CUT
dazu werden lässt, auf Knopfdruck zu kommen, was ich
Steven durch ein kurzes Anspannen meiner Muskeln in meinem Inneren
signalisiere. Dabei stöhne ich besonders laut. Anstelle einer Antwort verpasst
Steven mir ein paar heftige Stöße, zieht sich aus mir zurück, streift das Gummi
ab und spritzt mir auf den Rücken. Ich richte mich ein bisschen auf und
explodiere auf die Motorhaube des Daimlers. Im gleichen Moment packt Steven
mich an den Haaren, reißt mich hoch und schubst mich auf ein Stück Wiese neben
dem Auto. Ich schaue bewusst verwirrt, während mein Mann seine Hose schließt,
ins Auto einsteigt und Gas gibt. Ich schaue dem Daimler verängstigt hinterher
und richte erst dann wieder meine Hose.
„Schnitt! Gut so“, lobt mich Patrick.
Anton kommt mit einem Handtuch und einem neuen T-Shirt zu mir und klopft mir
auf die Schulter.
„Bist an guter Schauspieler“, sagt er in
seinem breiten Wienerisch.
„Danke“, gebe ich leise zurück und schaue
sicherheitshalber nach, ob Steven vielleicht ein paar Meter weiter vorne stehen
geblieben ist und auf mich wartet. Natürlich nicht, so ein Mist. Also rappele
ich mich auf und nehme im Transporter auf der Rückbank Platz. Dann fahren wir
zurück nach Steinwalden, wo gerade Ronny, Raffael und Kevin mit ihrem Dreh
fertig geworden sind. Ich nicke Alex kurz zu, streife dann meine Klamotten ab
und lasse mich in den Pool fallen.
Ich treibe eine Weile nutzlos auf dem
Rücken, dann platscht es neben mir, und Timo taucht auf. Er drängt mich an den
Beckenrand und schaut mich verliebt an.
„Na?“, fragt er mich, während er mir die
nassen Haare aus dem Gesicht wischt und mir einen Kuss auf die Lippen drückt.
Statt einer Antwort lege ich meinen Kopf auf seine Schulter.
„Müde?“ Ich schaue ihn an.
„Nee... nicht so wirklich... vielleicht
ein bisschen. Ich mach mir nur Gedanken über diese Todesfälle. Mir geht das
Gefühl nicht aus dem Kopf, dass ich der nächste bin, der auf Raffaels Liste
steht. Ansonsten fühl ich mich eigentlich prima“, lächele ich sanft.
„Du sollst ja auch möglichst nicht
alleine sein“, flüstert Timo.
„Du kannst ja auf mich aufpassen, während
ich auf unserem Zimmer ein Mittagsschläfchen halte“, sage ich leise.
Und so geschieht es. Wir kuscheln uns eng
aneinander und sind binnen weniger Atemzüge eingeschlafen.
Kapitel
8
Ich werde wieder mal auf eine dieser
Arten geweckt, die ich verabscheue. Wieder einmal ist es das Handy, das mich...
nein, uns wach klingelt. Zum Glück höre ich es, bevor mich Timos Ellenbogen
trifft. Verschlafen melde ich mich, in dem Wissen, dass ich gleich einen Mord
an einer Kriminalkommissarin begehe, falls es die Werthmann ist. Es ist aber
nicht die Werthmann, sondern ein gewisser Jockel Krause von Jäger - Production,
der mich für nächste Woche zu einem Casting einlädt. Dort ist man scheinbar
über irgendeinen Talentscout, dessen Namen man mir leider nicht nennt, auf mich
gestoßen, und Herr Klaus Jäger ist der Meinung, ich wäre der richtige Mann für
seinen nächsten Film. Ich gebe mich verwundert und kritisch, als ich eine
interessante Aussage bekomme:
„Rumble zahlt Ihnen ja maximal
fünfhundert Euro. Von uns bekommen Sie siebenhundert pro Film, plus die
Einnahmen durch Werbung, Interviews in unseren Magazinen plus die
Fotoeinnahmen. Ist das nichts?“, bietet mir dieser Jockel Krause gönnerhaft an.
„Nein, das ist nichts“, gebe ich lässig
zurück.
„Rumble zahlt mir tausend Euro pro Szene“,
behaupte ich jetzt einfach mal frech. Krause räuspert sich.
„Und wie viel Szenen haben Sie schon
gedreht?“, fragt Krause mich zweifelnd.
„Acht oder neun“, gebe ich gelangweilt
zurück.
„Haben Sie Ihr Geld schon bekommen?“
Krause scheint irritiert.
„Ja, sicher, immer direkt nach dem Dreh“,
gebe ich ihm zur Antwort. Gedächtnisnotiz: Gleich Steven informieren.
„Ähm... ach so, ja, dann... also, wir
rufen Sie noch mal an wegen des Termins“, stammelt Krause und legt auf.
Ich versuche, Steven auf dem Handy zu
erreichen, weil ich zu faul bin, aufzustehen. Leider ist dauernd besetzt. Also
versuche ich es bei Alex. Da ist frei.
„Was’n los?“, fragt Alex genervt in den
Hörer.
„Ist Steven bei Dir?“, frage ich ohne
große Begrüßung.
„Du solltest wohl besser runterkommen“,
rät Alex mir.
„Muss das sein?“, frage ich gequält.
„Es ist sehenswert“; antwortet Alex. Ich
springe auf, streife mir meine kurze Jeans über und werfe
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