CyberCrime
genannt wird, wurde erst 1992 von einem Mr. Grimley und einem Mr. Smith gegründet.
Das Unternehmen bietet weitaus kompliziertere technische Dienstleistungen an als nur den Verkauf und die Reparatur alter Blechkarossen. Sein Spezialgebiet sind chemietechnische Anwendungen für den Energiesektor und die Pharmaindustrie; es gilt als eines der erfolgreichsten jungen Unternehmen von Scunthorpe und kann sich heute einer weltweiten Präsenz rühmen.
Ursprünglich waren die beiden Gründer von GSA auch die einzigen Arbeitskräfte, heute jedoch hat sich der Mitarbeiterstamm auf mehrere Dutzend hoch qualifizierte Ingenieure erweitert. Wie alle Unternehmen, deren Erfolg der Motor der Expansion ist, so wuchs auch GSA auf spannende, aber auch chaotische Weise. Seine Ingenieure arbeiteten an Mammutprojekten in weit entfernten Regionen wie Iran, China und Venezuela. Ihre hoch spezialisierten Tätigkeiten, die nicht den geringsten Spielraum für Fehler in den Berechnungen ließen, erforderten leistungsfähige Computerprogramme. Insbesondere arbeiteten sie mit CAD -Software ( Computer Aided Design ), mit der man raffinierte 2D- und 3D-Simulationen von Projekten konstruieren konnte.
Mitte 2007 hatte das Unternehmen ein Stadium erreicht, in dem es dringend seine Computer-Infrastruktur besser verwalten musste. Fremdfirmen mit der Instandhaltung und Sicherheit zu beauftragen, erwies sich als kostspielig, und das Management der vielfältigen Netzaktivitäten wurde für die Firma immer aufwendiger. Deshalb entschied der Vorstand, eine Neuorganisation des ganzen Systems in Auftrag zu geben.
Die richtige Person für diese Aufgabe fanden sie in Darryl Leaning, einem lässigen jungen Burschen aus der Gegend. Er war nicht nur technisch versiert, sondern auch jung und von gewissenhafter Ehrlichkeit; und was vielleicht am wichtigsten war: Hinter seiner entspannten, freundlichen Art verbarg sich ein ungewöhnlich scharfer Verstand. Es ist eine viel zu selten gewürdigte Tatsache: Die besten Computerverwalter sind im Umgang mit sozialen und psychologischen Erwartungen ebenso begabt wie in der Installation von Steuerelementen.
Vom ersten Augenblick an, als er in das Büro kam, wurde Darryl klar, dass sich dringend jemand um die Computer von Grimley Smith kümmern musste. Die größte Sorge bereitete ihm, dass alle Mitarbeiter an ihren Workstations »Administratorrechte« besaßen. Sie konnten jedes beliebige Programm installieren und Online-Dienste nach eigenem Gutdünken nutzen – ausgenommen pornografisches Material, das die frühere IT -Verwaltung bereits zentral gesperrt hatte.
An einem privaten Computer ist meist eine einzige Person (in der Regel ein Elternteil) als »Administrator« tätig. Er kann beispielsweise elektronisch die Zeit begrenzen, die andere Familienmitglieder vor dem Computer verbringen, oder er kann festlegen, was für Websites die anderen besuchen dürfen.
Zu den wichtigsten »Privilegien« des Administrators am häuslichen PC gehört die Installation neuer Programme. Damit können Eltern ihre Kinder an der Beschäftigung mit Computerspielen hindern, die sie für ungeeignet halten. Ebenso können sie mithilfe ihres Privilegs dafür sorgen, dass keine Software mit zweifelhafter Herkunft heruntergeladen wird – solche Programme könnten Viren oder anderen Schadcode enthalten und damit die gesamte digitale Welt der Familie angreifbar machen.
Die gleichen Grundsätze gelten auch im geschäftlichen Umfeld, nur mit dem Unterschied, dass Umfang und Komplexität der Systeme in der Regel viel größer sind. Als Darryl bei Grimley Smith anfing, erkannte er als erstes Problem, dass es keinen zentralen Administrator gab. Wie er den Direktoren erklärte, war es in einem modernen Unternehmen ein unhaltbarer Zustand, dass die Mitarbeiter nach Belieben alles herunterladen, hochladen und installieren konnten.
Er sagte, eine zentrale Kontrolle sei unentbehrlich, damit die Leute nicht unwissentlich die Möglichkeit schufen, dass Viren die Abwehrmechanismen des Netzwerks überwanden. Die Angestellten, so erklärte er, seien aller Wahrscheinlichkeit nach vollkommen vertrauenswürdig – Antivirensoftware installiert man auf einem System nicht deshalb, weil man den Verdacht hätte, die Kollegen wollten es infizieren, denn in aller Regel tun sie das nicht. Das Gleiche, so fuhr er fort, treffe auch für die Softwareinstallation zu – und übrigens auch für alles andere. Der Wert der Daten in einem hoch spezialisierten Unternehmen wie
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