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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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widerstand aber dem Impuls zusammenzuzucken. „Ich bin nicht einmal Herrin über mich selbst! Ich bin nichts als ein Löffel, mit dem er seine Machtgelüste befriedigt!“ Sie hob sich als schlanke Silhouette vor der elfenbeinfarbenen Wand ab. Ihre Augen reflektierten den rötlichen Schein der Flurlaterne. 
    „Das ist nicht wahr“, widersprach er hilflos und brachte Tia-Lhor damit endgültig zur Explosion. Wie eine Furie warf sie sich auf ihn, packte ihn am Kragen und knallte ihn an die Wand, dass seine Knochen knackten. Doch erneut unterdrückte er jede Regung, die seine Furcht verraten hätte. Nicht einmal ein Aufstöhnen erlaubte er sich.
    „Du solltest gehen, so lange du noch kannst“, zischte sie gefährlich leise nur Millimeter von seinem Gesicht entfernt. Ein beängstigendes Feuer brannte in ihren Augen und fraß an der Frau, die die Bestie im Zaum hielt.
    „Ihr könnt mich töten, aber das wird Eure Größe nicht zur Lüge machen“, zwang er durch seine viel zu eng gedrückte Kehle. Sie starrte ihn perplex an und gab ihm damit die Zeit, weiter zu sprechen. „Ich entscheide, wer meine Gebieterin ist. Dies ist die einzige Entscheidung, die Euch nicht zusteht.“
    „Ich bin eine Sklavin, Arlton“, meinte sie beinahe ruhig. Der Kontakt seiner Rückenwirbel mit der Wand wurde jedoch nicht weniger schmerzhaft.
    „Aber Ihr verkörpert alle Werte, die den Erbauern dieses Ortes wichtig waren. Mut, Intelligenz, Macht, Unabhängigkeit, Kunstsinn ...“, und dann kam ihm das Wort über die Lippen, das er eigentlich für sich behalten wollte: „Schönheit.“ Es dauerte gerade mal so lange wie er brauchte, um zweimal zu blinzeln, bis er auf den Boden aufschlug.
    „Du bist ein Trottel!“ Ihr Ausdruck war nicht zu deuten, aber sie schien ruhiger geworden zu sein. Trotzdem blieb er vorerst liegen.
    „Und Ihr werdet nicht immer eine derart unangemessene Rolle in diesen Mauern spielen.“
    „Du hast gesehen, was er mit mir gemacht hat“, sagte sie mit leichtem Zittern in der tiefen Stimme.
    „Ich habe eine unbeugsame Herrscherin gesehen, die Vontares zur Verzweiflung getrieben hat“, sagte er stolz. Glühende Augen sahen ihn lange an. „Ich bin nur ein Werkzeug“, meinte sie dumpf. „Daran ändert auch deine hündische Ergebenheit nichts.“
    Arlton steckte die Beleidigung achtlos weg. „Ich habe auch gesehen, was Ihr mit Nishun gemacht habt.“
    Sie lachte leise. Dann drehte sie sich um und ging langsam in den dunkleren Teil des Zimmers zurück. Arlton fürchtete, sie wieder an die Isolation des Raumes zu verlieren. Langsam stand er auf und schloss die Tür.
    „Du bist unverschämt.“ Sie musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, dass er noch immer da war. Unbeirrt setzte sie ihren Weg fort und nahm den Platz auf ihrem verwüsteten Bett wieder ein.
    „Ich weiß nicht, ob meine Aufgabe bereits erfüllt ist.“
    „Du bist wirklich unverschämt.“ Wieder lachte sie ihr leises gefährliches Lachen. Arlton wusste, dass er am Abgrund balancierte, doch er hatte sich entschieden. Nach kurzem aber erbittertem Kampf überwand er die Furcht und folgte ihr. Da er die Tür geschlossen hatte, konnte er ihre erhabene Gestalt nur noch erahnen, doch er spürte ihren Blick auf sich ruhen.
    Zögernd ließ er sich vor dem Bett nieder. Ein undeutbarer Laut, irgendwo zwischen Belustigung und Drohung, war ihre einzige Reaktion. Und doch erdrückte sie ihn mit ihrer Präsenz.
    Zähflüssige Minuten rannen träge vorbei, während seine elfische Gelassenheit in einer gnadenlosen Schlacht des Schweigens an ihrer dämonischen Natur zerbrach.
    „Darf ich Euch etwas fragen?“
    „Welch eigenartige Frage für jemanden, der sich gegen meinen Willen in meinem Schlafzimmer befindet.“ Ihre Stimme war dunkel wie immer. Und trotz all ihrer Ausdrucksgewalt konnte er nicht einmal einschätzen, ob sie amüsiert oder zornig war. „Würdet Ihr mir sagen, warum Ihr Vladin gerettet habt?“
    Nur ganz schwach war das Funkeln ihrer Augen zu sehen.
    „Das hat dich beschäftigt?“, meinte sie nach einer langen Pause.
    „Ja.“
    „Er ist dein bester Freund.“
    „Aber ...“ Doch dann brach er ab. Musste sie ihm wirklich den Wert eines Freundes erklären?
    „Was ist, Arlton?“, fragte sie lauernd. „Wirst du mich jetzt bemitleiden, weil ich weiß, was ein Freund ist, aber keinen habe?“
    War sie belustigt, oder stand der Vulkan kurz vor dem Ausbruch?
    „Nein“, meinte er ehrlich. Mitleid für Tia-Lhor? Der Gedanke war

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