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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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deshalb ist die wichtigste Erkenntnis, seine Arbeit betreffend, die, dass er mobil und unabhängig sein muss. Er könnte also Vertreter, Monteur oder Fernfahrer sein, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass er solche Freiheiten hat, weil er im oberen Management tätig ist. Er ist gebildet, und es ist ihm wichtig, wie er wahrgenommen wird. Da er keine Spuren hinterlässt, kennt er sich offenbar zudem mit der Beweisaufnahmeund der Forensik aus. Wie genau, ist schwer einzuschätzen, aber zumindest wird er Fachmagazine abonnieren. Es könnte also hilfreich sein, die Versandlisten solcher Publikationen und die Benutzer einschlägiger Webseiten zu überprüfen.»
    Williams nickte und machte sich eine Notiz. «Was ist mit Blogs?», fragte Detective Andy Balaki. «Er ist jedenfalls ein unglaublicher Angeber. Mit den Briefen will er doch allen zeigen, wie clever er ist.»
    «Richtig!», stimmte ich zu. «Genau darum geht es, und deshalb besteht die Möglichkeit, dass er einen eigenen Blog führt und sich zumindest auf den Webseiten zu Wort meldet, die ihm gewidmet sind. Mein Mitarbeiter hat mir gesagt, dass es davon bereits Dutzende gibt. Und jetzt, wo er einen Namen hat –
Wunschknochen
–, werden sie sich vervielfachen. Das ist ein Teil des Reizes für ihn. Da er außerdem bestimmt alles wissen will, was die Polizei und die Profiler sagen, wird er die Medien ganz genau verfolgen. Überprüfen Sie auch Kinderorganisationen, vielleicht stiftet er denen etwas; weil er als Kind missbraucht wurde. Wenn man deren Mailing-Listen mit den Versandlisten der Branchenmagazine vergleicht, ergibt sich vielleicht eine Vernetzung.» Ich hielt inne und schaute jeden Anwesenden im Raum an. «Die Morde werden schneller aufeinanderfolgen, und die Ruhephasen werden kürzer werden. Das ist für einen Serientäter nicht ungewöhnlich, aber es ist bedrohlich. Wenn dieser David noch am Leben ist, haben Sie nicht viel Zeit, ihn zu finden.»

11
    MESSERSPIELE.COM
    Deine scharfe Community im Netz: Fetisch- & Messerspiele blogs > schärfer als SCHARF, eine Phantasie von BladeDriver Titel > Guter Wein
     
    Das kleine Restaurant ist dafür bekannt, dass der Koch eine Art kulinarische Revolution begonnen hat, eine neue Küche des Südens, die keinerlei Regeln folgt. Ich kannte es bereits. Einen Tisch zu bekommen ist fast unmöglich, aber ihm war es gelungen. Er prahlte damit während des ganzen Essens. Er prahlte mit allem.
    Er saß im hinteren Bereich, als ich verspätet hereinkam, und trug einen gutgeschnittenen marineblauen Brioni-Anzug. Die Manschetten seines hellblauen Hemdes ragten exakt einen Zentimeter und keinen Millimeter weiter aus den Ärmeln hervor. Ich konnte es kaum erwarten, ihn in die Hände zu kriegen.
    Bevor er mich entdeckte, sah er auf seine Uhr. Er wirkte verärgert. Auf dem Tisch standen zwei volle Wassergläser sowie Brot und Butter. Er wollte sichergehen, dass alles in Ordnung war. Er ist so ein Typ. Ich wusste noch einige andere Dinge über ihn. Sein Haus war mit zweihundertvierzigtausend belastet, er hatte ein paar Kinder, mochte guten Wein, spielte Golf, betrog regelmäßig seine Frau, ging fünfmal die Woche ins Fitnessstudio, besaß einen Deutschen Schäferhund und prahlte gerne damit, in irgendeiner miesen Kanzlei zum Partner gemacht worden zu sein. Ich hatte meine Hausaufgaben erledigt. Das gehört zum Spaß.
    Seine Miene wurde heller, als er mich sah, er stand auf, um mir dieHand zu geben, schenkte mir sein strahlendstes Lächeln und musterte mich. Er suchte nach einem Signal. Ich schaute ihm direkt in die Augen, aber nur für eine Sekunde, gerade lange genug, um ihn glauben zu lassen, er hätte in mein Innerstes geblickt, dann sah ich schnell zu Boden. Dieses Schauspiel fiel mir nicht schwer, obwohl es in meinen Ohren klingelte und es brütend heiß war im Restaurant. Ich ließ meinen Blick zu seiner Gürtellinie schweifen und dort etwas zu lange verweilen. Der Wolf lächelte. Er dachte, er würde zu seinem Glück kommen. Mir gefiel der Gedanke auch, schließlich hatten wir uns deswegen getroffen. Und genau deswegen lest ihr ja jetzt meine Phantasien. Ihr wollt doch auch, dass es zum Ficken und zum Stechen kommt. So wie er.
    Er strich seine Krawatte glatt, als wir Platz nahmen, und winkte den Ober mit einer kaum wahrnehmbaren Handbewegung heran. Den Wein bestellte er, ohne nach meinen Wünschen zu fragen. Er hatte das Personal im Griff, er hatte mich im Griff, er lenkte uns alle.
Mr.   Wichtig hat immer alles

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