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Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)

Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)

Titel: Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Malten , Simon Rhys Beck
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einfach so normal für ihn, dass er nicht weiter darüber nachdachte. Vielleicht dachte er überhaupt nicht?
    Er tat einige Schritte auf mich zu, tänzelnder Gang, leicht affektiert. Seine weißen, bodenberührenden Schwingen rauschten leise. Ein Geräusch, das mich entfernt an meinen letzten Aufenthalt am Meer erinnerte. Das Bild des Meeres, weißer Sandstrand, warme Luft umfing mich für einen Augenblick mit liebevoller Zartheit. Erinnerung. Ich spürte seine glatte Hand an meiner Wange und riss erschrocken die Augen wieder auf. Hatte ich geträumt? Träumte ich noch? War ich tot – oder im Delirium? Nein. Die Schmerzen, die wieder mit mörderischer Intensität durch meinen Körper rasten, waren zu intensiv. Das alles war zu real – bei aller Verrücktheit der Situation: mit Verlaub – wer wurde schon von einem Engel gefoltert? Ich grinste, es fühlte sich zumindest so an. Wahrscheinlich wurde ich langsam verrückt.
    Er sah mich lange an, beugte seinen Kopf zu mir hinunter, senkte seine kühlen, sanft geschwungenen Lippen auf meinen Mund. Ich genoss seinen Kuss – warum auch nicht? Er berührte meinen Geist, meine Seele mit seinen Gedanken.
    ‚Warum ich?’ dachte ich, plötzlich wütend.
    Er löste sich von mir, gab meinen Mund wieder frei.
    „Du bist böse.“ Seine Stimme war von kristallklarer Reinheit, durchschnitt die kühle Luft des Raumes. Ich erschauderte, vor Kälte, vor Angst, vor aufkeimendem Zorn.
    „Verdammt!“ schrie ich aufgebracht. Keine Ahnung, woher ich die Kraft nahm, überhaupt meine Stimme zu erheben.
    Er ohrfeigte mich sachte, was ich ignorierte.
    „Ich bin nicht böse – ich bin ein Auftragskiller. Das ist mein Job!“
    Er nickte wissend und schwieg.
    Verflucht, da fürchtete sich die Menschheit vor der Hölle – dabei waren es Engel , die einen bestraften, die einen quälten. Von wegen Fegefeuer und Teufel ... Ich dachte darüber nach, Pfarrer McSheehy darüber aufzuklären, bei Gelegenheit. Bei Gelegenheit? – Es sah eher schlecht aus für mich. Wie war ich überhaupt in diese Situation gekommen? – Natürlich, ich war diesem jungen Mann aus freien Stücken gefolgt. Er war sehr hübsch, hatte mich anzüglich angelächelt. Und er hatte zu diesem Zeitpunkt auch keine Flügel gehabt! – Dann war alles ganz schnell gegangen. Er war offensichtlich gekommen, mich zu bestrafen; für mein Leben, für meinen Job; für etwas, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiente – ich hatte auch nichts anderes gelernt. Jetzt fragte ich mich, warum es ihm zustand, darüber zu urteilen und zu richten? War er etwa der Hüter der sogenannten menschlichen Moral? Hatte ich wirklich den Tod verdient? Er unterbrach meine etwas wirren Gedanken.
    „Leon, du langweilst mich ein bisschen“.
    Ich stutzte. Das erste Mal, dass er so etwas wie Emotionen zeigte. Der Herr langweilte sich. Meine Gedanken machten ihm keinen Spaß.
    „Lass es uns kurz machen.“
    Verdammt, ich lag hier schon ... ja, wie lange lag ich hier eigentlich schon? – Eine Ewigkeit! Er beugte sich wieder zu mir hinunter, löste die Fesseln an meinen Fußgelenken. Mit einem Ruck drehte er mich auf den Bauch. Mir schwante Böses. Er wollte doch wohl nicht ... doch, war das nicht auch mein Anliegen gewesen, als ich ihm gefolgt war? Ich keuchte erschrocken, wusste, dass jede Gegenwehr zwecklos war. Das war eine ganz üble Art der Bestrafung ... Wo war seine göttliche Reinheit? Seine Moral? Seine – Unschuld ? Ich spürte seinen Körper auf meinem, er war sehr leicht, unmenschlich leicht. Doch unerbittlich. Ein Schrei entfloh meinen Lippen. In meinem Kopf dröhnte es, ich fühlte ihn in jeder Faser meines Körpers.
    „Bring mich doch endlich um“, keuchte ich, flehte ich. „Bring mich zur Strecke, warum quälst du mich so?!“
    Er ließ sich nicht stören von meiner Litanei. Als er fertig war, stieg er langsam von mir herunter, setzte sich neben mich, löste die Fesseln von meinen blutigen Handgelenken. Ich war völlig am Ende, konnte nicht glauben, dass er das gerade getan hatte.
    „ Umbringen ?“ fragte er erstaunt. Liebevoll strich er mit seinen langen, schlanken Fingern über meinen geschundenen Körper.
    Ich starrte ihn an, Tränen liefen über meine Wangen. Ich war kurz davor, völlig die Beherrschung zu verlieren.
    „Du bist befördert worden, Leon. Du bist schließlich sein bester Mann. – Zieh dir was Ordentliches an. Du hast eine Audienz und ...“, er betrachtete mich ein wenig spöttisch, „so willst du doch nicht vor

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