamten und Geldsäcken.“
    „Schon mal darüber nachgedacht, das
Bundesland zu wechseln?“, frage ich trocken.
    „Ja, schon... aber wohin? Ich kenn doch
nirgends jemanden“, gibt Sascha zurück.
    „Was Alex betrifft: Gib Dir doch einfach
ein bisschen Mühe“, schlage ich vor.
    „Meinst Du, Alex würde mit mir
klarkommen?“
    „Weiß nicht... was macht Dich denn so
schwierig?“, frage ich scheinheilig.
    „Ich kann immer, ich will immer... und
das hat alle meine Beziehungen kaputtgemacht.“ Ich lache leise.
    „Also, ich hab sehr selten so einen nymphoman
veranlagten Menschen wie Alex kennen gelernt... Ihr beide würdet Euch perfekt
ergänzen“, grinse ich frech. Sascha wird sogar ein bisschen rot. Niedlich...
Zum Glück hab ich ihm nicht gesagt, dass ich mindestens mal genauso nymphoman
bin wie Alex. Das braucht er auch nicht zu wissen. Schließlich halte ich mir
zwei Männer... lassen wir das!
     
    „Mhm... 'Kay“, antwortet Sascha. Ich
zwinkere ihm zu und knuffe ihm auf den Oberarm.
    „Toi, toi, toi“, wünsche ich ihm, während
ich einen vierten Kaffeebecher fülle und mal in Richtung Toilette laufe, auf
der Alex scheinbar immer noch ist. Die Tür ist unverschlossen, also trete ich
ein. Alex steht vor dem Spiegel und haut den Kopf immer und immer wieder leicht
dagegen.
    „Ich bin so doof, ich bin so doof“,
flüstert er.
    „Stimmt“, melde ich mich.
    „Olaf, hilf mir“, jammert der Kleine. Ich
schließe die Tür und setze mich auf den Badewannenrand.
    „Mache ich schon die ganze Zeit. Was ist
denn los?“, frage ich.
    „Wenn der in der Nähe ist, dann wird mir
heiß und kalt, und dann wieder heiß und wieder kalt, und ich möchte am liebsten
über ihn herfallen“, beichtet Alex mir. Ich halte meine Handfläche an seine
Stirn.
    „Also, Fieber haste keins...
wahrscheinlich bist Du bloß verknallt“, grinse ich.
    „Wie kriege ich das weg?“
    „Da gibt’s ein ganz einfaches Mittel. Du
gehst jetzt raus in die Küche, fragst ihn, ob er Dir mal grad helfen kann,
zeigst ihm zwei Unterhosen und fragst ihn nach seiner Meinung, welche Du heute
anziehen sollst. Den Rest lässt Du Dir einfach gefallen, gehst mit und willst
mehr. Das hilft garantiert, wetten?“
    „Du meinst, ich soll mir das Gefühl
rausvögeln lassen?“, fragt Alex mich verwirrt.
    „Sagen wir so: Mal davon abgesehen, dass
Sascha und ich fast das gleiche Gespräch hatten wie wir beide vorhin, scheint
er Dich zu mögen. Und er kann absolut nicht verstehen, wie so ein süßer,
intelligenter Mensch wie Du noch Single ist“, grinse ich. So ein Mist! Die
Digicam liegt in der Küche. Ich hätte jetzt so gerne ein Bild von Alex gemacht,
der gerade rot wird.
    „Alex, Du wirst ja rot“, stelle ich fest.
    „Gar nicht wahr“, wehrt Alex ab, aber es
klingt nicht wirklich überzeugend.
    „Ich hab die Kamera leider in der Küche
liegengelassen, sonst würde ich’s Dir beweisen“, stichele ich.
    „Aber tröste Dich. Auch er war ziemlich
rot. Weißt Du, was ihm

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