CUT
scheinbar
hinterher läuft. Zumindest sieht es so aus, denn Alex turnt geschäftig durchs
Set, aber immer, wenn er sitzt, massiert Sascha ihm den Nacken. Zwischendurch
halten sie sogar auch mal Händchen. Hallo...? Scheint, als hätten sie in der
Küche noch mehr geklärt als nur die Frage nach der Unterbekleidung. Ich muss
grinsen.
„Sind sie nicht süß?“, frage ich Timo.
„Mindestens so süß wie wir“, erwidert
dieser liebevoll.
„Mindestens... um die noch zu toppen,
fehlt einer“, grinse ich zurück. Dieser eine kommt übrigens gerade nur mit
einem Handtuch bekleidet auf die Szene, wo Kevin bereits auf ihn zu warten
scheint. Jetzt versteh ich auch, warum er nicht mit uns entspannt hat... er
wollte sein Pulver nicht schon verschießen.
Allerdings wäre das für Kevin besser gewesen,
denn der muss gerade richtig für sein Geld arbeiten. Während Timo und ich
gespannt zusehen, vögelt Steven Kevin professionell durch. Der stöhnt und
schreit, und scheint dabei seinen Spaß zu haben. Alex läuft von Kameramann zu
Kameramann und gibt Anweisungen, während Sascha hinterher ihm herwuselt. Timo
und ich frühstücken fertig und mischen uns anschließend unter die Leute,
während Steven seinen Orgasmus herausstöhnt. Ich habe spontan Lust dazu, Steven
vor allen Leuten zu verführen und ordentlich durchzuknallen, aber ich fürchte,
das wird nicht gehen. Also checke ich mal bei Alex ab, was heute noch geht.
„Na, Ihr Turteltäubchen?“, begrüße ich
Sascha und Alex.
„Pssst“, zischt Alex.
„Ist doch alles noch nicht offiziell.“
„Dafür aber ziemlich offensichtlich“,
grinse ich fies.
„Wie sieht’s denn heute auf dem Drehplan
aus?“
„Eine Solonummer vom Ronny und eine mit
Raffael, Ronny und Kevin“, erklärt Alex mir.
„Können wir noch eine zwischen Stevie und
mir einbauen?“, frage ich scheinheilig.
„Das musst Du mit Steven abklären“,
erwidert Alex. Okay, dann schau ich mal nach meinem Boss. Der steht gerade
neben André und schaut sich die eben gedrehte Szene auf dem Kameramonitor an.
Ich tippe ihn von der Seite an.
„Hey, Boss, mal ne Frage... können wir
heute noch ne Nummer zwischen Dir und mir einbauen?“, frage ich.
Steven blättert kurz in seinem Ordner,
wirft einen Blick auf den Zeitplan und grinst mich dann frech an.
„Wenn Du lieb 'Bitte' sagst, kann ich
nachher noch ne schnelle Nummer mit Dir einplanen.“ Ich lächele und lege meinen
Spezial-Hundeblick auf.
„Bitte...“, bettele ich förmlich.
„Okay, dann können wir nachher noch die
Szene drehen, die eigentlich mit Charles vorgesehen war und die ich dann
gestrichen habe“, stellt Steven fest.
„Traust Du Dir das denn zu?“, fragt er
mich.
„Welche Szene denn?“
„Das ist eine Vergewaltigungsszene...
mehr oder weniger.“ Ich zucke mit den Schultern. Klar trau ich mir das zu.
„Erzähl mal mehr...“ Muss ja nicht gleich
das ganze Team erfahren, wie ich im Moment drauf bin.
„Wir fahren auf die Autobahn mit zwei
Autos, dann fahren wir runter, Du wirst von mir aus dem Auto gezerrt, auf die
Motorhaube geworfen und gnadenlos geknallt. Dann schubse ich Dich irgendwo hin
und fahre weiter“, erklärt Steven.
„Wenn’s sonst nichts ist und mich hinterher
irgendeiner wieder abholt, soll’s mir egal sein“, lache ich.
„Klar, Du fährst dann mit dem Team
hinterher“, erklärt Steven mir.
„Okay, ich habe nichts dagegen“, stimme
ich dem Plan zu.
„Wir können die Szene mit Ronny und den Dreier
mit Kevin und Raffael ja zeitgleich drehen“, mischt Alex sich ein.
„So steht’s ja eigentlich auch im Plan.“
Bitte? Ich glaub, ich hab mich grad verhört... Das steht im Plan?
„Zeig mal her“, sage ich und nehme Alex
den Zeitplan aus der Hand. Tatsächlich, da stehen Stevie und Olaf für die
Outdoor-Szene eingetragen. Für elf Uhr, das ist in einer Dreiviertelstunde. Ich
wette, dass er bloß wieder ein „Bitte“ von mir hören wollte. Ich werfe Steven
einen bösen Blick zu. Leider kann ich ihm nicht wirklich böse sein, denn er hat
gerade diesen „Tu-mir-nichts-ich-tu-Dir-auch-nichts-Blick“ aufgelegt. Na
warte... Wenn ich heute Abend noch einigermaßen gerade gehen kann, dann bist Du
später fällig. Warts nur ab, Du mit Deinem blöden Grinsen...
So langsam beruhige ich mich wieder und
gehe in mein Zimmer, um mich wenigstens noch einmal zu spülen und mit Creme zu
präparieren. Okay, die Jungs werden sicher so was dabei haben, aber ich will
sicher gehen. Ich bin zwar
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